Handarbeit in der Trollfabrik: Für führende Twitteraccounts werden auf Wunsch ganz besonders detailreiche Sockenpuppen geschnitzt. |
Er hat den blauen Kreis, der ihn als echt ausweist. @HeikoMaas, Bundesjustizminister, SPD-Parteichefsanwärter und Promigemahl, versichert damit, dass das, was Menschen beim Kurznachrichtenportal von ihm lesen, wirklich von ihm kommt. Und nicht von einem anonymen Troll, der sich seines Namens bedient, um Quote zu machen. In der Twitter-Sprache handelt es sich bei Nutzerkonten mit dem blauen Häkchen um „verifizierte Accounts“. Dadurch gewährleistet Twitter die „Authentizität der Identität wichtiger Einzelpersonen und Marken“, wie es auf der Firmen-Website heißt.
Als Maas aber nun in Bedrängnis kam, nachdem er Gewaltaufforderungen einer linksradikalen Band gegen Polizisten bei Twitter ausdrücklich gelobt hatte, zeigte sich, dass der Maas, von dem Wählerinnen und Wähler bei Twitter bisher zu lesen glauben, gar nicht existiert. Vielmehr sei es ein anonymes „Social-Media-Team“, so eine Sprecherin des Ministers, das Äußerungen des Ministers freihändig erfinde, in seinem Namen Likes verteile, retweete und so glaubhaft so tue, als sei es der SPD-Politiker selbst, dass sogar große Zeitungen und Magazine vermutlich nur angebliche Zitate des Ministers als echt weiterverbreiten.
Maas selbst – oder eine seiner Sockenpuppen, so genau weiß man das nun natürlich nicht mehr -, hatte in der Vergangenheit ausdrücklich davor gewarnt, anonymen Kräften das Internet zu überlassen. „Manch einer, der im Netz Hasstiraden loslässt, fühlt sich sicher, weil er unter einem Pseudonym unterwegs ist“, verkündete er damals – offenbar, so weiß man heute, direkt an die studentischen Hilfskräfte gewandt, die seinen Twitteraccount bis heute mit mehr als 3000 selbstausgedachten Einträgen beschickt haben.
Anonymität, so Maas, sei einer der „Gründe, warum die Sprache im Netz rauer ist, als im persönlichen Miteinander“. Nur das überflüssige Komma, das im Original genau so enthalten ist, zeigt, dass es ein grammatikalisch und rechtschreibtechnisch noch nicht vollausgebildeter Troll gewesen sein muss, der irreführend im Namen von und unter der Marke Maas twitterte.
Als Maas aber nun in Bedrängnis kam, nachdem er Gewaltaufforderungen einer linksradikalen Band gegen Polizisten bei Twitter ausdrücklich gelobt hatte, zeigte sich, dass der Maas, von dem Wählerinnen und Wähler bei Twitter bisher zu lesen glauben, gar nicht existiert. Vielmehr sei es ein anonymes „Social-Media-Team“, so eine Sprecherin des Ministers, das Äußerungen des Ministers freihändig erfinde, in seinem Namen Likes verteile, retweete und so glaubhaft so tue, als sei es der SPD-Politiker selbst, dass sogar große Zeitungen und Magazine vermutlich nur angebliche Zitate des Ministers als echt weiterverbreiten.
Maas selbst – oder eine seiner Sockenpuppen, so genau weiß man das nun natürlich nicht mehr -, hatte in der Vergangenheit ausdrücklich davor gewarnt, anonymen Kräften das Internet zu überlassen. „Manch einer, der im Netz Hasstiraden loslässt, fühlt sich sicher, weil er unter einem Pseudonym unterwegs ist“, verkündete er damals – offenbar, so weiß man heute, direkt an die studentischen Hilfskräfte gewandt, die seinen Twitteraccount bis heute mit mehr als 3000 selbstausgedachten Einträgen beschickt haben.
Anonymität, so Maas, sei einer der „Gründe, warum die Sprache im Netz rauer ist, als im persönlichen Miteinander“. Nur das überflüssige Komma, das im Original genau so enthalten ist, zeigt, dass es ein grammatikalisch und rechtschreibtechnisch noch nicht vollausgebildeter Troll gewesen sein muss, der irreführend im Namen von und unter der Marke Maas twitterte.