Verkleidet wie Eddie Arent: Endlich ist das fremdenfeindliche Faschingstreiben in Fulda aufgeflogen. |
Irgendwie haben sie es geschafft, wie Hitler in Neuschwabenland zu überleben - unentdeckt, unbeobachtet und unbehelligt. So konnten angebliche "Karnevalisten" in Fulda offenbar über fast acht Jahrzehnte hinweg als brutal gekleidete Kolonialwarenhändler zum großen lustigen Umzug durch die Stadt erscheinen. Angezogen wie Eddie Arent in den rassistischen "Winnetou"-Filmen, führten die Mitglieder des Karnevalsvereines "Südend" (sic!) ihr diskriminierendes Weltbild spazieren. Und die Staatsmacht schaute dem Treiben tatenlos zu!
Doch drei mutige Mitarbeiter der Hochschule Fulda wollten das nicht mehr akzeptieren. Die Freunde eines aufgeklärten, zukunftsorientierten Karnevals legten jetzt Protest gegen die diskriminierende Darstellung eines Afrikaners ein, die auf einer Tradition aus der Nazi-Zeit beruht.
"Sie verbreiten rassistische Stereotype und schreiben koloniale Bildwelten fort“, heißt es in einem Schreiben an den Karnevalsverein. Gleichzeitig bedrohten Mitglieder einer Initiative für einen friedlichen und fröhlichen Karneval aller Kulturen die Faschingsfaschisten vom Südend: Wer beim Fasching als Eddie Arent auftrete, müsse mit Blockaden und Farbbeutel-Anschlägen rechnen, teilten Aktivisten den Nazi-Narren mit.
Das reichte schon, um den die Kolonialzeit verherrlichenden und afrikanische Kultur herabwürdigenden Verein zum Umdenken zu bringen. So verzichtet Wolfgang Schuster, der bisher als „Neger vom Südend“ mit Knochen im Haar und schwarzbemaltem Gesicht auftrat, diesmal auf die zuletzt bei der Fußball-WM kritisierte Schminke.
Ein durchsichtiges Manöver, das augenscheinlich nur dazu dient, den Rest des zweifelhaften Brauchtums aus der braunen Zeit der Rommels und Rosenbergs zu bewahren. Denn die an fremdländische Eroberer aus dem hochentwickelten Westen erinnernden Uniformen wollen die verstockten Faschingsfaschisten von Fulda weiter tragen, auch öffentlich.
Hadmut Danisch zum Thema
4 Kommentare:
>"Sie verbreiten rassistische Stereotype und schreiben koloniale Bildwelten fort“,
Woran liegt es bloß, dass trotz des unermüdlichen Einsatzes solcher Weltverbesserer die Welt konstant beschissener wird. Wahrscheinlich genau daran.
Sie "... führen ... ihr diskriminierendes Weltbild spazieren."
Ha ha ... herrlich!
Wenn Sich-Verkleiden & Fasching feiern in 2017 doch so einfach und unbeschwert wäre wie früher...
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2565
Freimaurer machen Politik
Wie eigentlich konnte es zum Regime der Roten Khmer kommen?
Ich behaupte: Ein unheilvoller Verbund zwischen mangelnder Phantasie und mangelnder Brutalität. Ich, als ausgespochener Friedfisch, behaupte: Es gibt eine pathologische Aggressionshemmung, Mangel an angemessener Roheit. Wat mutt, dat mutt.
Kommentar veröffentlichen