Mittwoch, 12. April 2017

Presseschau zum Anschlag: "Starkes Bollwerk für Freiheit, Demokratie und Wehrhaftigkeit"


Entsetztes Schweigen herrscht nach dem mutmaßlich doch islamistisch motivierten Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußballvereines Borussia Dortmund vielerorts in Deutschland. Noch weiß niemand etwas Genaues, aber der Verdacht, der eine Nacht lang nicht ausgesprochen werden sollte, scheint sich zu bestätigen.


Erstmals gilt der Terror von Menschen, die eine Religion für ihre Zwecke missbrauchen, nicht einer anonymen Masse, einem Platz, einer Straße, einem Land, sondern dem Fußball, einem der höchsten Werte des Westens. Entsprechend scharf sind die Kommentare der Weltpresse, die gleichzeitig keinen Zweifel daran lassen: Fußballfans und -spieler, Funktionäre und übertragende Fernsehsender werden sich dem Terror nicht beugen.

Die Presseschau mutmaßlichen Anschlag in Dortmund hat den Tenor, der Fußball sei und bleibe ein "starkes Bollwerk für Freiheit, Demokratie und Wehrhaftigkeit", auch in anderen EU-Ländern kommentieren Medien den Vorfall mit Augenmaß: Niemand sei vor Anschlägen wie diesen gefeit. Die Solidarität gilt den Opfern. Alle müssen nun zusammenstehen. In den Farben getrennt, in der Sache vereint. Der Angriff sei nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin, nach London, St. Petersburg und Stockholm ein neuer "Versuch, ein europäisches Machtzentrum zu treffen", schreibt der Guardian in einem ersten Kommentar nach dem Attentat.

Die Schlagzeilen und Kommentare von Zeitungen aus ganz Europa ähneln am Morgen nach dem Unglück dieser Einschätzung.

Die "Zeit" aus Hamburg schreibt unter dem Titel:
"Ganz schön gelassen" wie erstmals ein deutsches Fußballteam Ziel eines Anschlags wird, Dortmund aber auch diesen Angriff auf sein Heiligtum mit stoischem Trotz ertrage. Unsere Mauern brechen, aber unsere Herzen nicht, auch in der Stadt wirkten die Leute gelassen. "Eine saarländische schwarzgelbe Reisegruppe holt sich bei Rossmann am Hauptbahnhof flüssige Verpflegung für die Fahrt zum Hotel." Und das Wichtigste: "Pegida-Parolen hört man nicht."

Die spanische Zeitung El País schreibt:
"Der Anschlag auf den BVB ist eine klare Mahnung, dass niemand vor Terroranschlägen gefeit ist. (...) Wir stehen vor einem eindeutigen Beweis, dass in dieser globalisierten Welt weder eine Insellage noch die Isolation zusätzlichen Schutz vor Terror bieten. (...) Der Schock des Terrorismus sollte uns nun alle daran erinnern, dass ungeachtet aller Differenzen, die sehr tiefgreifend und nicht leicht zu überwinden sind, wir einen einzigen Raum der Freiheit, des Wohlstands und der Sicherheit teilen und wir alle die Pflicht haben, diesen zu bewahren."

Aus Italien kommentiert Corriere della Sera:
"Das Herz von … ist verwundet. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Kriegsakte nach dem Muster des fundamentalistischen Islams vermehrt, die wir nicht sehen wollten. (...) Wir haben versucht, nicht darüber nachzudenken, die Besorgtheit davonzujagen, wir wollten nicht Gefangene der Angst werden. Aber das Attentat von … erinnert uns daran, dass unsere Hoffnungen hohl sind. Dass die Attacken weitergehen, dass der Fluss des Blutes nicht auszudörren ist. (...)

Die Neue Zürcher Zeitung fragt aus der Schweiz:
"Was wird der BVB aus diesem traumatischen Ereignis machen? Die Betroffenheit und die Solidarität sind groß, doch ebenso groß ist die Entschlossenheit, das Leben im gewohnten Rahmen fortzusetzen. Die Gesellschaft wird sich durch solche Gewaltakte nicht verunsichern lassen. Dafür ist das Selbstverständnis als traditionelles Bollwerk für Freiheit, Demokratie und Wehrhaftigkeit in der Bevölkerung von … viel zu stark verankert. Ein weiterer Gedanke ist tröstlich: Anschläge wie dieser könnten jeden Tag an zahllosen Orten des Landes durchgeführt werden. Dass es nicht viel häufiger passiert, belegt, dass die Sicherheitskräfte und Nachrichtendienste bei der Terrorbekämpfung gut arbeiten. Denn dass Dortmund eine prominente Zielscheibe für islamistische Anschläge ist, ist unbestritten."

Aus Belgien, wo schon ein ähnlicher Anschlag für Schrecken sorgte, schreibt De Standaard:
"Die Gesellschaft kann nicht jedes Risiko ausschließen. Es gibt kein Sicherheitssystem, das nicht - und sei es auch nur für einen Augenblick – von einem Terroristen überwunden werden kann, der bereit ist, bei seinem Anschlag zu sterben. Damit zu leben müssen wir nicht mehr lernen, das haben wir inzwischen akzeptieren und einkalkulieren müssen. (...)
Auf den ersten Blick scheinen die Terroristen im Vorteil zu sein. Nichts ist leichter, als den gewohnten Gang der Dinge mit blinder Gewalt zu stören. Aber es hat sich mittlerweile auch gezeigt, dass sich nichts schneller verschleißt, als so ein Anschlag auf den Alltag. Mitgefühl mit den Opfern wird nicht geschmälert durch den festen Willen der Gesellschaft, weiterzumachen und sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen."


9 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

@darmflora

Analog zur #NSU Untersuchung könnte man doch mal im Umfeld der #BVB Spieler nach Motiven für den Anschlag suchen. In Richtung Wettmafia etwa
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Außerdem ist die Antifa auch noch ganz heiß im Rennen um das Urheberrecht für diesen Anschlag.
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Fußball als Kernwert des Westens gilt nur für den mittleren Westen. Im gnz westlichen Westen ist das Football. Das ist was ganz anders als Fußball.

Und im ganz östlichen Westen wiederum sind das gemästete Fettklopse, die auf einer Matte versuchen, sich irgendwie umzuschubsen.

lesandi hat gesagt…

Wettmafia ist mir auch eingefallen, mit Abstand vor "islamistischer Anschlag".

Gernot hat gesagt…

Immer zusammenstehen, weiter machen, Geschlossenheit zeigen und sich nicht dem Terror beugen: Was sind schon ein paar Terroranschläge gegenüber dem großen Ziel? Der große Austausch ist es wert, dass ein paar Köpfe rollen für den Sieg über die Monokulturen.

Anonym hat gesagt…

die "zeit" redakteure werden zeitnah beim (((Lieblingsitaliener))) in Pöseldorf besucht und massivst verdroschen

ppq hat gesagt…

keine gewalt! sonst muss ich maasregeln

Sauer hat gesagt…

Und dabei ist zusammenstehen so gefährlich. Fährt eine Bombe unter die zusammenstehende Menge, gibt's massenweis Tote. Auseinanderstehen sollte die Konsequenz heißen und zwar weit auseinander, dann platzt die Bombe im leeren Raum und die Auseinanderstehenden erleben ein feuerwerksähnliches Spektakel, von dem sie noch ihren Urenkeln erzählen werden.

'90 Minuten Hochsicherheit' hat gesagt…

Fußballspiele hinter Absicherung durch Maschinenpistolen, hinter Sicherheitsschleusen & Panzerfahrzeugen, nach Taschen- und Körperkontrollen.
Die Fußballspieler avancieren zu >>Helden<<.
(Welche Leben haben die Mittelfeldspieler jetzt eigentlich gerettet? Also die Champions-League-Einnahmen für den BVB Dortmund und ihr eigenes Konto haben sie aufopfernd retten können... Es werden neue, gepanzerte Fahrzeuge bestellt.)
Laut ZDF gibt es keine 100%-ige Sicherheit vor dem bösen Terror, "..mit dem wir lernen müssen zu leben". Und dieser islamistische Terror und jene obskuren 3 Bekennerschreiben, mit Minimalforderungen, seien so untypisch. Wer schreibt schon Kalifat - wo es doch richtigerweise Kalipha heißen müsse.
Außerdem sei "die Gefahr, auf dem Weg zum Stadion einen Unfall zu haben größer, als in einen Terroranschlag zu geraten". Aufatmen.

Ich finde, man sollte noch ein paar Lichterketten gegen Rächts organisieren. Das würde sehr helfen, sehr beruhigen, sehr motivieren. Bitte bei Philipp Lahm nachfragen.

D.Eppendorfer hat gesagt…

Bisher traf die bombastische Spontan-Bereicherung durch Radikalmusels ja nur Normalos, die zufällig zur richtigen Multikulti-Zeit am richtigen Multikulti-Ort waren, um voll in den Erlebens-Genuss eines bunten Feuerwerks der mobil integrativen Willkommenskultur zu kommen.

Doch nun ändert sich das, denn Ziel der islamfanatischen Terror-Attacken sind nicht mehr nur x-beliebige Männer, Frauen und Kinder, die damit zu leben bzw. dafür zu sterben haben, weil das sonst nicht mehr Merkels Deutschland ist, sondern es trifft nun auch die angehimmelten Gladiatorhelden unserer Zeit, die Fußballer!

Etwas Brot und viele Spiele klappt wie seinerzeit im Circus Maximus. Auf den Plebs ist eben Verlass, denn er hat sich sehr zur Freude seiner jeweiligen Herrscher seit 2000 Jahren jeder Evolution erfolgreich widersetzt. Allerdings könnte die wachkomatöse Zuwanderungsgeduld der Doidschmichels schneller schwinden, als es allen Asül-Importprofiteuren lieb und teuer sein könnte, denn seine Kicker sind dem Fan heilig. Wer die angreift, der ist sein Feind.

Aber vermutlich lassen sich alle diese ansonsten Schlafwandler erneut von der politisch korrekten Mainstream-Propaganda einlullen und werden zwischen den Spielen weiter pennen wie zuvor. Würden alle unsere sich gerne prügelnden Hooligans sich mal entschließen, die wahren Feinde unserer Freiheiten, die antidemokratischen Surensöhne durchzuwalken, wäre der Spuk wohl schnell vorbei. Leider aber schlagen diese Volltrottel sich lieber gegenseitig in die Fresse. Und schon wieder stellt sich mir darum die Frage, ob wir eine Besatzung und Auslöschung durch globale Chaoten nicht verdient haben, weil wir selber mehrheitlich noch größere Vollpfosten mit Stolz auf jede Latte sind?

Happ isch Erektion, binn isch voll scheffe, unn figg deinä mudda du opfer.

Wir Piefke-Schlauberger sind der Entwicklung mal wieder weit voraus, denn wir gutmenschlichen Besserwisser gründen unsere modernen Kolonien nun nicht mehr fern ab rund um den Globus, sondern mitten im Restereich. Und weil wir doch so supitoll weltoffen und tolerant sind, erklären wir uns auch noch gleich zu Arbeitssklaven der neuen Goldjungenherren.

Ja, uns geht es gut, so verdammt gut.

They're coming to take me away. Haha, Hihi, Hoho.

Anonym hat gesagt…

re Eppendorfer : betr. Goldjungenherren :

steht nicht in der Zeitung : Heeresgruppe Bernd fährt zum Sauf-event , Goldjungen mit Drogenporsche an der Tanke , reißen das maul auf ; Berndtruppe fährt hinterher und leider leider rammt ein unbekannter Fahrer die Goldjungenkarre und alle haben ihren Spaß .

muss man wissen


krautchan.net wenn Sie wissen wollen warum die Goldjungen niemals herrschen werden .

i.A. Techbernd ,

( Goldjungenpädagogik ist eine krautchan - Dienstleistung )