Samstag, 28. Januar 2017

Umfragehammer: Raketenstarter Schulz

Die traurige Nachricht für Martin Schulz: Vorgestern noch gleichauf mit Merkel, sieht ihn eine neue Umfrage nun schon wieder vier Punkte hinter der Kanzlerin.

Gut gemacht, SPD! Die Euphorie, die die ehemalige Arbeiterpartei seit der Ernennung des früheren Europa-Parlamentschefs Martin Schulz zum designierten Kanzlerkandidaten fest im Griff hält, hat offenbar nicht nur die Parteibasis in Verzückung versetzt, sondern auch die breite Bevölkerung. 

Geradezu raketenhaft lässt Schulz die SPD-Umfragewerte steigen: In nur drei Tagen holte der Würselener ein Plus von drei Prozent. Der "Umfragehammer" (Bild) zeigt, dass der frühere beinharte Linksverteidiger alle Chancen hat, im Herbst Kanzler zu werden. Da erst in 238 Tagen Bundestagswahl ist, könnten die Sozialdemokraten nach einer Hochrechnung der Daten des ZDF-Politbarometers bis zum Wahltag mit einem Plus von bis zu 238 weiteren Punkten auf dann rund 262 Prozent der Stimmen rechnen, wenn Schulz weiter so an Beliebtheit zulegt.

Zukunftsmusik  vom Hoffnungskandidaten


Zukunftsmusik, die der Hoffnungskandidat der europäischen Linken aber erst noch einspielen muss. Derzeit liegt die Partei Willy Brandts noch klar hinter der CDU/CSU, die unverändert auf 36 Prozent käme.

Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer: Unter dem Eindruck des energischen Auftretens von Schulz gegen jeden Populismus, Rechtsextremismus und jedewede Form von Europakritik verschlechtert sich die AfD erdrutschartig um zwei Punkte auf nur noch 11 Prozent. Die Partei verliert damit rund 15 Prozent ihrer Wähler auf einen Schlag – eventuell schon der Anfang vom Ende. Eher traurig für Demokraten: Auch die Grünen würden zwei Punkte abgeben und auf 8 Prozent rutschen. Bei der einstigen Öko-Partei sind damit binnen einer Woche rund 20 Prozent aller Wähler zur neuen Schulz-SPD abgewandert.

Um politisch denkbare Dreierbündnisse muss nach den starken Startzahlen von Martin Schulz nicht mehr herumgerechnet werden. Hält der Trend, reicht es zum ersten Mal ganz allein für die SPD. Fraglich wäre dann, ob CDU/CSU, Grünen, Linke, AfD und FDP überhaupt noch Abgeordnete stellen müssten.

Alles sieht nach Erdrutschsieg aus


Für das „Politbarometer“ befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom Tag der Veröffentlichung der von Sigmar Gabriel nach Beratungen mit dem "Stern" und der "Zeit" getroffenen Entscheidung über den SPD-Kanzlerkandidaten am Dienstag bis Donnerstag dieser Woche telefonisch 1303 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. 283 kannten Schulz bis zu diesem Anruf nicht, weitere 211 verwechselten ihn mit dem früheren Boxer gleichen Namens.


Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler oder Kanzlerin hätten, wünschten sich wohl deshalb 44 Prozent Angela Merkel und nur 40 Prozent den neuen Mann an der Spitze der SPD. Martin Schulz verlor so zu drei Prozent seiner Wähler im Vergleich zu einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage.




8 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich wußte bisher gar nicht, daß es in der ARD, äh BRD die Direktwahl des Regierungsschefs gibt. Durch PPQ wieder etwas schlauer geworden.

Da werde ich im Herbst aber auch nicht genauer draufschauen, da ich traditioneller Nichtwähler bin. Schade eigentlich, wo wir doch in einer Direktwahlmediokratie leben.

ppq hat gesagt…

da steht doch "würde". die direktwahl steht im konjunktiv, so ähnlich wie "würde die ard realitätsgetreu berichten, würde sie drunterschreiben, dass diese art umfragen niemals auch nur annähernd zutreffend ergebnisse bringen"

Die Anmerkung hat gesagt…

Da steht nix von einer Würde.

In der Sceeenschote steht Direktwahl ohne Würde. Das ist, sofern von PPQ nicht erfunden, die offizielle Lesart. In der BRD liest keiner solchen langen Texte. Würdelose schon gar nicht. Die würdelose Grafik muß reichen.

Sauer hat gesagt…

Wer etwas mehr über Schulz erfahren möchte, der klicke hier:

(http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/sein-lieblingsspruch-ihr-seid-alle-entlassen-eu-parlamentspraesident-schulz-unser-groesster-wichtigtuer-in-bruessel_aid_937381.html)

Sauer hat gesagt…

Schulz ist sehr gewissenhaft und bereit, Verantwortung zu übernehmen. So hat er z. B. das ihm gegen die Regeln des EU-Parlaments zu Unrecht ausgezahlte Tagegeld behalten, damit es nicht für nutzlose Ausgaben verschwendet wird.

Volker hat gesagt…

Ob Forsa oder ADN, was mich am meisten entsetzt ist, dass die es nicht mal für nötig halten wenigstens so zu tun, als wenn die redlich wären.
In diesem Fall muss man gar nicht verifizieren, das 41:41 Umfrageergebnis kann nicht stimmen.
Es muss eine große Kraft sein, die Güllner & Gen. dazu bringt, sich öffentlich zum Affen zu machen.

Sauer hat gesagt…

Schulz Du hast das Geld gestohlen,
gib es wieder her,
gibt es wider her,
sonst wird Dich die Petry holen,
mit des Brezels Speer,
sonst wird Dich die Petry holen,
mit des Brezels Speer.


Für Aliens: Brezel = Pretzel

Volker hat gesagt…

Nicolaus Fest zum Kanzlerkandidaten Martin Schulz