Das ZDF bietet "Meine Wahl" zum Mieten an. |
Nun also auch der „Spiegel“. Zweifel an der Lebendigkeit des Parlamentarismus, am lebensfrohen Spiel der politischen Grundentwürfe in der parlamentarischen Demokratie, an der Wirksamkeit devot begleiteter Kanzlerinnen-ASuftritte im GEZ-Fernsehen. Kein richtiger Wahlkampf, dröhnt es bei denen, die in den letzten vier Jahren dafür gesorgt haben, dass ein offener Meinungsstreit in Deutschland nur noch im geschützten Raum unter guten Bekannten oder anonym in den sozialen Netzwerken stattfindet.
Nun ist Erntezeit der Alternativlosigkeit: „Eigentlich müsste sie jetzt starten, die heiße Phase. Doch in diesem Wahlkampf ist bisher so gar nichts heiß“, klagt das frühere Nachrichtenmagazin über laue Luft im Paradies. Exakt 39 Tage seien es noch bis zum Wahltag. „Doch die Siegerin scheint festzustehen, der Verlierer auch, und einzig der Kampf um Platz drei verspricht noch Spannung“, zumindest denen, denen nicht auch schon völlig egal ist, ob grün, links, liberal oder nazi das traurige Rennen um die Goldene Ananas macht.
Die Geister der Lähmung eines ganzen Landes, heraufbeschworen in Monaten und Jahren der endlosen Alternativlosigkeit, die nur mit uns oder gar nicht kannten, sie sorgen nun für eine historische Einmaligkeit: Die Kanzlerin freut sich auf eine vierte Amtszeit und das Volk hat sich damit abgefunden, den jemand Besseres sieht es nicht. Nur der mit der Rolle des Herausforderers betraute Zählkandidat spricht noch davon, dass er nach seiner Zeit als Kanzler keinen Wechsel in die Privatwirtschaft plane, als wisse er schon von unerwarteten Todesfällen, Enttarnungen der Konkurrenz der als russischer Putin-Troll oder plötzlichen Diagnosen anerkannter Fachärzte.
Eine Simulation wie in der Matrix, bei der Interviewtreffen mit Schminktipp-Spezialisten auf Youtube genauso relevant sind wie frei erfundene Bewegungen in Umfragen, bei denen es gut mal am selben Tag hier hoch und dort gleichzeitig runtergehen kann, weil alle Messdaten längst inmitten der Fehlertoleranzen erstarrt sind.
39 Tage vor einer Wahl, bei der das größte Land Europas über seinen weiteren Weg entscheiden müsste, über Grenzen, über Europa, über das, was es sein will in einer Welt, die keine Verbindlichkeit mehr kennt, sondern ausschließlich Geschacher um den eigenen Nutzen, berichten Medien aufgeregt nur von Äußerungen des amerikanischen Präsidenten.
Die Kanzlerin und ihr Gegenüber, der Merkel mit Bart, der auf Plakaten wie ein Ornament wirkt, ergehen sich in ihren Auftritten in reibungslosen Forderungen nach Mehr von dem und Nochmehr von jenem. Bildung, Armut, Gerechtigkeit, Abgase, Elektroautos, Eier und Türkei – was immer langfristig gesehen irrelevant für ein Staatswesen ist, das es nicht mehr schafft, seine in Rente gehenden Ingenieursgenerationen zu ersetzen, taugt als Wahlkampf-Munition, um ein bisschen öffentlich herumzuballern, ohne aneinander Schaden anzurichten.
Schließlich wird man später womöglich wieder unter eine Decke kriechen und weitermachen müssen wie vorher. Weiter und immer weiter. Schlafwandelnd auf sicherem Kurs. Ins Koma.
Nun ist Erntezeit der Alternativlosigkeit: „Eigentlich müsste sie jetzt starten, die heiße Phase. Doch in diesem Wahlkampf ist bisher so gar nichts heiß“, klagt das frühere Nachrichtenmagazin über laue Luft im Paradies. Exakt 39 Tage seien es noch bis zum Wahltag. „Doch die Siegerin scheint festzustehen, der Verlierer auch, und einzig der Kampf um Platz drei verspricht noch Spannung“, zumindest denen, denen nicht auch schon völlig egal ist, ob grün, links, liberal oder nazi das traurige Rennen um die Goldene Ananas macht.
Geister der Lähmung
Die Geister der Lähmung eines ganzen Landes, heraufbeschworen in Monaten und Jahren der endlosen Alternativlosigkeit, die nur mit uns oder gar nicht kannten, sie sorgen nun für eine historische Einmaligkeit: Die Kanzlerin freut sich auf eine vierte Amtszeit und das Volk hat sich damit abgefunden, den jemand Besseres sieht es nicht. Nur der mit der Rolle des Herausforderers betraute Zählkandidat spricht noch davon, dass er nach seiner Zeit als Kanzler keinen Wechsel in die Privatwirtschaft plane, als wisse er schon von unerwarteten Todesfällen, Enttarnungen der Konkurrenz der als russischer Putin-Troll oder plötzlichen Diagnosen anerkannter Fachärzte.
Eine Simulation wie in der Matrix, bei der Interviewtreffen mit Schminktipp-Spezialisten auf Youtube genauso relevant sind wie frei erfundene Bewegungen in Umfragen, bei denen es gut mal am selben Tag hier hoch und dort gleichzeitig runtergehen kann, weil alle Messdaten längst inmitten der Fehlertoleranzen erstarrt sind.
Mehr und Nochmehr sollen es richten
39 Tage vor einer Wahl, bei der das größte Land Europas über seinen weiteren Weg entscheiden müsste, über Grenzen, über Europa, über das, was es sein will in einer Welt, die keine Verbindlichkeit mehr kennt, sondern ausschließlich Geschacher um den eigenen Nutzen, berichten Medien aufgeregt nur von Äußerungen des amerikanischen Präsidenten.
Die Kanzlerin und ihr Gegenüber, der Merkel mit Bart, der auf Plakaten wie ein Ornament wirkt, ergehen sich in ihren Auftritten in reibungslosen Forderungen nach Mehr von dem und Nochmehr von jenem. Bildung, Armut, Gerechtigkeit, Abgase, Elektroautos, Eier und Türkei – was immer langfristig gesehen irrelevant für ein Staatswesen ist, das es nicht mehr schafft, seine in Rente gehenden Ingenieursgenerationen zu ersetzen, taugt als Wahlkampf-Munition, um ein bisschen öffentlich herumzuballern, ohne aneinander Schaden anzurichten.
Schließlich wird man später womöglich wieder unter eine Decke kriechen und weitermachen müssen wie vorher. Weiter und immer weiter. Schlafwandelnd auf sicherem Kurs. Ins Koma.
5 Kommentare:
Die Frankfurter Arbeiter Zeitung will es wissen.
Warum wird Angela Merkel im Wahlkampf so gefeiert?
Es gibt, zugegeben schwache, Indizien dafür, daß Ferkel Erika IHR EIGENTLICHES VOLK mitnichten verraten hat - die, denen Eulenspiegel auf der Messe zu Frankfurt seinen Dreck als Prophetenbeeren verkauft hat -(35.Historie - Wohl niemand wird bös sein, wenn den arglistigen Jodlern ein Aug' verhalten wird ...)
Das Phänomen begegnet einem immer wieder.
Zum Beispiel der Redeverbotserteiler, der dann greint „Mit mir redet ja keiner“.
Ach.
Oder der SPIEGEL, in vorderster Front couragiert gegen alles Abweichende kämpfend, beklagt heuer „es gibt keinen Meinungsstreit mehr“.
Nu gucke.
Vor allem, wenn auf kritische Betrachtung der jüngeren Geschichte bis zu fünf Jahre Knast stehen. Gibt es hier noch welche, die daran glauben? An den Weihnachtsmann: Ho-ho-ho!
"....auf kritische Betrachtung der jüngeren Geschichte bis zu fünf Jahre Knast stehen"
Eine bessere Disqualifizierung dieser oktroyierten Narrative als infame Lügen gibt es wohl nicht.
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