Strafzölle sind nur gut, wenn die EU sie verhängt. Tun die USA es, ist das immer ein Fehler. |
Es war erst im letzten Herbst, als die EU wieder zuschlug. Diesmal verhängte die weltoffene Staatengemeinschaft Strafzölle auf chinesischen Stahl. Wer den nach Europa importieren will, muss seitdem sogenannte "Anti-Dumping-Aufschläge von 22 bis 75 Prozent des Warenwertes zahlen.
Keine Premiere für die Gemeinschaft, denn zuvor schon hatten die europäischen Staatenlenker beschlossen, billige Solarmodule aus China mit Spezial-Zöllen von durchschnittlich 47,7 Prozent zu belegen. Ziel war es, die einheimische Solarindustrie vor internationaler Konkurrenz zu bewahren. Die nach außen hin stets für Offenheit und Globalisierung eintretende EU schottete sich ab. Die von der Billigkonkurrenz aus China bedrohten Arbeitsplätze, obgleich in der Solarindustrie bereits weitgehend weggefallen, wogen für die führenden Politiker des Kontinentes schwerer als das Lippenbekenntnis zu Arbeitsteilung, internationaler Konkurrenz und offenen Märkten.
Und das Medienecho gab der EU Recht. Der Schutz des einheimischen Schaffens für den einheimischen Markt erfordere strenge Maßnahmen, der Chinese unterbiete ja mit finanzieller Staatshilfe alle Preise der eigenen Solarindustrie, die die europäischen Staaten zuvor erst mit milliardenschwerer staatlicher Finanzhilfe aufgebaut und aufgepäppelt hatten.
Diese neuen Zölle der EU waren gut, denn sie standen im Dienst der guten Absicht, gute Arbeitsplätze in Europa zu erhalten oder neu zu schaffen.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel etwa ließ keinen Zweifel daran, dass "die heimische Industrie gegen unfaire Handelspraktiken" geschützt werden muss. "Die Europäische Union kann nicht passiv bleiben, wenn wachsende Arbeitsplatzverluste und Schließungen von Stahlwerken zeigen, dass es eine erhebliche und drohende Gefahr eines Zusammenbruchs des europäischen Stahlsektors gibt", hieß es in einem Schreiben, dass der SPD-Parteichef zusammen mit Ministerkollegen aus anderen europäischen Ländern an die Kommission schickte. Selbst ein Rückgang des Ausbautempos bei der Installation von Solaranlagen brachte die EU nicht zum Einlenken. Wer "zu billig" produziert, müsse draufzahlen. Ein "fairer Wettbewerb" sei nur möglich, wenn Vorteile bei den Herstellungskosten, die chinesische Unternehmen durch staatliche Hilfen und niedrige Löhne hätten, durch eine Abschottung der eigenen Märkte vor deren Produkten ausgeglichen würden.
Anders sieht das freilich aus, wenn der kommende US-Prädident Donald Trump ankündigt, Strafzölle gegen Autobauer verhängen zu wollen, die billig in Mexiko produzieren, um die Fahrzeuge dann in die USA zu exportieren. Erneut hat Sigmar Gabriel einen starken Auftritt. Diesmal aber warnt der Mann aus Goslar die künftige US-Administration vor Strafzöllen.
Keine Rede mehr von fairem Wettbewerb, der nur durch staatliche Handelshürden ermöglicht werden kann. "Die amerikanische Autoindustrie wird dadurch schlechter, schwächer und teurer", sagt Gabriel. Und es führe zu nichts, "andere schwächer zu machen, dadurch wird man selber nicht stärker". Der künftige Kanzlerkandidat spricht hier als Kenner. Seit Einführung der Strafzölle auf chinesische Solaranlagen hat sich die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche nahezu halbiert.
Keine Premiere für die Gemeinschaft, denn zuvor schon hatten die europäischen Staatenlenker beschlossen, billige Solarmodule aus China mit Spezial-Zöllen von durchschnittlich 47,7 Prozent zu belegen. Ziel war es, die einheimische Solarindustrie vor internationaler Konkurrenz zu bewahren. Die nach außen hin stets für Offenheit und Globalisierung eintretende EU schottete sich ab. Die von der Billigkonkurrenz aus China bedrohten Arbeitsplätze, obgleich in der Solarindustrie bereits weitgehend weggefallen, wogen für die führenden Politiker des Kontinentes schwerer als das Lippenbekenntnis zu Arbeitsteilung, internationaler Konkurrenz und offenen Märkten.
Zum Schutz des einheimischen Schaffens
Und das Medienecho gab der EU Recht. Der Schutz des einheimischen Schaffens für den einheimischen Markt erfordere strenge Maßnahmen, der Chinese unterbiete ja mit finanzieller Staatshilfe alle Preise der eigenen Solarindustrie, die die europäischen Staaten zuvor erst mit milliardenschwerer staatlicher Finanzhilfe aufgebaut und aufgepäppelt hatten.
Diese neuen Zölle der EU waren gut, denn sie standen im Dienst der guten Absicht, gute Arbeitsplätze in Europa zu erhalten oder neu zu schaffen.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel etwa ließ keinen Zweifel daran, dass "die heimische Industrie gegen unfaire Handelspraktiken" geschützt werden muss. "Die Europäische Union kann nicht passiv bleiben, wenn wachsende Arbeitsplatzverluste und Schließungen von Stahlwerken zeigen, dass es eine erhebliche und drohende Gefahr eines Zusammenbruchs des europäischen Stahlsektors gibt", hieß es in einem Schreiben, dass der SPD-Parteichef zusammen mit Ministerkollegen aus anderen europäischen Ländern an die Kommission schickte. Selbst ein Rückgang des Ausbautempos bei der Installation von Solaranlagen brachte die EU nicht zum Einlenken. Wer "zu billig" produziert, müsse draufzahlen. Ein "fairer Wettbewerb" sei nur möglich, wenn Vorteile bei den Herstellungskosten, die chinesische Unternehmen durch staatliche Hilfen und niedrige Löhne hätten, durch eine Abschottung der eigenen Märkte vor deren Produkten ausgeglichen würden.
Nur Trumps Zölle sind schlimme Zölle
Anders sieht das freilich aus, wenn der kommende US-Prädident Donald Trump ankündigt, Strafzölle gegen Autobauer verhängen zu wollen, die billig in Mexiko produzieren, um die Fahrzeuge dann in die USA zu exportieren. Erneut hat Sigmar Gabriel einen starken Auftritt. Diesmal aber warnt der Mann aus Goslar die künftige US-Administration vor Strafzöllen.
Keine Rede mehr von fairem Wettbewerb, der nur durch staatliche Handelshürden ermöglicht werden kann. "Die amerikanische Autoindustrie wird dadurch schlechter, schwächer und teurer", sagt Gabriel. Und es führe zu nichts, "andere schwächer zu machen, dadurch wird man selber nicht stärker". Der künftige Kanzlerkandidat spricht hier als Kenner. Seit Einführung der Strafzölle auf chinesische Solaranlagen hat sich die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche nahezu halbiert.
5 Kommentare:
Zölle sind nur schlecht, wenn sie die Importweltmeister behindern. Ach, das waren noch Zeiten, als andere Staaten gezwungen werden konnten, Opium einzuführen. Vorbei, vorbei.
Man muß schon lachen, wenn unsere tapfere Kollaborateurpresse suggeriert, die Kanzlerin einer NSA-Republik könnte mit Hilfe "mitmachender Konzerne", einem US-Präsident "den Kampf ansagen".
*super-rofl*
HIst mir selber ja sehr peinlich, aber dem, was der Gabriel zu den Strafzöllen gesagt hat, stimme ich völlig zu.
Hinweis an das Wahrheitsministerium: Das Folgende hat natürlich nichts mit irgendwem zu tun.
Reiner Zufall, daß mir das gerade heute auffällt.
Es ist eine geniale Methode, als dummer Mensch trotzdem was Richtiges zu sagen. Man muß nur ununterbrochen labern und dabei einfach nur alle denkbaren Positionen vertreten.
Schon der Begriff des "Strafzolls" ist reine Propaganda. Es handelt sich um Schutz- und Ausgleichszölle - Ausgleich für die unterbewerteten Währungen, die das Unterbieten einheimischer Produktion durch Importe trotz Transports um die Welt erst ermöglichen.
Die chinesische Währung "kostet nichts", die mexikanische ggü. dem Dollar wahrscheinlich auch nicht viel. Da bedarf es keiner staatlichen Unterstützung in China oder Mexiko, eine Währungsabwertung genügt.
Währungen sind nun mal börsengehandelt und werden nicht von einer neutralen Kommission nach Kaufkraft verglichen.
Auch "droht" Trump nicht, er kündigt Zölle an, hieße es bei neutraler Berichtserstattung, und wie sehr er "der deutschen Wirtschaft" droht, wenn Autos in Mexiko hergestellt werden, ist noch eine weiter Überlegung wert.
Letztendlich "droht" er der Wall Street, denn gewiss wird auch VW über ´zig andere Firmen, Aktiengesellschaften usw. im Mehrheitsbesitz der wenigen Leute sein, denen sowieso alles gehört.
Ein Wettbewerb kann stattfinden, wenn das mexikanische Auto aufgrund von Zöllen so viel kostet wie ein gleichwertiges, in den VSA hergestelltes. Dann können die Verbraucher frei entscheiden.
Ich denke an meinen letzten Rasierer der Firma mit dem Namen der dunklen Farbe. Er war chinesisch, kaum billiger als der vorletzte deutsche, und er war der erste, der nach drei Jahren zerfiel. Den vorletzten benutze ich immer noch. Nie wieder, egal wie billig!
aber drei jahre sind doch eine gute zeit! wenn alles immer noch ewig halten würde, wer wäre dann noch da, um den ausstoß all der rasiererfabriken zu kaufen? es kommt vielmehr künftig verstärkt darauf an, dinge noch schneller kaputtgehen zu lassen.
allem anderen stimme ich zu. gabi hat ja sowieso immer recht
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