Es hatte alle Merkmale einer irren Verschwörungstheorie, als Anetta Kahane, die Chefin der angesehenen Antonio-Amadeu-Stiftung in Berlin, kürzlich in der angesehenen Frankfurter Rundschau Tacheles redete. "Früher wurde auch die Kartoffelernte mit verdünnter Salzsäure beschleunigt. Aber das stand nicht in der Zeitung, denn es war normal im Sozialismus", ließ die 63-jährige Bürgerrechtlerin und Stasi-Mitarbeiterin raunend wissen.
Mehr Einzelheiten zur großen Kartoffel-Verschwörung der Ost-Eliten, auf die Kahane in einem Text über "Rassismus als Standortnachteil" ansatz- und zusammenhanglos zu sprechen gekommen war, gab es nicht: Irgendwie hatten die Machthaber in Ost-Berlin den Menschen verschwiegen, wie sie Kartoffeln mit verdünnter Salzsäure schneller hatten reifen lassen, ohne dass es die LPG-eigenen Landarbeiter und Genossenschaftsbauern mitbekamen.
Eines der letzten Geheimnisse der DDR - und vielleicht sogar ein Rezept gegen den Hunger in der Welt? Schnellere Reifungsprozesse bei Kartoffeln, bewirkt durch "verdünnte Salzsäure", würden mehr Ernten zulassen. Mehr Ernten ernähren mehr Menschen. Nicht einmal mehr das "umstrittene Pestizid Glyphosat" würde mehr gebraucht, um die Erde im Handumdrehen in einen besseren Ort zu verwandeln.
Allerdings: PPQ als traditionell auch dem Landleben verpflichtetes Board hat dreimal bei der Redaktion der Frankfurter Rundschau nachgefragt, welche genauen Kenntnisse Anetta Kahane über die Kartoffel-Verschwörung und die durch Salzsäure bewirkte schnelle Fruchtreife hat. Als selbst jahrzehntelang als Erntehelfer in der Landwirtschaft der DDR tätige Freunde des einfachen Landlebens und speziell der Kartoffelwirtschaft erwarteten wir von der Redaktion, die sogar schon einmal aus der Hauptstadt der Fake News berichtet hatte, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, schnelle und genaue Antworten.
Erhalten haben wir nichts - keine Aufklärung über die Verwendung von "verdünnter Salzsäure" auf den volksdemokratischen Äckern der Vergangenheit, nichts über die hinterlistige Strategie der DDR-Führung, ihr Tun vor den Menschen zu verbergen. Die FR, ein Leitstern der Medienlandschaft der alten, allmählich absterbenden Bundesrepublik, das beim Aufblättern heute noch riecht als werde nach Redaktionsschluss in den Büroräumen der "Blaue Bock" aufgezeichnet, weiß offenbar nicht, wovon die Kolumnistin geschrieben hat. Oder sie darf das Geheimnis nicht verraten.
Ein der Redaktion verbundener früherer Kartoffelexperte kontaktierte dann Kahane selbst, um ihr darüber angehäuftes geheimes Wissen mit der Menschheit zu teilen oder es vielleicht sogar gewinnbringend zu vermarkten. Und siehe da: Anetta Kahane antwortete prompt. "Die Praxis kenne ich aus den 1970er Jahren in der Uckermark", schrieb sie, "dort hat die LPG mittels Säure die grünen Pflanzenteile bereits früh absterben lassen, um die Entwicklung der Knollen anzuregen."
Brot beziehungsweise Kartoffeln für viele Familien, die jetzt, wo das Geheimnis öffentlich ist, von den Bauern der Uckermark lernen können.
Mehr Einzelheiten zur großen Kartoffel-Verschwörung der Ost-Eliten, auf die Kahane in einem Text über "Rassismus als Standortnachteil" ansatz- und zusammenhanglos zu sprechen gekommen war, gab es nicht: Irgendwie hatten die Machthaber in Ost-Berlin den Menschen verschwiegen, wie sie Kartoffeln mit verdünnter Salzsäure schneller hatten reifen lassen, ohne dass es die LPG-eigenen Landarbeiter und Genossenschaftsbauern mitbekamen.
Eines der letzten Geheimnisse der DDR - und vielleicht sogar ein Rezept gegen den Hunger in der Welt? Schnellere Reifungsprozesse bei Kartoffeln, bewirkt durch "verdünnte Salzsäure", würden mehr Ernten zulassen. Mehr Ernten ernähren mehr Menschen. Nicht einmal mehr das "umstrittene Pestizid Glyphosat" würde mehr gebraucht, um die Erde im Handumdrehen in einen besseren Ort zu verwandeln.
Allerdings: PPQ als traditionell auch dem Landleben verpflichtetes Board hat dreimal bei der Redaktion der Frankfurter Rundschau nachgefragt, welche genauen Kenntnisse Anetta Kahane über die Kartoffel-Verschwörung und die durch Salzsäure bewirkte schnelle Fruchtreife hat. Als selbst jahrzehntelang als Erntehelfer in der Landwirtschaft der DDR tätige Freunde des einfachen Landlebens und speziell der Kartoffelwirtschaft erwarteten wir von der Redaktion, die sogar schon einmal aus der Hauptstadt der Fake News berichtet hatte, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, schnelle und genaue Antworten.
Erhalten haben wir nichts - keine Aufklärung über die Verwendung von "verdünnter Salzsäure" auf den volksdemokratischen Äckern der Vergangenheit, nichts über die hinterlistige Strategie der DDR-Führung, ihr Tun vor den Menschen zu verbergen. Die FR, ein Leitstern der Medienlandschaft der alten, allmählich absterbenden Bundesrepublik, das beim Aufblättern heute noch riecht als werde nach Redaktionsschluss in den Büroräumen der "Blaue Bock" aufgezeichnet, weiß offenbar nicht, wovon die Kolumnistin geschrieben hat. Oder sie darf das Geheimnis nicht verraten.
Ein der Redaktion verbundener früherer Kartoffelexperte kontaktierte dann Kahane selbst, um ihr darüber angehäuftes geheimes Wissen mit der Menschheit zu teilen oder es vielleicht sogar gewinnbringend zu vermarkten. Und siehe da: Anetta Kahane antwortete prompt. "Die Praxis kenne ich aus den 1970er Jahren in der Uckermark", schrieb sie, "dort hat die LPG mittels Säure die grünen Pflanzenteile bereits früh absterben lassen, um die Entwicklung der Knollen anzuregen."
Brot beziehungsweise Kartoffeln für viele Familien, die jetzt, wo das Geheimnis öffentlich ist, von den Bauern der Uckermark lernen können.
2 Kommentare:
"dort hat die LPG mittels Säure die grünen Pflanzenteile bereits früh absterben lassen, um die Entwicklung der Knollen anzuregen."
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Schließlich sind Kartoffeln keine Kristalle, die unter der Erde wachsen können. Sie beziehen ihre Nährstoffe zum guten Teil aus der Funktion der grünen Blätter.
Allerdings ist in "Der stumme Frühling" von Rachel Carson die Säureverwendung als Entlaubungsmittel zur Erleichterung der Ernte erwähnt.
Das ergäbe auch Sinn, denn die teilweise buschigen Krautstauden behindern natürlich beim manuellen oder maschinellen Ausgraben der Kartoffeln. Ob aber die geringe Arbeitserleichterung die Kosten der Säure und die wohl eintretende Bodenversäuerung und dann erforderliche Kalkung unter Inkaufnahme der Beeinträchtigung des gesunden Bodenlebens wert sind, halte ich für zweifelhaft, von den naturschützerischen Aspekten ganz zu schweigen.
Darüber hinaus wurde oder wird Kartoffelkraut auch wirtschaftlich verwendet. Mir ist zumindest dessen Sammlung im Kriege bekannt, ihr Zweck jedoch nicht.
Quark. Das Strejchen ist der Para-Rasse, der Annetta Victoria angehört, eigen. So wie ein Hund bellt, eine Sau grunzt, eine Ratte quiekt, eine Ente (duckspeak) quakt. Auch gibt es geistreichere Exemplare, Stanislaw (Staniswaff) Lem z.B...
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