Eine ganz üble Zweiklassen-Gesellschaft, diese Fußballwelt. Einerseits sind da diese durchglobalisierten Kicker, Kerle mit Wurzeln in Ghana, Polen oder der Türkei, die es durch Heirat der Mutter oder Umzug des Vaters in ein Land verschlagen hat, das im Weltfußball immer vorn mitspielt. Flankiert werden sie von denen, die in schwächeren Mansnchaften kicken, allerdings in denen von Ländern, deren Sprache sie selbst nicht sprechen.
Solche Fußballer haben Großväter oder Großmütter, die vor hundert Jahren von Polen nach Kanada gegangen sind oder von Portgual nach Brasilien. Sie haben damit eine Rückfahrkarte – für Brasilien zu schlecht, für Portugal reicht es oder aber auf jeden Fall für Polen. In den Medien werden ihnen deshalb sogenannte "Wurzeln" nachgesagt - der Mensch ist nie in der Türkei oder in Spanien gewesen. "Aber Wurzeln hat er dort."
Zweite Klasse dagegen sind die armen Tröpfe, die das Schicksal mangels umtriebiger Vorfahren verurteilt, wie Sisyphos geschmiedet an eine einzige Fußballnation zu verharren. In Österreich geboren und aufgewachsen, Sohn österreichischer Eltern, die Kinder österreichischer Eltern waren. Niemals winkt hier ein internationaler Titel, nur selten eine EM-Teilnahme. Nicht einmal der Umstand hilft, dass spätestens die Großmutter jedes österreichischen Spielers irgendwann einmal einen deutschen Pass gehabt hat.
Benachteiligung, die von hier aus bis in alle Ewigkeit reicht. Könnte ein Sohn von Mezut Özil sich trotz dessen langjähriger Laufbahn in der deutschen Nationalmannschaft selbst eines Tages auf seine türkischen Wurzeln berufen und für die Türkei spielen - und sei es nur, weil es für die deutsche Elf nicht reicht -, so bleibt diese Türen allen versperrt, die mononational geboren sind.
Im Unterschied zu seinem Kollegen Özil hat Thomas Müller, ein Bayer mit oberbayrischen Wurzeln, nur eine Chance in einer Mannschaft eines Landes. Müller kann mit Deutschland gewinnen oder gar nicht, wie auch seine Nachkommen bei Welt- und Europameisterschaften für die DFB-Elf werden spielen können - oder gar nicht. Die multinationale Wahl, die den vieldiskutierten Jerome Boateng ins deutsche Team und seinen Halbbruder Kevin Prince in das von Ghana verschlug, bleibt ihm verwehrt bis ins fünfte Glied.
Diskriminierung, die im Unterschied zu Doppel- und Dreifachpass kein Thema ist. Obwohl in Deutschland aussortierte Nationalspieler wie Goretzka, Schmelzer oder Volland bei den Nationalmannschaften von schwächeren Fußballnationen wie Spanien, Albanien und Schweden mit Sicherheit eine hervorragende Rolle spielen könnten, verhindern ein veraltetes, auf Abstammung und Herkunft ausgerichtetes Staatsbürgerschaftsrecht und auf Benachteiligung ausgerichtete Fifa-Regelungen einen Einsatz der Mononationalen für Staaten ihrer Wahl.
Alle Türen zu Integration und Inklusion bleiben den Betroffenen verschlossen, ja, schlimmer noch: Ihr bedauernswertes Schicksal kümmern niemanden in Parteien oder Gleichstellungsindustrie. Aus der kommt bislang nicht einmal der Ruf, Sportlern die Wahl der Nation generell freizustellen.
Solche Fußballer haben Großväter oder Großmütter, die vor hundert Jahren von Polen nach Kanada gegangen sind oder von Portgual nach Brasilien. Sie haben damit eine Rückfahrkarte – für Brasilien zu schlecht, für Portugal reicht es oder aber auf jeden Fall für Polen. In den Medien werden ihnen deshalb sogenannte "Wurzeln" nachgesagt - der Mensch ist nie in der Türkei oder in Spanien gewesen. "Aber Wurzeln hat er dort."
Zweite Klasse dagegen sind die armen Tröpfe, die das Schicksal mangels umtriebiger Vorfahren verurteilt, wie Sisyphos geschmiedet an eine einzige Fußballnation zu verharren. In Österreich geboren und aufgewachsen, Sohn österreichischer Eltern, die Kinder österreichischer Eltern waren. Niemals winkt hier ein internationaler Titel, nur selten eine EM-Teilnahme. Nicht einmal der Umstand hilft, dass spätestens die Großmutter jedes österreichischen Spielers irgendwann einmal einen deutschen Pass gehabt hat.
Benachteiligung, die von hier aus bis in alle Ewigkeit reicht. Könnte ein Sohn von Mezut Özil sich trotz dessen langjähriger Laufbahn in der deutschen Nationalmannschaft selbst eines Tages auf seine türkischen Wurzeln berufen und für die Türkei spielen - und sei es nur, weil es für die deutsche Elf nicht reicht -, so bleibt diese Türen allen versperrt, die mononational geboren sind.
Im Unterschied zu seinem Kollegen Özil hat Thomas Müller, ein Bayer mit oberbayrischen Wurzeln, nur eine Chance in einer Mannschaft eines Landes. Müller kann mit Deutschland gewinnen oder gar nicht, wie auch seine Nachkommen bei Welt- und Europameisterschaften für die DFB-Elf werden spielen können - oder gar nicht. Die multinationale Wahl, die den vieldiskutierten Jerome Boateng ins deutsche Team und seinen Halbbruder Kevin Prince in das von Ghana verschlug, bleibt ihm verwehrt bis ins fünfte Glied.
Diskriminierung, die im Unterschied zu Doppel- und Dreifachpass kein Thema ist. Obwohl in Deutschland aussortierte Nationalspieler wie Goretzka, Schmelzer oder Volland bei den Nationalmannschaften von schwächeren Fußballnationen wie Spanien, Albanien und Schweden mit Sicherheit eine hervorragende Rolle spielen könnten, verhindern ein veraltetes, auf Abstammung und Herkunft ausgerichtetes Staatsbürgerschaftsrecht und auf Benachteiligung ausgerichtete Fifa-Regelungen einen Einsatz der Mononationalen für Staaten ihrer Wahl.
Alle Türen zu Integration und Inklusion bleiben den Betroffenen verschlossen, ja, schlimmer noch: Ihr bedauernswertes Schicksal kümmern niemanden in Parteien oder Gleichstellungsindustrie. Aus der kommt bislang nicht einmal der Ruf, Sportlern die Wahl der Nation generell freizustellen.
6 Kommentare:
Noch was von Thomas Müller.
Wer hat es gesagt?
http://www.welt.de/sport/fussball/em-2016/article156143434/Zur-Freiheit-gehoert-die-Hymne-nicht-zu-singen.html
Durchlesen und rauskriegen, wer sich die vielen Sätze aus dem Hirn geleiert hat.
Wallrodt und Müller zählen nicht als richtige Lösung. Die haben sich den Titel Interview ausgedacht.
entmenschte hymnensympathisanten findet man nur bei primitiven völkern, die das nationale noch nicht überwunden haben
Ein Müller bekommt auch nur einen Pass. OK, manchmal ein Doppel- oder Steilpass. Aber dann ist auch Schicht. Was sagt das AGG dazu ? Extrawurrrsssscht für Zugereiste, wie man in Bayern sagt ?
wie viele müllers aber schaffen es gar nicht zu einem großen turnier, nur weil sie keine oma haben, die mal in albanien geschlafen hat?
Wenn das alles stimmt, will ich Meier heißen.
Oder aber auch: Wieso dürfen homosexuelle Männer einander heiraten, heterosexuelle aber nicht (es seie, sie lügen für die Steuer etc.)?
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