Ein Land, das keine Probleme hat, macht sich welche. Es wirkt dann zuweilen leicht verstiegen, immer aber rettungslos verloren, auf lange Sicht. Beim Bahnprojekt Stuttgart 21, ehemals ein Aufreger sondergleichen, zuletzt aber wegen deftigerer Alternativen völlig aus den Schlagzeilen verschwunden, ist es jetzt die Umsiedlung von geschützten Eidechsenpopulationen, die ein Schlaglicht darauf wirft, wie ernst Deutschland seine Rolle als moralischer Leuchtturm der Welt nimmt.
Eigentlich sollten ICE-Neubaustrecke und der neue Bahnknoten in Stuttgart im Herbst 2021 in Betrieb genommen werden. Dann wurde eine Eidechsenpopulation an der Strecke entdeckt, deren Vorhandensein einen Planänderungsbeschluss nötig macht. Liegt der bis August nicht vor, können die rund 10.000 Eidechsen in diesem Jahr nicht mehr eingesammelt werden. Die Bauarbeiten würden sich damit um sieben Monate verzögern.
Was das kosten wird, ist unklar. dass aber allein die Umsiedlung mit bis zu 8.600 Euro pro Tier zu Buche schlägt, steht nach Angaben der FAZ fest. Die Rettung der Tiere kostet damit bis zu 86 Millionen Euro.
Wo aber kommen die Eidechsen plötzlich her? Sie waren durch den Bahngüterverkehr aus Italien eingeschleppt worden - Migranten also, wie der aufgeklärte Deutsche sagen würde. Oder gebietsfremde Fremdarten, wie sie die EU-Kommission nennt, die den invasiven Eindringlingen vorwirft, Ökosysteme schwer stören und das Aussterben einheimischer Arten auslösen zu wollen.
Leider lässt sich in Stuttgart kein Unterschied mehr zwischen heimischen Arten und bösartigen Fremdeidechsen feststellen. Hier ist Integration endlich einmal gelungen, so gut sogar, dass eine Differenzierung unterschiedlicher Eidechsenarten nur mehr mit Hilfe aufwendiger Gentests gelingen könnte.
Nach Angaben der Bahn handelt es sich um eine Mischpopulation, die trotz der Artenunreinheit zu schützen ist. Zunächst müssen Ersatzflächen gefunden und möglicherweise gekauft werden. Dann müssen die Tiere möglichst bei sonnigem Wetter mit Ruten, an denen „Eidechsenlassos“ befestigt sind, eingefangen werden. Bei einer Population von 6000 bis 10.000 Tieren werden hunderte Fänger benötigt, die zuvor ausgiebig geschult werden müssen.
Außerdem dürfen die Tiere nur im Frühjahr und im Spätsommer geborgen werden. So schreibt es die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU fest - einer der letzten Pfeiler der europäischen Rechtsordnung, die - zumindest in Deutschland - noch respektiert und eingehalten werden. Auch, weil das Bundesnaturschutzgesetz die „Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete“ und auch von darin lebenden, schützenswerten Tierarten unter Strafe stellt.
Ob diese eintritt, wird vor der Umsiedlung penibel geprüft und danach durch die zuständigen Behörden beobachtet. Die neue Heimat der Neuankömmlinge und ihrer einheimischen Aufnahmefamilien werden nach der Umsiedlung 30 Jahre lang überwacht werden.
Eigentlich sollten ICE-Neubaustrecke und der neue Bahnknoten in Stuttgart im Herbst 2021 in Betrieb genommen werden. Dann wurde eine Eidechsenpopulation an der Strecke entdeckt, deren Vorhandensein einen Planänderungsbeschluss nötig macht. Liegt der bis August nicht vor, können die rund 10.000 Eidechsen in diesem Jahr nicht mehr eingesammelt werden. Die Bauarbeiten würden sich damit um sieben Monate verzögern.
Was das kosten wird, ist unklar. dass aber allein die Umsiedlung mit bis zu 8.600 Euro pro Tier zu Buche schlägt, steht nach Angaben der FAZ fest. Die Rettung der Tiere kostet damit bis zu 86 Millionen Euro.
Wo aber kommen die Eidechsen plötzlich her? Sie waren durch den Bahngüterverkehr aus Italien eingeschleppt worden - Migranten also, wie der aufgeklärte Deutsche sagen würde. Oder gebietsfremde Fremdarten, wie sie die EU-Kommission nennt, die den invasiven Eindringlingen vorwirft, Ökosysteme schwer stören und das Aussterben einheimischer Arten auslösen zu wollen.
Leider lässt sich in Stuttgart kein Unterschied mehr zwischen heimischen Arten und bösartigen Fremdeidechsen feststellen. Hier ist Integration endlich einmal gelungen, so gut sogar, dass eine Differenzierung unterschiedlicher Eidechsenarten nur mehr mit Hilfe aufwendiger Gentests gelingen könnte.
Nach Angaben der Bahn handelt es sich um eine Mischpopulation, die trotz der Artenunreinheit zu schützen ist. Zunächst müssen Ersatzflächen gefunden und möglicherweise gekauft werden. Dann müssen die Tiere möglichst bei sonnigem Wetter mit Ruten, an denen „Eidechsenlassos“ befestigt sind, eingefangen werden. Bei einer Population von 6000 bis 10.000 Tieren werden hunderte Fänger benötigt, die zuvor ausgiebig geschult werden müssen.
Außerdem dürfen die Tiere nur im Frühjahr und im Spätsommer geborgen werden. So schreibt es die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU fest - einer der letzten Pfeiler der europäischen Rechtsordnung, die - zumindest in Deutschland - noch respektiert und eingehalten werden. Auch, weil das Bundesnaturschutzgesetz die „Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete“ und auch von darin lebenden, schützenswerten Tierarten unter Strafe stellt.
Ob diese eintritt, wird vor der Umsiedlung penibel geprüft und danach durch die zuständigen Behörden beobachtet. Die neue Heimat der Neuankömmlinge und ihrer einheimischen Aufnahmefamilien werden nach der Umsiedlung 30 Jahre lang überwacht werden.
7 Kommentare:
www.feldhamsterverleih.de ?!
MEINUNG INVASIVE ARTEN
Migranten in Flora und Fauna geht es an den Kragen
Von Josef Reichholf | Stand: 04.09.2016 | Lesedauer: 3 Minuten
Die Fremden zu eliminieren ist das Ziel einer neuen EU-Verordnung.
Bei "Fachhändler" kostet 1 Stück Eidechse 20 bis 25 €.
Machen die Eidechsen dann später auch mal Urlaub in den jetzt bedrohten Gebieten? Dass wäre doch mal eine schöne Geschichte. So aus der Tierwelt!
Typen, die solches sinnen, hätte man früher in ein gewisses Haus getan, wo sie mit Jesus und Napoleon hätten Skat spielen können, auch Doppelkopf, wenn der Kaiser von China noch hinzugekommen wäre.
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Marc Michalsky, geboren 24. Juli 1990, Eiler Straße 129b, 51107 Köln, Telephon 0172/9813050, E-Mail m.michalsky@posteo.de
8600 je Tier: mehr geld für echsen als für kinder - deutschland 2016.
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