Es müssen nicht immer Fakten sein, ein paar zugespitzte Gerüchte reichen auch. |
Im Grunde ist es einfach. "News thats fit to print" sind nach den Regeln des altertümlichen, des recherchierenden und prüfenden Journalismus Nachrichten Informationen, die wahr und belegbar sind. Beschwert sich ein getroffener Hund, legt der Journalist Beweise vor: Dokumente, Aussagen von Zeugen, Fotos. Kann er das nicht, kommt ein Gericht. Das Medium, das seinen Text veröffentlicht hat, unterzeichnet eine Unterlassungserklärung, gern strafbewehrt mit einer hohen Summe.
Aber die Welt hat sich weitergedreht, es sind neue Zeiten, Zeiten der verschärften Abschreiberei, des Copy&Paste und der Agenturgläubigkeit als höchster Form der journalistischen Ethik.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Plötzlich springen die Fakten aus der Gerüchteküche, es kommt nicht mehr darauf an, ob etwas wahr oder unwahr ist, ob es belegbar, recherchiert oder überprüft wurde. Denn mit Hilfe angewandter Solltologie, wie es Die Anmerkung nennt, lässt sich noch die dünnste Urin-Suppe zu einem sämigen Brei aus Quatsch und hechelnder Sensationshaschrei aufquirlen.
Ganz vorn marschieren natürlich die, die das Hinspiel im Kampf gegen Trump trotz des Einsatzes von Hetze, Hass und übler Nachrede verloren haben. Nun also Rückspiel, nun also noch mehr von dem, was den eigenen Ruf beschädigt, Leser vergrault und das eigene Weltbild vom Wunschtraum zu Realität hochgeschrieben hat. Trump hat dies, Trump hat jenes, Trump hat urinieren lassen, ein britischer Ex-Agent hat es gesehen. Oder gehört. Oder zumindest doch vielleicht aufgeschrieben.
Nichts davon lässt sich belegen, das ist traurig, aber kein Beinbruch. Muss eben das Notzitat ran, die Berufung auf eine Quelle, die selbst angibt, die Tragfähigkeit der eigenen Angaben nicht geprüft zu haben. Was soll schon passieren? Amerika ist weit weg und der künftige US-Präsident wird wichtigeres zu tun haben, als ein deutsches Käseblatt zu verklagen.
Fake News, von Medien und Politik als Problem sozialer Netzwerke und russischer Cyberkrieger gebrandmarkt, werden zur edlen Ware aus bestem Haus. Was nicht zu beweisen ist, wird zur "Enthüllung". Und die Süddeutsche Zeitung dichtet daraus: "Die angeblichen Enthüllungen über Trump wiegen schwer".
Die angeblichen Enthüllungen. Wiegen schwer.
Aber die Welt hat sich weitergedreht, es sind neue Zeiten, Zeiten der verschärften Abschreiberei, des Copy&Paste und der Agenturgläubigkeit als höchster Form der journalistischen Ethik.
Ende der Ethik
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Plötzlich springen die Fakten aus der Gerüchteküche, es kommt nicht mehr darauf an, ob etwas wahr oder unwahr ist, ob es belegbar, recherchiert oder überprüft wurde. Denn mit Hilfe angewandter Solltologie, wie es Die Anmerkung nennt, lässt sich noch die dünnste Urin-Suppe zu einem sämigen Brei aus Quatsch und hechelnder Sensationshaschrei aufquirlen.
Ganz vorn marschieren natürlich die, die das Hinspiel im Kampf gegen Trump trotz des Einsatzes von Hetze, Hass und übler Nachrede verloren haben. Nun also Rückspiel, nun also noch mehr von dem, was den eigenen Ruf beschädigt, Leser vergrault und das eigene Weltbild vom Wunschtraum zu Realität hochgeschrieben hat. Trump hat dies, Trump hat jenes, Trump hat urinieren lassen, ein britischer Ex-Agent hat es gesehen. Oder gehört. Oder zumindest doch vielleicht aufgeschrieben.
Rettung mit dem Notzitat
Nichts davon lässt sich belegen, das ist traurig, aber kein Beinbruch. Muss eben das Notzitat ran, die Berufung auf eine Quelle, die selbst angibt, die Tragfähigkeit der eigenen Angaben nicht geprüft zu haben. Was soll schon passieren? Amerika ist weit weg und der künftige US-Präsident wird wichtigeres zu tun haben, als ein deutsches Käseblatt zu verklagen.
Fake News, von Medien und Politik als Problem sozialer Netzwerke und russischer Cyberkrieger gebrandmarkt, werden zur edlen Ware aus bestem Haus. Was nicht zu beweisen ist, wird zur "Enthüllung". Und die Süddeutsche Zeitung dichtet daraus: "Die angeblichen Enthüllungen über Trump wiegen schwer".
Die angeblichen Enthüllungen. Wiegen schwer.
9 Kommentare:
Montag, 16.01.2017, 22:10 Uhr auf ARTE: Idiocracy! (War mal als Zukunfts-Dystopie gedacht)
Solltologen stehen in der Sympathiepyramide noch unterhalb von Scientologen. Das sagt eine Menge.
Whow, unabhängig, aber fast zeitglich die neue Medienstrategie analysiert. Hier unser Sermon:
https://eulenfurz.wordpress.com/2017/01/12/tagesspeigel/
Angebliche Enthüllungen
Es geht noch besser:
www.t-online.de/McCain - Ich glaube, Wladimir Putin ist ein Mörder und Verbrecher
"Ich glaube, Putin ist ............"
Schuldig durch Beschuldigung. Durch ganz festes Glauben daran.
Sagt ausgerechnet der Friedens- und Heilsbringer, ...ähm... der Vietnam-Krieger und Agent Orange- und Napalm-auf-Zivilisten-Abwerfer John McCain.
Yo.
@eulenfurz: ist mir auch schon aufgefallen. jede anzeige, geht es gegen einen, gegen den alle sein müssen, wird wie ein urteil herumgereicht.
instrumentalisierung. und die medien lassen sich so gern instrumentalisieren
Unverständlich ist mir auch der Vorwurf mit dem möglichen Prostituierten-Besuch in Moskau.
Es war ja nirgends davon die Rede, er hätte nicht bezahlt, die Dienstleisterinnen also geprellt.
Womit soll er denn dann erpressbar sein?
viel wichtiger noch die antwort auf die frage, wie jemand mit sachen erpresst werden kann, die in allen zeitungen stehen
Die Prantlhauser genießen die Lüge:
Hilmar Klute, Das Lob der Lüge, SZ 26./27.2.2011: ...der Schwindel (ist)... auf jeden Fall shr unterhaltsam.
Und postfaktisch könnte auch mit "hintern-fotzig" übersetzt werden:
January 11, 2017 By Bre Payton
ABC News reporter Terry Moran suggested Wednesday that it’s okay for news outlets to report uncorroborated allegations from a single, anonymous source about President-elect Donald Trump because he did the same thing when he alleged in 2012 that Barack Obama wasn’t born in the United States. (http://thefederalist.com)
es gibt für alles immer eine begründung. man muss sie nur nicht immer glauben
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