Bis zur 55. Minute ist es nicht das "Spektakel", das HFC-Trainer Rico Schmitt in Erinnerung an das fulminante 4:3 des Jahres 2014 angekündigt hat. Aber es deutet immerhin auch nichts darauf hin, dass die Mannschaft des als Heilsbringer gestarteten, seitdem aber mehr und mehr zum Problemcoach gewordenen Sachsen nicht wenigstens einen Punkt aus dem Spiel gegen Hansa, den alten Oberliga-Rivalen von der Küste, mit in die winterliche Heimspielpause nehmen wird. Vom Anpfiff weg sind die Rotweißen überlegen, mehr Ballbesitz, Dominanz im Dreier-Mittelfeld durch Zenga, Gjasula und Bohl, dazu sogar ein Chancenübergewicht von drei zu eins. Was kann das schief gehen?
Alles, bei diesem HFC immer alles. Als die Hansa-Fans beschließen, das fehlende Spektakel auf dem Platz mit Silberpapier und bengalischen Feuern ein wenig anzuheizen, vernebelt der Kollateralrauch Zuschauern wie Spieler dermaßen den Blick, dass Schiedsrichter Steffen Brütting das Spiel für vier Minuten unterbrechen muss. Stefan Kleineheistmann plaudert freundlich mit dem Unparteiischen, der bis dahin durch eine äußerst großzügige Spielleitung aufgefallen war. dann geht es weiter - und nichts ist mehr wie vorher.
Halle von der Rolle, der Durchblick vollkommen verloren. Hansa, bis dahin meist in der Abwehr gebunden, zehn Meter weiter vorn. Das bekommt dem HFC-Spiel überhaupt nicht. Wo vorher der finale Pass nicht ankam, hapert es jetzt schon auf dem Weg dahin. Hansa fällt auch jetzt nicht durch den gefürchteten Konterfußball auf, doch das zuvor recht einseitige Spiel mit 70 Prozent halleschem Ballbesitz ist nun mehr oder weniger ausgeglichen. Spiegelbildlich zum Magdeburg-Spiel eine Woche zuvor: In der fußballeuphorisierten Landeshauptstadt wurde der HFC erst zweimal kalt erwischt, um dann ganz stark aufzuspielen und fast zurückzukommen. Hier nun verwandelt sich die eben noch starke Heimmannschaft durch ein bisschen Gegendruck der Gäste binnen weniger Minuten in ein Gebilde aus ratlosen Einzelspielern, die nicht mehr zurückfinden zum sicheren Auftritt der ersten Halbzeit.
In der 55. Minute erntet Hansa, was die letzten 19 Monate seit Schmitts Amtsantritt, aber auch schon die kurze Zeit unter Vorgänger Stefan Böger gesät haben. Der HFC bekommt nun keinen Druck mehr nach vorn entwickelt, hadert mit falsch entschiedenen Einwürfen und verballert Ecken und Freistöße in Serie. Hansa dagegen kommt einmal über rechts, Fabian Baumgärtel kann Joshua Nadeau nicht stellen und dessen Eingabe erreicht Abwehrchef Stefan Kleineheismann: Der drückt den Ball aus drei Metern ins eigene Tor.
0:1, es droht die achte Niederlage im 18. Spiel, die vierte Heimpleite und der Verlust der positiven Heimbilanz, die allein die auswärts kaum ligataugliche Schmitt-Truppe im Tabellenmittelfeld hält. Augenblicklich spielt nun auch noch die Angst mit. War der HFC anfangs gut und danach nicht schlechter als Dochevs Hansakogge, bröckelt nach einem wunderbaren Fetsch-Kopfball, den Rostocks Keeper Kai Eisele bravousös hält, auseinander, was an Hoffnung noch da war
unter den 10.000 Zuschauern.
Schmitt bringt Landgraf, Ludwig und Fennell, nicht aber Manu. Und er bekommt deshalb ein Spiel, das immer gleich weitergeht: langer Ball auf außen, verspringt, Einwurf, Rückpass, nächster langer Ball. Und so weiter. Landgraf kommt nicht einmal an seinem Gegenspieler vorbei, Ludwig schimpft über einen nicht gegebenen Eckball. Die Pässe in die Spitze sind zu lang oder zu kurz.
Hansa hat gar keine Mühe mehr, das Geschehen in der Hand zu behalten. Klaus Gjasula, Herz und Hirn der Elf, hat seine übliche gelbe Karte - Nummer 4 im sechsten Spiel - diesmal schon in der ersten Hälfte gesehen. Er spielt nun auch, als müsse er aufpassen, das Ende zu erleben. Das passt zum Spiel: Bei einem Konter in der Nachspielzeit fällt Röser einen Rostocker Stürmer im HFC-Strafraum, Benjamina, bis dahin ohne Torschuss, schiebt an Müller vorbei zum 0 zu 2 ein.
Traurig, aber fast schon erwartbar. Die ganze Saison ist eine Aneinanderreihung von Not und Elend, unterbrochen von gelegentlichen Lichtblicken, kurz wie die Blitze eines Sommergewitters. Nie sichtbar ist Plan oder gar eine längerfristige Perspektive. Mal holt der HFC in höchster Not einen Punkt, wo es niemand erwartet hat, dann wieder verliert er sich im Elend einer Niederlage, die nicht sein muss. So rettet sich die Truppe von Woche zu Woche und die Tribüne hofft, dass irgendwann ein Knoten platzt, wo eigentlich nicht mal mehr ein Faden ist.
Wo das hinführt, zeigt die Tabelle. Der HFC hat nach 18 von 38 Spieltagen 20 Punkte gesammelt. Wenn auswärts in Zwickau nicht noch ein Sieg gelingt, sind das nur zwei mehr als fünf Jahre zuvor, als der Verein gerade in die 3. Liga aufgestiegen war und in der Winterpause mit Timo Furuholm, Björn Ziegenbein, Daniel Ziebig und Kristian Kojola fast eine halbe neue Startelf holte, um nicht gleich wieder abzusteigen.
Und es sind zwischen vier und zehn Punkte weniger, als für den HFC in den Spielzeiten seitdem zur numerischen Saison-Halbzeit zu Buche standen.
Damit von hinten nichts hochkommt, müssen die Fans in Halle müssen jetzt hoffen, dass die Freunde aus Erfurt gegen Meppen verlieren. Und natürlich, dass Magdeburg in Chemnitz gewinnt.
Höchststrafe.
Alles, bei diesem HFC immer alles. Als die Hansa-Fans beschließen, das fehlende Spektakel auf dem Platz mit Silberpapier und bengalischen Feuern ein wenig anzuheizen, vernebelt der Kollateralrauch Zuschauern wie Spieler dermaßen den Blick, dass Schiedsrichter Steffen Brütting das Spiel für vier Minuten unterbrechen muss. Stefan Kleineheistmann plaudert freundlich mit dem Unparteiischen, der bis dahin durch eine äußerst großzügige Spielleitung aufgefallen war. dann geht es weiter - und nichts ist mehr wie vorher.
Halle von der Rolle, der Durchblick vollkommen verloren. Hansa, bis dahin meist in der Abwehr gebunden, zehn Meter weiter vorn. Das bekommt dem HFC-Spiel überhaupt nicht. Wo vorher der finale Pass nicht ankam, hapert es jetzt schon auf dem Weg dahin. Hansa fällt auch jetzt nicht durch den gefürchteten Konterfußball auf, doch das zuvor recht einseitige Spiel mit 70 Prozent halleschem Ballbesitz ist nun mehr oder weniger ausgeglichen. Spiegelbildlich zum Magdeburg-Spiel eine Woche zuvor: In der fußballeuphorisierten Landeshauptstadt wurde der HFC erst zweimal kalt erwischt, um dann ganz stark aufzuspielen und fast zurückzukommen. Hier nun verwandelt sich die eben noch starke Heimmannschaft durch ein bisschen Gegendruck der Gäste binnen weniger Minuten in ein Gebilde aus ratlosen Einzelspielern, die nicht mehr zurückfinden zum sicheren Auftritt der ersten Halbzeit.
In der 55. Minute erntet Hansa, was die letzten 19 Monate seit Schmitts Amtsantritt, aber auch schon die kurze Zeit unter Vorgänger Stefan Böger gesät haben. Der HFC bekommt nun keinen Druck mehr nach vorn entwickelt, hadert mit falsch entschiedenen Einwürfen und verballert Ecken und Freistöße in Serie. Hansa dagegen kommt einmal über rechts, Fabian Baumgärtel kann Joshua Nadeau nicht stellen und dessen Eingabe erreicht Abwehrchef Stefan Kleineheismann: Der drückt den Ball aus drei Metern ins eigene Tor.
0:1, es droht die achte Niederlage im 18. Spiel, die vierte Heimpleite und der Verlust der positiven Heimbilanz, die allein die auswärts kaum ligataugliche Schmitt-Truppe im Tabellenmittelfeld hält. Augenblicklich spielt nun auch noch die Angst mit. War der HFC anfangs gut und danach nicht schlechter als Dochevs Hansakogge, bröckelt nach einem wunderbaren Fetsch-Kopfball, den Rostocks Keeper Kai Eisele bravousös hält, auseinander, was an Hoffnung noch da war
unter den 10.000 Zuschauern.
Schmitt bringt Landgraf, Ludwig und Fennell, nicht aber Manu. Und er bekommt deshalb ein Spiel, das immer gleich weitergeht: langer Ball auf außen, verspringt, Einwurf, Rückpass, nächster langer Ball. Und so weiter. Landgraf kommt nicht einmal an seinem Gegenspieler vorbei, Ludwig schimpft über einen nicht gegebenen Eckball. Die Pässe in die Spitze sind zu lang oder zu kurz.
Hansa hat gar keine Mühe mehr, das Geschehen in der Hand zu behalten. Klaus Gjasula, Herz und Hirn der Elf, hat seine übliche gelbe Karte - Nummer 4 im sechsten Spiel - diesmal schon in der ersten Hälfte gesehen. Er spielt nun auch, als müsse er aufpassen, das Ende zu erleben. Das passt zum Spiel: Bei einem Konter in der Nachspielzeit fällt Röser einen Rostocker Stürmer im HFC-Strafraum, Benjamina, bis dahin ohne Torschuss, schiebt an Müller vorbei zum 0 zu 2 ein.
Traurig, aber fast schon erwartbar. Die ganze Saison ist eine Aneinanderreihung von Not und Elend, unterbrochen von gelegentlichen Lichtblicken, kurz wie die Blitze eines Sommergewitters. Nie sichtbar ist Plan oder gar eine längerfristige Perspektive. Mal holt der HFC in höchster Not einen Punkt, wo es niemand erwartet hat, dann wieder verliert er sich im Elend einer Niederlage, die nicht sein muss. So rettet sich die Truppe von Woche zu Woche und die Tribüne hofft, dass irgendwann ein Knoten platzt, wo eigentlich nicht mal mehr ein Faden ist.
Wo das hinführt, zeigt die Tabelle. Der HFC hat nach 18 von 38 Spieltagen 20 Punkte gesammelt. Wenn auswärts in Zwickau nicht noch ein Sieg gelingt, sind das nur zwei mehr als fünf Jahre zuvor, als der Verein gerade in die 3. Liga aufgestiegen war und in der Winterpause mit Timo Furuholm, Björn Ziegenbein, Daniel Ziebig und Kristian Kojola fast eine halbe neue Startelf holte, um nicht gleich wieder abzusteigen.
Und es sind zwischen vier und zehn Punkte weniger, als für den HFC in den Spielzeiten seitdem zur numerischen Saison-Halbzeit zu Buche standen.
Damit von hinten nichts hochkommt, müssen die Fans in Halle müssen jetzt hoffen, dass die Freunde aus Erfurt gegen Meppen verlieren. Und natürlich, dass Magdeburg in Chemnitz gewinnt.
Höchststrafe.
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