Donnerstag, 3. November 2016

Unsere Herzen die Munition


Ringsum nur Hass, Spaltung, eine Schere, die zwischen Arm und Reich, Weiß und Bunt, Elefant und Esel immer weiter aufklafft. Gerade mal noch, dass die Bundesregierung über Parteigrenzen hinweg einig ist, dahinter, daneben und darunter aber scheint die Gesellschaft auseinanderzubrechen. Macht es Trump? Rettet uns Clinton? Kann der Krieg in Syrien gewonnen werden? Und von wem?

Es sind schwere Zeiten angebrochen, als der Aufbau der deutschen und europäischen Einheit Ende der 90er Jahre mit dem Platzen der Börsenblase ins Stocken geriet. Die Menschen suchen nach einer Richtschnur, finden aber nur Angela Merkel. Europa will sich allen öffnen, ein Beispiel geben. Schließt aber seine inneren Grenzen, lebt im Ausnahmezustand, im Krieg mit sich selbst.

Europa braucht eine neue Erzählung, die Welt einen Neustart. Doch Martin Schulz, der beliebteste Spitzenmann der EU, ist schon seit drei Tagen komplett abgetaucht. Keine Silbe mehr zur Ukraine, zu Griechenland, zu Pegida, zum Dieselskandal, zum Euro, den Panama-Papers, zur Flüchtlingskrise, zu Mazedonien, den ungarischen Zaun, zur Bankenrettung. Was ist nur los, was ist geschehen?

Wo soll das hinführen? Barbara Hendricks fährt mit unzureichenden Klimaangeboten der Bundesrepublik nach Marokko, wo der Tod eines Fischverkäufers auf eine neue Farbenrevolution hindeutet. Die Umfragezahlen sind wacklig, der Trend lässt keine endgültigen Schlüsse zu. Wird es Winter werden, noch ehe der Autoausstieg beschlossen ist? Darf dann noch mit Gas geheizt werden oder braucht es eine Umwandlung von Wind in Strom und Strom in Gas, ehe der ökologische Grenznutzen es der Energieüberflussgesellschaft erlaubt, den Heizhahn aufzudrehen?

Es braucht Gewissheit und es braucht neue Lieder, um die Gespenster aus alter Zeit zu verjagen. Bruce Berger hat eines dieser Lieder geschrieben, ungeschützt und ohne Maske, eine Ode an den Menschen, wie er früher war, mitfühlend, gemeinschaftlich, eine liebe Seele mit einem Gespür für Werte, die nicht auf Pappplakate passen, die durch die Dresdner Innenstadt geschleppt werden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Grrr, das Gesülze der schlichtgestrickten Hoplophoben wieder einmal: Mit Maschinengewehren auf Patrouille... Da hat man aber schnell Rücken.

Gernot hat gesagt…

Ich frage mich gerade, inwiefern die Herrenmode der damaligen Zeit mit der Westenminiatur und dem unmöglichen Schillerkragen dazu beigetragen haben mag, dass man eine solch rassistische Darstellung einer Kinderschar (nordisch, westisch, baltisch, dinarisch, fälisch-dalisch, alles vertreten) heuer kaum noch zu sehen bekommen wird.