Im Unterscheid zum Christentum ist im regressiven Linkssein jeder Gläubige sein eigener Priester. |
Cornelius Courts ist Biologe, doch er gehört nebenher auch zu einer ganz kleinen, radikalen und gefährlichen gesellschaftlichen Gruppe. Courts lehnt Religion ab, Religion zudem nicht nur im klassischen Sinn. Sondern auch moderne, an das Zusammenleben in einem vereinigten Europa angepasste Glaubensschulen wie die, die Courts die der "regressiven Linken" oder kurz "ReLi" nennt.
Mit diesem Begriff beschreibt der forensische Genetiker in einem längeren Aufsatz auf seiner Seite Scienceblog "ein überaus merkwürdiges und zutiefst widersprüchliches Phänomen" (Courts): Eine Religion, die "extrem selbstgerecht, jedoch voll antiwestlichen Selbsthasses bestimmt sei, moralische Überlegenheit für sich in Anspruch nehme und gleichzeitig "höchst unmoralisches Verhalten" verteidige, indem sie behaupte, Rassismus zu bekämpfen. ReLi sei bemüht, "Sonderrechte für bestimmte Personengruppen auf ethnischer oder religiöser Grundlage" zu begründen, sie weise Minderheiten eine Opferrolle zu, "um jemanden zu haben, den sie beschützen" könne, wende sich aber gleichzeitig gegen Minderheiten innerhalb dieser Minderheiten, bezeichne gern und schnelle "alle ihre Gegner als Rassisten, Sexisten oder Faschisten" und bewundere zugleich Leute wie Che Guevara, einen rassistischen, homophoben Faschisten.
Faktisch genössen ReLi-Anhänger zudem "alle Früchte und Annehmlichkeiten des Kapitalismus", während sie ihre Verachtung für die Gesellschafts- und Wirtschaftsform zelebrierten. Am liebsten täten sie das auf Twitter und mit einem iPhone - zwei klassischen Produkten des "Systems", das sie abgeschafft wissen wollen.
Mit all dieser Bigotterie ist ReLi keine schizophrenere Religion als Christentum, Hinduismus oder der Islam, der es mit Hilfe besonders absurder Regeln, exzessiver Gewaltanwendung und knallhartem Selbsthass binnen eines Jahrzehnt schaffte, vom privaten Spleen einer überschaubaren Randgruppe zum meistdiskutierten Aberglauben der Neuzeit zu werden. Eine Karriere, die das regressive Linkssein gern auch machen würde. Wie jede Religion glaubt ReLi von sich, eigentlich keine zu sein, sondern die einzige zulässige Art der Weltbetrachtung. Wer anders denkt, anders glaubt oder anders fühlt, muss deshalb missioniert und bekehrt werden, so lange das nicht mit allen Menschen gelungen ist, reicht es, die, die noch nicht überzeugt - im religiösen Sinn erlöst - sind, zum Schweigen zu bringen.
Um dieses Ziel zu erreichen, so Cornelius Courts, setze die ReLi "illiberale Taktiken" ein, "um diejenigen zum Schweigen zu bringen, die liberale Prinzipien wie Kunst- und Meinungsfreiheit verteidigen". Unliebsame Äußerungen würden von der ReLi dann unter dem Banner der „politischen Korrektheit“ bekämpft, auch um den Preis einer Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Aus Sicht Ungläubiger birgt das die Gefahr der Zensur durch Minderheiten, "wenn diese entscheiden wollen/dürfen, was als Beleidigung oder Angriff oder auch nur als Mikroaggression gilt". Aus Sicht eines ReLi-Anhängers aber ist die Vorgehensweise zwingend, denn "alles und jeder ist irgendwann für irgendwen eine potentielle Beleidigung oder Kränkung und inzwischen gibt es eine ganze Kultur der ewig Beleidigten und Gekränkten" (Courts), die es immerdar zu beachten gilt.
Richtig liegt, wer nicht aufschreit, wenn er selbst beleidigt wurde. Sondern wer stellvertretend vorempfindet, was andere vielleicht empfinden könnten. Der ReLi-Gläubige nimmt damit das Priesteramt wahr, er interpretiert Gottes Wort, das das Wort der beleidigten Minderheit ist, wie er sie sich zurechtmacht.
Der gesamte instruktive Aufsatz von Cornelius Courts kann hier gelesen werden.
Mit diesem Begriff beschreibt der forensische Genetiker in einem längeren Aufsatz auf seiner Seite Scienceblog "ein überaus merkwürdiges und zutiefst widersprüchliches Phänomen" (Courts): Eine Religion, die "extrem selbstgerecht, jedoch voll antiwestlichen Selbsthasses bestimmt sei, moralische Überlegenheit für sich in Anspruch nehme und gleichzeitig "höchst unmoralisches Verhalten" verteidige, indem sie behaupte, Rassismus zu bekämpfen. ReLi sei bemüht, "Sonderrechte für bestimmte Personengruppen auf ethnischer oder religiöser Grundlage" zu begründen, sie weise Minderheiten eine Opferrolle zu, "um jemanden zu haben, den sie beschützen" könne, wende sich aber gleichzeitig gegen Minderheiten innerhalb dieser Minderheiten, bezeichne gern und schnelle "alle ihre Gegner als Rassisten, Sexisten oder Faschisten" und bewundere zugleich Leute wie Che Guevara, einen rassistischen, homophoben Faschisten.
Faktisch genössen ReLi-Anhänger zudem "alle Früchte und Annehmlichkeiten des Kapitalismus", während sie ihre Verachtung für die Gesellschafts- und Wirtschaftsform zelebrierten. Am liebsten täten sie das auf Twitter und mit einem iPhone - zwei klassischen Produkten des "Systems", das sie abgeschafft wissen wollen.
Mit all dieser Bigotterie ist ReLi keine schizophrenere Religion als Christentum, Hinduismus oder der Islam, der es mit Hilfe besonders absurder Regeln, exzessiver Gewaltanwendung und knallhartem Selbsthass binnen eines Jahrzehnt schaffte, vom privaten Spleen einer überschaubaren Randgruppe zum meistdiskutierten Aberglauben der Neuzeit zu werden. Eine Karriere, die das regressive Linkssein gern auch machen würde. Wie jede Religion glaubt ReLi von sich, eigentlich keine zu sein, sondern die einzige zulässige Art der Weltbetrachtung. Wer anders denkt, anders glaubt oder anders fühlt, muss deshalb missioniert und bekehrt werden, so lange das nicht mit allen Menschen gelungen ist, reicht es, die, die noch nicht überzeugt - im religiösen Sinn erlöst - sind, zum Schweigen zu bringen.
Um dieses Ziel zu erreichen, so Cornelius Courts, setze die ReLi "illiberale Taktiken" ein, "um diejenigen zum Schweigen zu bringen, die liberale Prinzipien wie Kunst- und Meinungsfreiheit verteidigen". Unliebsame Äußerungen würden von der ReLi dann unter dem Banner der „politischen Korrektheit“ bekämpft, auch um den Preis einer Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Aus Sicht Ungläubiger birgt das die Gefahr der Zensur durch Minderheiten, "wenn diese entscheiden wollen/dürfen, was als Beleidigung oder Angriff oder auch nur als Mikroaggression gilt". Aus Sicht eines ReLi-Anhängers aber ist die Vorgehensweise zwingend, denn "alles und jeder ist irgendwann für irgendwen eine potentielle Beleidigung oder Kränkung und inzwischen gibt es eine ganze Kultur der ewig Beleidigten und Gekränkten" (Courts), die es immerdar zu beachten gilt.
Richtig liegt, wer nicht aufschreit, wenn er selbst beleidigt wurde. Sondern wer stellvertretend vorempfindet, was andere vielleicht empfinden könnten. Der ReLi-Gläubige nimmt damit das Priesteramt wahr, er interpretiert Gottes Wort, das das Wort der beleidigten Minderheit ist, wie er sie sich zurechtmacht.
Der gesamte instruktive Aufsatz von Cornelius Courts kann hier gelesen werden.
2 Kommentare:
Wenn man die Diskussion unter dem Artikel betrachtet bleibt einem nichts, als alle Hoffnung unwiederbringlich fahren zu lassen. Es ist vorbei.
Man könnte sich fragen, warum dieses unerschöpfliche Thema bisher an den deutschen Feuilletonhengsten und Berufsdebattierern vorbeigegangen zu sein scheint. Die Antwort wäre aber mit 'weil dort bloß Nullen am Start' ziemlich einfach.
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