Es war natürlich der renommierte "Spiegel", der den spektakulären Fall aufdeckte. Mitten in der von einem Fernsehkomiker ausgelösten deutschlandweiten Diskussion um die Grenzen der Redefreiheit, den Krampf gegen den Online-Hass und den weiteren Ausbau des Meinungsfreiheitsschutzes lieferte ausgerechnet Deutschlands berühmtester Dichter ein ganz schlechtes Beispiel: "Schlag ihn tot, den Hund!", soll Johann Wolfgang von Goethe in einer aus dem Ruder gelaufenen Literatur-Diskussion gefordert haben.
Ziel des Mordaufrufes des Dichterfürsten war ein angesehener Literaturkritiker. Goethe machte gar kein Hehl daraus, wen er ins Visier genommen hatte: "Er ist ein Rezensent", gab der vor allem bei Fürsten beliebte Dichter als Begründung für seinen Gewaltaufruf an.
Eine Begründung, mit der der als Dichter verkleidete Hetzer heute nicht mehr weit käme. Seit Justizminister Heiko Maas seine Kampagne für die rechtliche Gleichstellung von verbaler und körperlicher Gewalt als Ersatz vernünftiger Politik führt, ist ein rabiater Satz ebenso gefährlich wie ein tatsächlicher Schlag.
Die Idee wird zur materiellen Gewalt, das Poem, der schlichte Satz, ein Wort vielleicht nur kann gleichbedeutend sein mit einem Brandsatz oder einer Bombe.
„Wer vor Flüchtlingsheimen pöbelt, ist ein Terrorist“, im vergangenen Jahr noch einsame Erkenntnis eines hauptstadtnahen Provinzschreibers, ist inzwischen Konsens in allen Blockparteien. Wer zuspitzt oder gar auf die Spitze treibt, der ist ein Fall für die Task Force „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“, die von einer ehemaligen Stasi-Mitarbeiterin geleitet wird.
Goethe hätte so wenig eine Chance gehabt wie sein Kollege Heinrich Heine, auch der ein Mann mit dem Talent, tiefsitzenden Hass in Verse zu gießen. Über Justizminister Heiko Maas machte Heine sich nicht nur lustig, nein, er schmähte ihn übler als es auch die missverstandenste Meinungsfreiheit heute noch gestatten würde:
Wär’ der Maasmann nur geblieben!
Dieser hätte wohl am End’
Jeden Trübsinn dir vertrieben
Durch sein Burzelbaumtalent.
Ziel des Mordaufrufes des Dichterfürsten war ein angesehener Literaturkritiker. Goethe machte gar kein Hehl daraus, wen er ins Visier genommen hatte: "Er ist ein Rezensent", gab der vor allem bei Fürsten beliebte Dichter als Begründung für seinen Gewaltaufruf an.
Eine Begründung, mit der der als Dichter verkleidete Hetzer heute nicht mehr weit käme. Seit Justizminister Heiko Maas seine Kampagne für die rechtliche Gleichstellung von verbaler und körperlicher Gewalt als Ersatz vernünftiger Politik führt, ist ein rabiater Satz ebenso gefährlich wie ein tatsächlicher Schlag.
Die Idee wird zur materiellen Gewalt, das Poem, der schlichte Satz, ein Wort vielleicht nur kann gleichbedeutend sein mit einem Brandsatz oder einer Bombe.
„Wer vor Flüchtlingsheimen pöbelt, ist ein Terrorist“, im vergangenen Jahr noch einsame Erkenntnis eines hauptstadtnahen Provinzschreibers, ist inzwischen Konsens in allen Blockparteien. Wer zuspitzt oder gar auf die Spitze treibt, der ist ein Fall für die Task Force „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“, die von einer ehemaligen Stasi-Mitarbeiterin geleitet wird.
Goethe hätte so wenig eine Chance gehabt wie sein Kollege Heinrich Heine, auch der ein Mann mit dem Talent, tiefsitzenden Hass in Verse zu gießen. Über Justizminister Heiko Maas machte Heine sich nicht nur lustig, nein, er schmähte ihn übler als es auch die missverstandenste Meinungsfreiheit heute noch gestatten würde:
Wär’ der Maasmann nur geblieben!
Dieser hätte wohl am End’
Jeden Trübsinn dir vertrieben
Durch sein Burzelbaumtalent.
3 Kommentare:
Um es mit Heinrich Heine zu sagen:
Heiko Maas und Anetta Kahane
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------------- armselige Kreaturen ---------------
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Heine hätte mit Sicherheit seine Freude (oder eben auch eher nicht...) an den heutigen Tendenzjournalisten und Tendenzkontrolleuren.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die politische Lyrik in Deutschland ebenso tot ist wie der politische Witz. Bei letztem besteht eventuell noch Hoffnung, aber ich warte jetzt schon viele Jahre vergeblich auf seine erfolgreiche Reanimation.
Gestern huschte ihm dann aber ganz plötzlich und unerwartet ganz kurz ein Hauch von Leben über das Gesicht:
"Was ist der beliebteste Straßenname in Deutschland?"
"Merkelmussweg"
Ronald Reagan im Juni 1988:
"Ich hoffe inbrünstig für Sie, dass bald der Tag kommen wird, an dem niemand mehr das Gefängnis fürchten muss wegen eines Deliktes, bei dem es nicht um mehr geht als um das gesprochene oder geschriebene Wort"
(gem. Rheinische Post, 29.10.2004)
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