Wie glücklich könnte das Leben in Deutschland, ja, auf der ganzen Erde sein, stünden nicht Hetzer, Hasser und Zweifler, Fremdenfeinde, Nazis und Zuwanderungskritiker mit ihren abweichenden Ansichten, mit verbaler Gewalt und körperlicher Gegenwart einer neuen großen Gemeinsamkeit aller mit allen im Wege! Und wie schön wäre es doch, müssten diese Menschen, die Putininisten und Trump-Versteher, die Erdogan-Sympathisanten, Pegidisten, AfD-Wähler und Chinaunterstützer nicht mühsam vom Gebührenfernsehen umerzogen werden, weil ein Knopfdruck genügte, aus ihnen ehrliche, anständige, treue und kameradschaftliche Zeitgenossen zu machen?
Eine Möglichkeit, die neuen Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern des Bonner Universitätsklinikums in Greifweite gerückt ist. In einer Studie zeigen die Experten, dass das Bindungshormon Oxytocin zusammen mit sozialen Normen in der Tat in der Lage ist, in tendenziell skeptisch gegenüber Migranten eingestellten Menschen ein gerüttelt Maß an emotionaler Empathie zu erzeugen. Testpersonen, die mit dem aus neun Aminosäuren mit der Sequenz CYIQNCPLG bestehenden völlig harmlosen Peptid behandelt worden waren, zeigten ein deutlich positiveres Verhalten Fremden gegenüber.
Kein Zufall. Dasss die körpereigene Ausschüttung von Oxytocin, angeregt etwa durch jede Art angenehmen Hautkontakt, angenehm auf den Menschen wirkt, ist schon länger bekannt. Einen konkreten Nutzen etwa im Wahlkampf konnte hingegen noch keine Partei daraus ziehen, obwohl Politiker instinktiv stets versuchen, Hände zu schütteln und Schultern zu klopfen.
Im Test mit über 100 Probanden wurde nun zunächst mit einem Fragebogen die persönliche Einstellung gegenüber Flüchtlingen abgefragt. Dann erhielt die eine Hälfte das Bindungshormon Oxytocin über ein Nasenspray verabreicht, die andere Hälfte bekam lediglich ein Scheinmedikament und diente als Vergleichsgruppe. Über einen sogenannten "Spendentest" wurde dann abgefragt, wie die Chemikalie das Verhalten beeinflusst.
Und wirklich: Oxytocingaben ließen die Probanten wildfremde Menschen eher behandeln wie die eigene Familie und enge Freunde. Keine Überraschung für die Forscher: "Das ist zum Teil auch evolutionär bedingt: Nur durch Zusammenhalt und Kooperation innerhalb der eigenen Gruppe war es in vorzivilisatorischen Zeiten möglich, den Nachwuchs großzuziehen und im Wettstreit um die knappen Ressourcen mit fremden und rivalisierenden Gruppen zu überleben", erklärt Prof. Rene Hurlemann vom Universitätsklinikum Bonn. Je näher am eigenen Umfeld, desto größer die Bereitschaft, zu helfen; je fremder der Fremde, desto ausgeprägter die Versuchung, es nicht zu tun. Ein Phänomen, das Medien bedienen, wenn sie von "deutschen Opfern" ausführlicher berichten als über srilankische, guatemaltekische und neuleeländische. Und das Politiker auszunutzen versuchen, wenn sie die nationalistische Karte spielen.
Doch "aus neurobiologischer Sicht sind die Grundlagen von Fremdenfeindlichkeit und Altruismus noch nicht genau verstanden", sagt Hurleman, dessen Team insgesamt 183 Probanden testete und feststellte, dass sich freiwillig gegebene Spenden unter dem Einfluss des Bindungshormons verdoppelten. Voraussetzung sei aber eine "tendenziell positive Einstellung gegenüber Flüchtlingen". Hätten die Testpersonen von vornherein eine eher abwehrende Haltung Migranten gegenüber eingenommen, gelang es dem über die Nase eingenommenen Oxytocin nicht, eine aus gesamtgesellschaftlicher Sicht positive Wirkung zu entfalten.
Ernüchternd für eventuelle Pläne, Oxytocin aus dem Flugzeug über frendenfeindlichen Landstrichen etwa in Dunkeldeutschland zu versprühen. "Offensichtlich verstärkt Oxytocin die Großzügigkeit gegenüber Bedürftigen; fehlt diese altruistische Grundhaltung, vermag die Gabe des Hormons sie nicht von allein zu erzeugen", sagt Hurlemann.
Wichtig scheint es zu sein, gesellschaftliche Normen zu etablieren, die Menschen für Oxytocin empfänglich machen. Sähen die migrationsskeptisch eingestellten Oxy-Verweigerer, dass ihre Nebenleute positiv auf Migranten reagierten, trete ein erstaunlicher Effekt zutage. "Jetzt spendeten auch Personen mit einer an sich negativen Grundeinstellung bis zu 74 Prozent mehr für Flüchtlinge als in der vorangegangenen Runde. Die Spenden für Einheimische nahmen hingegen nicht zu", berichtet Forscherin Nina Marsh.
Durch die kombinierte Darreichung von Hormon und sozialer Norm reichte das Spendenaufkommen der Fremdenskeptiker bis auf nahezu 50 Prozent an das der altruistischen Gruppe heran, das heißt aus "Hetzern, Hasser und Zweiflern" (Claus Kleber) waren noch keine "Bahnhofsklatscher", wie Fremdenfeinde Vertreter der willkommenkultur beschimpfen. Aber immerhin sank deren Bereitschaft, Heime anzuzünden, fremdenfeindliche Facebook-Kommenatre zu schreiben und Heiko Maas auszupfeifen.
Welche Schlüsse kann man aus diesem Ergebnis ziehen? "Skepsis gegenüber Migranten könnte mit sozialen Normen begegnet werden", meint Hurlemann. Wenn etwa vertraute Menschen wie Vorgesetzte, Nachbarn oder Freunde mit gutem Vorbild vorangängen, ihre positive Einstellung für Flüchtlinge öffentlich machten und an den Altruismus appellierten, würden sich wahrscheinlich auch mehr Personen aus der tendenziell fremdenfeindlichen Gruppe durch diese soziale Richtschnur motiviert fühlen mitzuhelfen.
Das Kuschelhormon Oxytocin - vielleicht gezielt versprüht in Innenstädten besonders umkämpfter Brennpunkte der Fremdenfeindlichkeit - könnte dann Vertrauen weiter stärken und irrationale Ängste abmildern. "Das wäre eine ideale Situation, um die Akzeptanz und Integration von Zugewanderten zu fördern, die auf unsere Hilfe angewiesen sind", sagt Hurlemann.
Eine Möglichkeit, die neuen Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern des Bonner Universitätsklinikums in Greifweite gerückt ist. In einer Studie zeigen die Experten, dass das Bindungshormon Oxytocin zusammen mit sozialen Normen in der Tat in der Lage ist, in tendenziell skeptisch gegenüber Migranten eingestellten Menschen ein gerüttelt Maß an emotionaler Empathie zu erzeugen. Testpersonen, die mit dem aus neun Aminosäuren mit der Sequenz CYIQNCPLG bestehenden völlig harmlosen Peptid behandelt worden waren, zeigten ein deutlich positiveres Verhalten Fremden gegenüber.
Kein Zufall. Dasss die körpereigene Ausschüttung von Oxytocin, angeregt etwa durch jede Art angenehmen Hautkontakt, angenehm auf den Menschen wirkt, ist schon länger bekannt. Einen konkreten Nutzen etwa im Wahlkampf konnte hingegen noch keine Partei daraus ziehen, obwohl Politiker instinktiv stets versuchen, Hände zu schütteln und Schultern zu klopfen.
Im Test mit über 100 Probanden wurde nun zunächst mit einem Fragebogen die persönliche Einstellung gegenüber Flüchtlingen abgefragt. Dann erhielt die eine Hälfte das Bindungshormon Oxytocin über ein Nasenspray verabreicht, die andere Hälfte bekam lediglich ein Scheinmedikament und diente als Vergleichsgruppe. Über einen sogenannten "Spendentest" wurde dann abgefragt, wie die Chemikalie das Verhalten beeinflusst.
Und wirklich: Oxytocingaben ließen die Probanten wildfremde Menschen eher behandeln wie die eigene Familie und enge Freunde. Keine Überraschung für die Forscher: "Das ist zum Teil auch evolutionär bedingt: Nur durch Zusammenhalt und Kooperation innerhalb der eigenen Gruppe war es in vorzivilisatorischen Zeiten möglich, den Nachwuchs großzuziehen und im Wettstreit um die knappen Ressourcen mit fremden und rivalisierenden Gruppen zu überleben", erklärt Prof. Rene Hurlemann vom Universitätsklinikum Bonn. Je näher am eigenen Umfeld, desto größer die Bereitschaft, zu helfen; je fremder der Fremde, desto ausgeprägter die Versuchung, es nicht zu tun. Ein Phänomen, das Medien bedienen, wenn sie von "deutschen Opfern" ausführlicher berichten als über srilankische, guatemaltekische und neuleeländische. Und das Politiker auszunutzen versuchen, wenn sie die nationalistische Karte spielen.
Doch "aus neurobiologischer Sicht sind die Grundlagen von Fremdenfeindlichkeit und Altruismus noch nicht genau verstanden", sagt Hurleman, dessen Team insgesamt 183 Probanden testete und feststellte, dass sich freiwillig gegebene Spenden unter dem Einfluss des Bindungshormons verdoppelten. Voraussetzung sei aber eine "tendenziell positive Einstellung gegenüber Flüchtlingen". Hätten die Testpersonen von vornherein eine eher abwehrende Haltung Migranten gegenüber eingenommen, gelang es dem über die Nase eingenommenen Oxytocin nicht, eine aus gesamtgesellschaftlicher Sicht positive Wirkung zu entfalten.
Ernüchternd für eventuelle Pläne, Oxytocin aus dem Flugzeug über frendenfeindlichen Landstrichen etwa in Dunkeldeutschland zu versprühen. "Offensichtlich verstärkt Oxytocin die Großzügigkeit gegenüber Bedürftigen; fehlt diese altruistische Grundhaltung, vermag die Gabe des Hormons sie nicht von allein zu erzeugen", sagt Hurlemann.
Wichtig scheint es zu sein, gesellschaftliche Normen zu etablieren, die Menschen für Oxytocin empfänglich machen. Sähen die migrationsskeptisch eingestellten Oxy-Verweigerer, dass ihre Nebenleute positiv auf Migranten reagierten, trete ein erstaunlicher Effekt zutage. "Jetzt spendeten auch Personen mit einer an sich negativen Grundeinstellung bis zu 74 Prozent mehr für Flüchtlinge als in der vorangegangenen Runde. Die Spenden für Einheimische nahmen hingegen nicht zu", berichtet Forscherin Nina Marsh.
Durch die kombinierte Darreichung von Hormon und sozialer Norm reichte das Spendenaufkommen der Fremdenskeptiker bis auf nahezu 50 Prozent an das der altruistischen Gruppe heran, das heißt aus "Hetzern, Hasser und Zweiflern" (Claus Kleber) waren noch keine "Bahnhofsklatscher", wie Fremdenfeinde Vertreter der willkommenkultur beschimpfen. Aber immerhin sank deren Bereitschaft, Heime anzuzünden, fremdenfeindliche Facebook-Kommenatre zu schreiben und Heiko Maas auszupfeifen.
Welche Schlüsse kann man aus diesem Ergebnis ziehen? "Skepsis gegenüber Migranten könnte mit sozialen Normen begegnet werden", meint Hurlemann. Wenn etwa vertraute Menschen wie Vorgesetzte, Nachbarn oder Freunde mit gutem Vorbild vorangängen, ihre positive Einstellung für Flüchtlinge öffentlich machten und an den Altruismus appellierten, würden sich wahrscheinlich auch mehr Personen aus der tendenziell fremdenfeindlichen Gruppe durch diese soziale Richtschnur motiviert fühlen mitzuhelfen.
Das Kuschelhormon Oxytocin - vielleicht gezielt versprüht in Innenstädten besonders umkämpfter Brennpunkte der Fremdenfeindlichkeit - könnte dann Vertrauen weiter stärken und irrationale Ängste abmildern. "Das wäre eine ideale Situation, um die Akzeptanz und Integration von Zugewanderten zu fördern, die auf unsere Hilfe angewiesen sind", sagt Hurlemann.
1 Kommentar:
"... und an den Altruismus appellierten, ...", "... die Akzeptanz und Integration von Zugewanderten zu fördern, die auf unsere Hilfe angewiesen sind" ...
Wieso denn das nun alles? Sie bringen uns doch Gewinn, Kultur und die fehlenden, in den Herkunftsländern überflüssigen Fachkräfte. Typisch, unseren bloßen Eigennutz als menschlichen Großmut zu kaschieren, pfui!
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