Dienstag, 27. Dezember 2016

PPQ-Leser schreiben: Es ist euer beschissenes Land!

Henga Hoobifarah macht keinen Hehl aus ihrem Abscheu: Es ist das verschissene Land der rassistischen Almans, das es zu befreien gilt.
Seit die Zeiten härter werden und das, was eben noch kritisch war, sich als Hetze, Hass und Zweifel denunzieren lassen muss, ist freier Meinungsaustausch wieder gezwungen, wie seinerzeit im Zweitaktland Zuflucht in der Nische zu suchen. Ein offenes Wort zu viel schon kann Konsequenzen haben, ein Klick an der falschen Stelle, eine freimütige Sympathikundgebung, eine zugespitzte Kritik.

PPQ ist seinerzeit, als die Meinungsfreiheit noch kaum Grenzen kannte, als Spielwiese für Alltagsinteressierte gestartet, denen der Konsens der Gleitfähigen als Grundgesetz der Tagespolitik zu öde und der "Aufstand der Anständigen" zu trüb zur Teilnahme war.

Die Zeit ist seitdem fortgeschritten, seltsam eng ist es geworden, die Welt ist aus den Fugen, die großen Skandale der frühen Jahre muten heute an wie Trockenübungen für die wahren Schrecken, die später kamen.

PPQ, von Anfang an ein Mitmachboard, das vom Input der revolutionären Massen lebt, möchte die Gelegenheit nutzen und seinen treuen Lesern die Chance geben, ihre Herzen und mithin ihre Mördergruben zu öffnen und der Welt da draußen zu sagen, was es sie zu sagen drängt. Die Teilnahme an der geplanten Serie von Gastbeiträgen kann einfach und unbürokratisch unter politplatschquatsch@gmail.com angemeldet werden.

Zum Auftakt schreibt Henga Hoobifarah heute über ihren Blick auf die Gegenwart in einem Heimatland unter fastfaschistischer Flagge, das sie nach Lage der Dinge nicht mehr wiedererkennen will, weil selbst die antikapitalistische Linke unter völkischem Jubel offen nazistische Positionen duldet und Geflüchtete zurück ins Mittelmeer wünscht, wo sie sterben soll, ohne mehrere Pässe gehabt zu haben.


Liebe Linke, Antifaschist*innen, Kommunist*innen und alle anderen Antis.

Wir müssen reden. Wie ihr vielleicht zwischen Ketamin-Kater und Marx-Lesekreis bemerkt habt, ist die Hütte am Brennen. Auf der ganzen Welt machen sich unter völkischem Jubel Faschos breit. Auch hierzulande ist die Situation für Frauen, Queers, Transpersonen, Personen of Color, Schwarze Personen, Menschen mit Behinderung, Geflüchtete und alle, die in der Intersektion dieser Identitäten leben, nach wie vor bedrohlich.

Neben offener Gewalt auf der Straße, im Netz und im vermeintlich Privaten passiert vieles institutionell. Zum Beispiel gibt sich die CDU enorm viel Mühe um zu beweisen, dass das „C“ in ihrem Parteinamen eigentlich für „catastrophe“ – oder kurz: Kadda – steht. Auf ihrem Parteitag ging ein Kadda-Beschluss nach dem anderen raus und kreiert weiter ihre rassistische Politik der Abschottung.

Geflüchtete sollen „zurück“ ins Mittelmeer, Personen mit doppelter Staatsbürger_innenschaft sollen sich gefälligst für einen Pass entscheiden und die Millionen Burkas, die man tagtäglich in Deutschland sieht, sollen verboten werden. Beifall gibt es von Homegirl Frauke Petry, die Merkel zwar peinlich findet, die Beschlüsse gegen Geflüchtete jedoch ziemlich nice.

Dass die CDU sich immer weiter Richtung „AfD light“ entwickelt, sieht auch sie. Verständnislos reagiert sie aber auf Merkels Anmerkung, auch manche Almans könnten Integrationskurse gebrauchen. „Halal-Kochkurse, die arabische Sprache oder wie man ein Kopftuch richtig bindet?“, fragt sie frech. Ganz ehrlich, why not? Anstatt die rassistische Stimmung weiteraufzuheizen, können sie ruhig mal anfangen, sich nach dem Kacken den Arsch richtig abzuwaschen. Aber ich drifte ab.

Erinnert ihr euch noch, wie ihr immer so stolz damit geprahlt habt, dass ihr, hättet ihr kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gelebt, wie Quentin Tarantinos „Inglorious Bastards“ Nazi-Jäger_innen gewesen und mit 500% gegen den Nationalsozialismus vorgegangen wärt? Da Geschichte sich leider gerne wiederholt, habt ihr jetzt die Chance, eure Versprechen einzulösen und zu reagieren. Bevor es wieder zu spät ist.

Anstatt laut Iiiiiieh!dentitätspolitik zu schreien, überall völkische Kulturbegriffe reinzuprojizieren und schräge Nazi-Vergleiche zu ziehen, nur um im Prinzip eure weißen Privilegien zu manifestieren, könntet ihr mal eure rechten Angehörigen aufklären.

Ihr erwartet immer, dass wir euch alles erklären und wenn wir uns äußern, sind wir automatisch in der Bringschuld für noch mehr Argumente in einer toxischen Debattenkultur, die weder produktiv, noch fair ist.

Dabei haben wir schon eine Menge kostenlose Arbeit für euch verrichtet. Aber was habt ihr so gemacht, um rassistische, sexistische, antisemitische, behindertenfeindliche, homo- und transfeindliche Strukturen aufzubrechen?

Es ist Zeit, dass ihr eure Theorie-Anekdoten in solidarisches Handeln transformiert. Es ist euer beschissenes Land, also sorgt gefälligst dafür, dass es sich nicht mit noch mehr Verbrechen gegen die Menschheit durch die Zeitgeschichte befördert.

Henga Hoobifarah, geboren 1991 in Kiel, studierte "irgendwas mit Medien“ (Medienkulturwissenschaft) und "mal was Exotisches“ (Skandinavistik) an der Uni Freiburg und in Linköping. Währenddessen und auch jetzt bloggte sie und schrieb als freie Autorin, unter anderem für die taz und die an.schläge. 

Heute ist sie Redakteurin beim Mimimimi Magazine und lebt in Berlin.


13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das obige Bild schmeichelt Frau Hengameh Yaghoobifarah, tatsächlich sieht sie aus wie eine Mischung aus Kim Jong und Hella von Sinnen:

https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTpPMsAtIE1B9QSxNQDHcrs5YqdQoJ9Jqs6p7EKhmS-lOqz0X6G

Und diese Passage aus ihrem Text ist ja wohl eine Aufforderung zum Mord:

"Erinnert ihr euch noch, wie ihr immer so stolz damit geprahlt habt, dass ihr, hättet ihr kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gelebt, wie Quentin Tarantinos „Inglorious Bastards“ Nazi-Jäger_innen gewesen und mit 500% gegen den Nationalsozialismus vorgegangen wärt? Da Geschichte sich leider gerne wiederholt, habt ihr jetzt die Chance, eure Versprechen einzulösen und zu reagieren. Bevor es wieder zu spät ist."




ppq hat gesagt…

das ist ein altes foto, vor der magenverkleinerung. eine aufforderung zum mord kann ich nicht sehen, sonst hätten wir den aufrüttelnden text hier natürlich nicht veröffentlicht - da stände der erweiterte meinungsfeiheitsschutz dagegen, nach dem wir internetredaktionen ja jedes wort prinzipiell als tat werten müssen.

aber unsere gastautorin schreibt ja selbst von "500 % einsatz", und das ist eine klar erkennbare kategorie aus dem comic. daran kann man sehen, dass es sich bei den hübschen text um popliteratur handelt

Anonym hat gesagt…

Internetzblockwart Sepp meldet sich als Ersatzschriftführer ( strammsteh-auf-Befehl-wartend )

Anonym hat gesagt…

>Anonym hat gesagt...
>Internetzblockwart Sepp meldet sich

Lieber Sepp, Sie haben das Konzept leider nicht ganz verstanden. Das Ziel ist, bei der taz einen irgendwie politisch klingenden Trollbeitrag unter einer möglichst skurrilen Identität zu veröffentlichen, der dann zur Dokumentation hier nochmal veröffentlicht wird.
Die Regel wurde aber auch nicht sehr deutlich erklärt.

Anonym hat gesagt…

Heeresgruppe Krautchan unter Leitung von Generalfelmarschall Prof.Dr. Zepp-La Douche marschiert unaufhaltsam durch den internationalistischen Netzkomplex und streut Meme-clusterBompen ; der minimalbegabte Linksnerdpöbel weint ganz viel , taz und "indymedia" versprechen harrismäßige Attacken , verwickeln sich dann aber wieder in ihrem habermasschen Dialektikstacheldraht und bolschewistischer Blödheit .

"ich kann heute nicht " meint die höchstbegabte Frederike Sonnenschein-Fröhlich ; sie studiert Religionswissenschaften "auf Lehramt" ; gewöhnlich versteckt sie sich hinter BGS - Ketten und verpickelten Antifanten ; gröhlt antideutsche Parolen um dann wieder in den elterlichen Altbau zurückzukehren . Heute aber hat sie keine Zeit - der Herr Papa ( Staatsanwalt mit politischen Ambitionen ) hat es verboten .

Die Bourgeoisie will sich nicht wirklich mit dem Krautchan Heer anlegen - kein Tarantino weit und breit , kein Harris , keine Baskenmützenwiderständler .

Deutsche Härte wohin man blickt - von der Normandie bis Wladiwostock , vom Nordkapp bis Sizilien : überall herrscht das Krautchan - Heer .

und der Sepp hat eine Nachricht für die "antifa" : wir zerren euch aus euren bürgerlich-liberalen Löchern , wir besuchen eure Seminare , wir beobachten euch wenn ihr "shoppen geht" .

Lollizei und engl. Dienste geben gratis Hinweise - wir kennen unsere "antifa" Pappenheimer . Dumme Maulhelden im Weltnetz , Schönschreiber die wir innerhalb weniger Minuten aufspüren .

"antifa" sein heißt Probleme kriegen .


Sepp .

Anonym hat gesagt…

re Netzwart :

jaja , machen wir mal . guter Plan .

Anonym hat gesagt…

wir haben kürzlich zwei besonders aggressive "indymedia" Leute besucht : " wir gehen nicht zur Lollizei - wir besuchen euch in eurem wellnessbereich , sprechen eine Warnung aus und kommen wieder wenn es die Sachlage erfordert " .

den Zecken geht der Stift . und bald ist Sylvester .

Anonym hat gesagt…

re : "Konzept leider nicht ganz verstanden" - deshalb gipps ja die Befehlskette !!

:-)

Anonym hat gesagt…

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/speakers/6978.html

https://twitter.com/fraulutz

https://fahrplan.events.ccc.de/congress/2016/Fahrplan/events/8288.html

ambitionierte Gutmenschen sind leicht auffindbar

Anonym hat gesagt…

Na dann: Geile Titten (frei nach Jimmy, played by Jim Belushi - Filofax).

Anonym hat gesagt…

Sieht aus wie die Tusse die ich letztens noch in nem Porno gesehen habe.

Gernot hat gesagt…

Gestehe errötend ein, dass ich ihr so, wie sie aussieht, wahrscheinlich in allem zustimmen würde.

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=HUMJaENAyOA