Er eskalierte und verschwand anschließend spurlos: Der Horror-Clown. |
Vor einem Jahr waren sie der Trend der Stunde, ein gar erschröckliches Phänomen, das die Grundfesten der Gesellschaft bedrohte. Der gemeine Horror-Clown schockte Deutschland, die Polizei musste grell geschminkte Männer jagen, Schlagzeilen mussten zu Hauf verfasst und
gefährliche Gruselmaskenträger abgeurteilt werden. Der "Horror-Clown" erschütterte das Gemeinwesen, er avanciert zum Code für eine außer Rand und Band geratene Gegenwart, in der über alles gesprochen werden darf, über manches aber besser geschwiegen werden muss.
Der Horrorclown gehörte nicht dazu. Er war, vor einem Jahr, der ideale Angstauslöser in einem Land, in dem Angst das vernünftige Gefühl der Furcht besiegen muss, damit die, die Furcht haben, anschließend als Angsthasen denunziert werden können. Nur die Angst vorm Horrorclown ist noch rational, wo es nicht mehr möglich ist, auf relevante Beobachtungen mit Furcht zu reagieren. Der Horrorclown war die Hauswinkelspinne im Formicula-Format, ein Monster aus den Seelentiefen einer verunsicherten Medienbranche, die ihrem erwachsenen Publikum die kindliche Angst vor dem Clown zuschreibt, um selbst einmal wieder richtig aufgeregt sein zu dürfen.
So hart und heftig die Clown-Armee im vergangenen Jahr angriff, so wenig ist in diesem Halloween von ihr zu hören. Vor zwei Monaten noch warnte die Polizei vor "Schock-Attacken von Horrorclowns auf harmlose Passanten". Nun aber ist Halloween - nach James Frazer ein „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“ - heran und kein Horrorclown hat es zurück in die Schlagzeilen geschafft.
Als hätte es sie nie gegeben, die grässlich bemalten Fratzen, die der wachsenden Vielfalt im Land dreist ins Gesicht grinsten, ist der Horror-Clown abgetaucht. Keine Warnung mehr im Staatsfernsehen, keine "Lust an der Angst der anderen" mehr im "Spiegel". Keine entschiedene Distanzierung der anständigen Spaßmacher von den abartigen, missratenen Cousins.
Fast wie so schnelle wie Pegida, die AfD und der islamistische Terror sind auch die keulenschwingenden, zottelhaarigen Kinderschrecks im Orkus einer Geschichte verschwunden, die sich nicht einmal mehr gut genug an haftstrafenfordernde Justizminister und angekündigte strafrechtliche Folgen für Verkleidungen erinnern kann, um über sie zu lachen.
gefährliche Gruselmaskenträger abgeurteilt werden. Der "Horror-Clown" erschütterte das Gemeinwesen, er avanciert zum Code für eine außer Rand und Band geratene Gegenwart, in der über alles gesprochen werden darf, über manches aber besser geschwiegen werden muss.
Der Horrorclown gehörte nicht dazu. Er war, vor einem Jahr, der ideale Angstauslöser in einem Land, in dem Angst das vernünftige Gefühl der Furcht besiegen muss, damit die, die Furcht haben, anschließend als Angsthasen denunziert werden können. Nur die Angst vorm Horrorclown ist noch rational, wo es nicht mehr möglich ist, auf relevante Beobachtungen mit Furcht zu reagieren. Der Horrorclown war die Hauswinkelspinne im Formicula-Format, ein Monster aus den Seelentiefen einer verunsicherten Medienbranche, die ihrem erwachsenen Publikum die kindliche Angst vor dem Clown zuschreibt, um selbst einmal wieder richtig aufgeregt sein zu dürfen.
So hart und heftig die Clown-Armee im vergangenen Jahr angriff, so wenig ist in diesem Halloween von ihr zu hören. Vor zwei Monaten noch warnte die Polizei vor "Schock-Attacken von Horrorclowns auf harmlose Passanten". Nun aber ist Halloween - nach James Frazer ein „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“ - heran und kein Horrorclown hat es zurück in die Schlagzeilen geschafft.
Als hätte es sie nie gegeben, die grässlich bemalten Fratzen, die der wachsenden Vielfalt im Land dreist ins Gesicht grinsten, ist der Horror-Clown abgetaucht. Keine Warnung mehr im Staatsfernsehen, keine "Lust an der Angst der anderen" mehr im "Spiegel". Keine entschiedene Distanzierung der anständigen Spaßmacher von den abartigen, missratenen Cousins.
Fast wie so schnelle wie Pegida, die AfD und der islamistische Terror sind auch die keulenschwingenden, zottelhaarigen Kinderschrecks im Orkus einer Geschichte verschwunden, die sich nicht einmal mehr gut genug an haftstrafenfordernde Justizminister und angekündigte strafrechtliche Folgen für Verkleidungen erinnern kann, um über sie zu lachen.