Sie hatten die Wahl und sie haben den Beweis geliefert: Auch nach dem Berichterstattungsdebakel rund um die letzten Landtagswahlen sind deutsche Medien nicht in der Lage, Wähler als autonome und eigenverantwortliche Wesen zu akzeptieren. Nicht deutsche, aber auch nicht amerikanische. Nachdem letztere den in Deutschland bereits vor vielen Wochen totgesagten republikanischen Kandidaten Trump trotz aller Warnungen in spürbar großer Zahl wählten, kommen dieselben Erklärmuster zur Anwendung: Trump-Wähler sind von einem Populisten verführte Schwachköpfe, hirnlose Wutbürger, vernachlässigte Arme oder abgehängte Ungebildete, deren einzige Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, darin besteht, sich selbst zu verletzen.
Nach dieser Lesart ist das Abschneiden Trumps, eines Kandidaten, der nach übereinstimmender Auffassung selbst seiner Fans nicht nur Vorzüge hat, nicht einfach Protest gegen „die da oben“, sondern vor allem eine Wutwahl gegen das Establishment in Person von Hillary Clinton. Einer Kandidatin, die vom betonierten Schopf bis zu den eingeeisten Gesichtszügen selbst die längst für erledigt erklärte Theorie der Reptilienmenschen wieder realistisch erscheinen lässt.
Trumps Abschneiden gilt nicht als Untergang der Welt, sondern als eine Art Warnschuss. Es ist nicht der Untergang des Landes, denn abzüglich derer, die gar nicht zur Wahl gingen, seien rund die Hälfte der Wähler sind eben nicht dem Rechtspopulisten auf den Leim gegangen. Und die es taten, seien nicht die ganze USA. "Es ist ein kleiner Teil ihrer Einwohner", heißt es in der Taz, "dieser braune Bodensatz ist seit vielen Jahren bereit, menschenverachtende, rassistische Parteien zu wählen."
Doch die Hälfte der Amerikaner ausgrenzen? selbst die Taz ist dagegen. "So entschieden, wie es gilt, die Grenze nach ganz rechts zu ziehen, muss aber der Diskurs mit einem anderen Teil der Wähler stattfinden."
Die, die noch rückholbar sind für die Demokratie, die nur den Eindruck haben, in diesem Land stimme etwas nicht. Auch in Ohio beklagen viele Menschen, man habe sie vergessen. Das Geld ginge immer nur zu anderen, Straßen bröckelten, Jugend sei ohne Perspektive.
Trump bot sich als ideale Projektionsfläche für Wut, Resignation, Gefühle von Benachteiligung und vor allem Angst an, analysiert die Berliner Zeitung, die für mehr Anstand auch im Wahlkampf plädiert: "Keine etablierte Partei, keine anständige Partei macht den Menschen vor, sie könne ihnen die Unwägbarkeiten des Lebens abnehmen."
Der Katzenkammer wird kommen, er ist vielleicht schon da, wie Lamya Kaddor in der "Zeit" offenbart. Trump habe die Menschen nicht über den Kopf angesprochen, sondern über den Bauch – sprich: über Gefühle, nicht über Vernunft. "Solche Wähler holt man nicht mit Inhalten und sachlichen Diskussionen zurück", weiß der Autor. Ihr Wahlverhalten sei ein Schrei nach Aufmerksamkeit, Kinder, die nach der Mutter blöken, an die Hand genommen und erzogen werden möchten. Mit ausreichend Geld und Aufmerksamkeit lasse sich den Demagogen das Wasser abgraben, man müsse nur konsequent sein und Geld in die Hand nehmen: "Reden wir mit Anhängern von Rechtspopulisten nicht mehr über Asyl oder Islam, sondern über materielle Absicherung, persönliche Probleme und Empowerment!“
Nach dieser Lesart ist das Abschneiden Trumps, eines Kandidaten, der nach übereinstimmender Auffassung selbst seiner Fans nicht nur Vorzüge hat, nicht einfach Protest gegen „die da oben“, sondern vor allem eine Wutwahl gegen das Establishment in Person von Hillary Clinton. Einer Kandidatin, die vom betonierten Schopf bis zu den eingeeisten Gesichtszügen selbst die längst für erledigt erklärte Theorie der Reptilienmenschen wieder realistisch erscheinen lässt.
Trumps Abschneiden gilt nicht als Untergang der Welt, sondern als eine Art Warnschuss. Es ist nicht der Untergang des Landes, denn abzüglich derer, die gar nicht zur Wahl gingen, seien rund die Hälfte der Wähler sind eben nicht dem Rechtspopulisten auf den Leim gegangen. Und die es taten, seien nicht die ganze USA. "Es ist ein kleiner Teil ihrer Einwohner", heißt es in der Taz, "dieser braune Bodensatz ist seit vielen Jahren bereit, menschenverachtende, rassistische Parteien zu wählen."
Doch die Hälfte der Amerikaner ausgrenzen? selbst die Taz ist dagegen. "So entschieden, wie es gilt, die Grenze nach ganz rechts zu ziehen, muss aber der Diskurs mit einem anderen Teil der Wähler stattfinden."
Die, die noch rückholbar sind für die Demokratie, die nur den Eindruck haben, in diesem Land stimme etwas nicht. Auch in Ohio beklagen viele Menschen, man habe sie vergessen. Das Geld ginge immer nur zu anderen, Straßen bröckelten, Jugend sei ohne Perspektive.
Trump bot sich als ideale Projektionsfläche für Wut, Resignation, Gefühle von Benachteiligung und vor allem Angst an, analysiert die Berliner Zeitung, die für mehr Anstand auch im Wahlkampf plädiert: "Keine etablierte Partei, keine anständige Partei macht den Menschen vor, sie könne ihnen die Unwägbarkeiten des Lebens abnehmen."
Der Katzenkammer wird kommen, er ist vielleicht schon da, wie Lamya Kaddor in der "Zeit" offenbart. Trump habe die Menschen nicht über den Kopf angesprochen, sondern über den Bauch – sprich: über Gefühle, nicht über Vernunft. "Solche Wähler holt man nicht mit Inhalten und sachlichen Diskussionen zurück", weiß der Autor. Ihr Wahlverhalten sei ein Schrei nach Aufmerksamkeit, Kinder, die nach der Mutter blöken, an die Hand genommen und erzogen werden möchten. Mit ausreichend Geld und Aufmerksamkeit lasse sich den Demagogen das Wasser abgraben, man müsse nur konsequent sein und Geld in die Hand nehmen: "Reden wir mit Anhängern von Rechtspopulisten nicht mehr über Asyl oder Islam, sondern über materielle Absicherung, persönliche Probleme und Empowerment!“
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