Wieder ein Jahr rum, wieder alles noch verrückter. Dass die Welt aus den Fugen ist, steht nun nicht mehr nur hier bei PPQ, wo bereits seit Jahren vor diesem Phänomen gewarnt wird. Sondern überall und flächendeckend. Für den Hobbysatiriker keine einfache Wandlung, denn sie geht unterdessen so weit, dass es oft kaum noch geraten scheint, Standardwerkzeuge wie Übertreibung, Zuspitzung und gallebittere Verschärfung einzusetzen. Die Realität selbst ist im Begriff, zynischer zu übertreiben, sie vermag es, noch irrwitziger witzig zu sein und das fotografisch genaue abbilden des Handelns der Mächtigen und ihrer Claquere beschreibt häufig besser als als jeder Spott, wie fruchtbar noch der Schoß ist, aus dem das immer wieder kriecht.
Es gibt wenig Hoffnung, denn vor der Tür stehen Wahlen, die gewonnen werden wollen. Dazu wird jedes Mittel recht sein, jede Lüge, jeder Verrat, jedes populistische Umlenken auf offener Bühne. Es wird viel von Angst die Rede sein, damit niemand auf die Idee kommt, es könne sich um Furcht handeln. Es wird zum Kampf geblasen werden, aus allen Rohren schießend werden die Demagogen aufmarschieren und sich freisprechen von jeder Verantwortung.
Es wird folglich für Unterhaltung gesorgt sein, für peinliche Auftritte, hässliche Pannen und die Wiederkehr des Ewiggleichen in immer neuen Kostümen. Und das ist gut so.
PPQ als desasterbegleitendes Leseangebot bedankt sich für die Treue im zurückliegenden Jahr, für unzählbar viele Kommentare, für Hass und Zuspruch, Pöbelei und Lob, Beschimpfungen und Jobangebote.
Wir freuen uns auf die kommenden zwölf Monate, denn schlechte Zeiten sind gute Zeiten für einen Journalismus, der sich mit niemandem gemein macht.
Hier noch die meistgelesenen Artikel des Jahrgangs 2016.
Immerhin ist klar: Kommt nie wieder, so ein Jahr.
1: Medienmärchen: Das arme Mädchen in der roten Jacke
2: Meinungsfreiheitsschutz: Ihr bekommt, was ihr wollt
3: Tatort Führerhaus: Anis Amri, wie hast du das gemacht?
4: In eigener Sache: PPQ vorm Weltgericht
5: Kampf gegen Trump: Es kocht der Arsch vor Angst
6: Kommando Freital: Die Böllerbomber aus dem Dunkelwald
7: Nobelpreisboykott: Danke, Bob Dylan
8: Andrej Holm: Der Staatssekretär von der Stasi
9: HFC: Geburtstagsfeier mit Knieschuss
10: 33 vernichtete Billionen: Krönungsmesse für eine Komplettversagerin
1 Kommentar:
Sepp wünscht ein gutes Jahr 2017
werde demnächst aus der afghanischen Vorhölle berichten denn Sepp ist ein Bundeswärbernt.
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