Sieben Minuten in der Tagesschau, am Stück. Das hat zuletzt der 11. September geschafft. Aber es ist ja auch ein Einschnitt, viel tiefer als damals der Abgang von Horst Köhler, der vor der Unterschrift unter dem Rettungsschirm flüchtete. Und viel großherziger als bei Christian Wulff, den der Besitz eines Bobby-Car amtsunfähig machte.
Nein, Joachim Gauck, der im Februar noch entschlossen schien, Deutschland in seinen dunkelsten Stunden nicht allein zu lassen, tritt in ganz anderem Format ab. Überlebensgroß steht er auf der selbstgewählten Bühne und teilt seinem Volk mit, dass er das Angebot, es nochmal zu machen, ablehnt. "Würde, Weihrauch und Wehmut" erschnuppert die nur selten so staatstragende Süddeutsche Zeitung. Trauer, Wut und Scham sonst allerorten.
Der Mann, der nicht rechnen kann, aber immer wusste, was zählt, hinterlässt ein Loch aus negativer Bedeutung. Und Deutschland hat, zusätzlich zu Flüchtlingskrise, Euro-Rettung, Ukrainekrieg, Trump-Kandidatur und Brexit-Abstimmung noch ein Riesenproblem: Jetzt geht der Wahlkampf doch schon los.
Joachim Gauck schreckte in seiner Amtszeit als Bundespräsident vor den großen Themen nicht zurück, nun warten neun Monate auf ihn, in denen alle über ihn reden, aber seinen wichtigen Anmerkungen zum Zeitgeschehen niemand mehr zuhören wird. Neun Monate bis zur Geburt eines neuen Präsidenten. Das ist knapp.
Was soll nun werden? Hat Deutschland eine Zukunft ohne Joachim Gauck? Woher soll ein Nachfolger kommen? Wer tut sich das an, im großen, kalten Schloss Bellevue einzuziehen und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu mahnen, zu fordern und zu bedenken zu geben?
Der Gauck-Schock sitzt tief, denn es ist niemand in Sicht, der von Natur aus präsidiabel genug scheint, das Amt wie eine zweite Haut überstreifen zu können. Gauck war seiner Zeit immer voraus. Er fuhr schon VW, als Honecker noch über die Ost-Ostsee herrschte. Er hatte Westverwandschaft, blieb aber Ossi. Es ging ihm gut, aber schließlich wurde er Bürgerrechtler.
Woher noch so einen nehmen und nicht stehlen? Wird es wie beim ESC? Findet Deutschland niemanden oder nur einen Kandidaten zweiter oder dritter Wahl? Was macht Nicole? Was macht Lena Meyer-Landrut? Kann Jörg Asmussen seinen einstweiligen Ruhestand unterbrechen?
Michael Auksutat hat die Hektik der nun so dringlichen Kandidatensuche mit einem besinnlichen Gedicht unterbrochen, das Zeit bietet, Einhalt zu atmen und sich des Endes einer Ära zu gewärtigen, die nur kurz, aber von besonderer Gestalt war. Ein Gebet für den guten Menschen von Rostock.
Die Menschen wie Zombies mit hängenden Schultern in den Straßen.
Kein Kinderlachen durchbricht die bedrückte Stimmung allerorten.
Die Verkäufern ringt sich nicht zu einem Lächeln durch, als sie ohne Euphorie das Stück grobe Leberwurst über die Ladentheke schiebt.
Pärchen, die gestern noch verliebt durch die Parks geschlendert sind, traben nun wort- und berührungslos nebeneinander her.
Unser geliebter Bundespfarrer will nicht mehr.
Es ist so traurig.
Oder wie Joachim Gauck in der FR selbst sagt:
„Ich bin traurig, dass Gauck aufhört“.
Nein, Joachim Gauck, der im Februar noch entschlossen schien, Deutschland in seinen dunkelsten Stunden nicht allein zu lassen, tritt in ganz anderem Format ab. Überlebensgroß steht er auf der selbstgewählten Bühne und teilt seinem Volk mit, dass er das Angebot, es nochmal zu machen, ablehnt. "Würde, Weihrauch und Wehmut" erschnuppert die nur selten so staatstragende Süddeutsche Zeitung. Trauer, Wut und Scham sonst allerorten.
Der Mann, der nicht rechnen kann, aber immer wusste, was zählt, hinterlässt ein Loch aus negativer Bedeutung. Und Deutschland hat, zusätzlich zu Flüchtlingskrise, Euro-Rettung, Ukrainekrieg, Trump-Kandidatur und Brexit-Abstimmung noch ein Riesenproblem: Jetzt geht der Wahlkampf doch schon los.
Joachim Gauck schreckte in seiner Amtszeit als Bundespräsident vor den großen Themen nicht zurück, nun warten neun Monate auf ihn, in denen alle über ihn reden, aber seinen wichtigen Anmerkungen zum Zeitgeschehen niemand mehr zuhören wird. Neun Monate bis zur Geburt eines neuen Präsidenten. Das ist knapp.
Was soll nun werden? Hat Deutschland eine Zukunft ohne Joachim Gauck? Woher soll ein Nachfolger kommen? Wer tut sich das an, im großen, kalten Schloss Bellevue einzuziehen und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu mahnen, zu fordern und zu bedenken zu geben?
Der Gauck-Schock sitzt tief, denn es ist niemand in Sicht, der von Natur aus präsidiabel genug scheint, das Amt wie eine zweite Haut überstreifen zu können. Gauck war seiner Zeit immer voraus. Er fuhr schon VW, als Honecker noch über die Ost-Ostsee herrschte. Er hatte Westverwandschaft, blieb aber Ossi. Es ging ihm gut, aber schließlich wurde er Bürgerrechtler.
Woher noch so einen nehmen und nicht stehlen? Wird es wie beim ESC? Findet Deutschland niemanden oder nur einen Kandidaten zweiter oder dritter Wahl? Was macht Nicole? Was macht Lena Meyer-Landrut? Kann Jörg Asmussen seinen einstweiligen Ruhestand unterbrechen?
Michael Auksutat hat die Hektik der nun so dringlichen Kandidatensuche mit einem besinnlichen Gedicht unterbrochen, das Zeit bietet, Einhalt zu atmen und sich des Endes einer Ära zu gewärtigen, die nur kurz, aber von besonderer Gestalt war. Ein Gebet für den guten Menschen von Rostock.
Die Menschen wie Zombies mit hängenden Schultern in den Straßen.
Kein Kinderlachen durchbricht die bedrückte Stimmung allerorten.
Die Verkäufern ringt sich nicht zu einem Lächeln durch, als sie ohne Euphorie das Stück grobe Leberwurst über die Ladentheke schiebt.
Pärchen, die gestern noch verliebt durch die Parks geschlendert sind, traben nun wort- und berührungslos nebeneinander her.
Unser geliebter Bundespfarrer will nicht mehr.
Es ist so traurig.
Oder wie Joachim Gauck in der FR selbst sagt:
„Ich bin traurig, dass Gauck aufhört“.
6 Kommentare:
ot: es wird immer schlimmer !
Wenn ich derzeit "ppq" in der Suchmaschine eingeben, werden mir nicht nur Pistolen, sondern mittlerweile auch Pistolenholster und Messer empfohlen !
Frage: Hat google @ppq endlich als gewaltkriminell eingestuft und liefert deshalb entsprechende Werbe-Suchergebnisse ?
Ja hoppla.
https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_PPQ
Das ist eine veritable Markensynergie. Kann ich die bei euch bestellen? Ich nehme fünf, und dazu 5 Pfund Patronen.
bestellen und bezahlen ja, kein problem
Deutschland braucht jetzt einen jungen Präsidenten mit Erfahrung - Gastbeitrag von Christian Wulff
Gauland for President ! Petition starten ? Wird sicher lustig - und die FAZ hat wieder was zum Fetzen!
Aufgrund einer Rechtsbeschwerte von ixquick wurde mein Kommentar zum Thema Gockel entfernt.
Wo gibt es gleich wieder diese Walther PKK zu bezahlen?ppq hält Informationen zurück.
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