Unterwegs zur Preisverleihung: Papst Franziskus im mecklenburgischen Rövershagen. |
Es war eine würdige, eine höchst feierliche und für alle Zuschauer begeisternde Zeremonie, in der Papst Franziskus in der vergangenen Woche auf dem Gelände des Erlebnisbauernhofes "Karls Erdbeerhof" nahe dem mecklenburgischen Rostock mit dem Karlspreis für seine Verdienste um Europa ausgezeichnet worden ist.
Der Karlspreis wird alljährlich von Robert Dahl, dem Chef des Freizeitunternehmens Karls Erdbeerhof für Verdienste um Europa an hauptamtliche Europa-Politiker vergeben. Benannt ist der Preis nach Karl Dahl, der seit 1921 einen Hof in der Nähe von Rostock bewirtschaftet hatte. Die Erzeugnisse verkaufte der fleißige Bauer auf dem Wochenmarkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Familie dann auf der Flucht vor den Russen nach Warnsdorf in die Nähe von Lübeck ziehen, wo Karl Dahls Sohn Karl-Heinz den landwirtschaftlichen Betrieb fortsetzte. Der Hof, der sich nun auf Erdbeeranbau spezialisiert hatte, wurde Lieferant für die Schwartauer Werke, die später ganz Europa mit Marmelade versorgten. Mit der Wende 1989 kündigte Schwartau die Verträge, da die nun verfügbaren Lieferungen aus Osteuropa billiger waren. Firmenchef Karl-Heinz Dahl konzentrierte sich von da an auf die von ihm selbst erfundene Erlebniserdbeere, die genfrei und glutenarm im eigenen Saft gezüchtet wird.
Die Entscheidung für den Südamerikaner Papst Franziskus als Gewinner des diesjährigen Karlspreises für den besten Europäer folgt der Europa einigenden Logik früherer Entscheidungen. So hatte der kommende SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz die Ehrung im vergangenen Jahr überreicht bekommen, um seine kargen Dienstbezüge von monatlich 26.892 Euro mit dem Preisgeld von 5000 Euro aufbessern zu können.
In diesem Jahr bedankte sich Schulz, indem er selbst auf Karls Erdbeerhof eilte, um Papst Franziskus die diesjährige Siegerurkunde für herausragendes Engagement "für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit" zu überreichen.
An der Zeremonie in der Erdbeer-Erlebnsischeune in Rövershagen bei Rostock direkt an der B 105 nahmen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen früheren Preisträgern auch die Spitzenvertreter der EU teil, darunter Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Im Beisein der höchsten Würdenträger Europas dankte Martin Schulz Franziskus dafür, dass dieser Europa immer wieder mahnend ins Gewissen rede. Immer wieder rufe er die ursprünglichen Werte Europas ins Gedächtnis, die er, Martin Schulz, schon lange vergessen habe.
Der Papst nahm das als Aufforderung und bedankte sich einmal mehr mit dunkel dräuenden Fragesätzen. "Was ist mit dir los, humanistisches Europa, oh, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, Europa, oh, du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, Musikern, Literaten? Was ist mit dir los, Europa, oho, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?", sagte er, wusste dann aber auch keine Antwort.
Ein Mahner müsse jedoch auch gar nicht antworten, denn er sei berufen, den Finger in Europa zu legen, hieß es bei führenden EU-Vertretern. Diese zeigten sich zufrieden vom positiven Echo, das die Preisverleihung gefunden habe. Griechenland habe prompt geliefert, denn Franziskus sende eine Botschaft der Hoffnung aus und gebe den Europäern Orientierung, hieß es. Der Papst sei auch bei seinem prächtigen Auftritt auf dem Erdbeerhof - gekleidet in glänzendem Brokat - "eine Stimme des Gewissens, die uns mahnt, bei all unserem Tun den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen".
Der Karlspreis wird alljährlich von Robert Dahl, dem Chef des Freizeitunternehmens Karls Erdbeerhof für Verdienste um Europa an hauptamtliche Europa-Politiker vergeben. Benannt ist der Preis nach Karl Dahl, der seit 1921 einen Hof in der Nähe von Rostock bewirtschaftet hatte. Die Erzeugnisse verkaufte der fleißige Bauer auf dem Wochenmarkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Familie dann auf der Flucht vor den Russen nach Warnsdorf in die Nähe von Lübeck ziehen, wo Karl Dahls Sohn Karl-Heinz den landwirtschaftlichen Betrieb fortsetzte. Der Hof, der sich nun auf Erdbeeranbau spezialisiert hatte, wurde Lieferant für die Schwartauer Werke, die später ganz Europa mit Marmelade versorgten. Mit der Wende 1989 kündigte Schwartau die Verträge, da die nun verfügbaren Lieferungen aus Osteuropa billiger waren. Firmenchef Karl-Heinz Dahl konzentrierte sich von da an auf die von ihm selbst erfundene Erlebniserdbeere, die genfrei und glutenarm im eigenen Saft gezüchtet wird.
Die Entscheidung für den Südamerikaner Papst Franziskus als Gewinner des diesjährigen Karlspreises für den besten Europäer folgt der Europa einigenden Logik früherer Entscheidungen. So hatte der kommende SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz die Ehrung im vergangenen Jahr überreicht bekommen, um seine kargen Dienstbezüge von monatlich 26.892 Euro mit dem Preisgeld von 5000 Euro aufbessern zu können.
In diesem Jahr bedankte sich Schulz, indem er selbst auf Karls Erdbeerhof eilte, um Papst Franziskus die diesjährige Siegerurkunde für herausragendes Engagement "für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit" zu überreichen.
An der Zeremonie in der Erdbeer-Erlebnsischeune in Rövershagen bei Rostock direkt an der B 105 nahmen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen früheren Preisträgern auch die Spitzenvertreter der EU teil, darunter Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Im Beisein der höchsten Würdenträger Europas dankte Martin Schulz Franziskus dafür, dass dieser Europa immer wieder mahnend ins Gewissen rede. Immer wieder rufe er die ursprünglichen Werte Europas ins Gedächtnis, die er, Martin Schulz, schon lange vergessen habe.
Der Papst nahm das als Aufforderung und bedankte sich einmal mehr mit dunkel dräuenden Fragesätzen. "Was ist mit dir los, humanistisches Europa, oh, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, Europa, oh, du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, Musikern, Literaten? Was ist mit dir los, Europa, oho, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?", sagte er, wusste dann aber auch keine Antwort.
Ein Mahner müsse jedoch auch gar nicht antworten, denn er sei berufen, den Finger in Europa zu legen, hieß es bei führenden EU-Vertretern. Diese zeigten sich zufrieden vom positiven Echo, das die Preisverleihung gefunden habe. Griechenland habe prompt geliefert, denn Franziskus sende eine Botschaft der Hoffnung aus und gebe den Europäern Orientierung, hieß es. Der Papst sei auch bei seinem prächtigen Auftritt auf dem Erdbeerhof - gekleidet in glänzendem Brokat - "eine Stimme des Gewissens, die uns mahnt, bei all unserem Tun den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen".
4 Kommentare:
Karl Dahl? Ich dachte immer, der Preis wäre nach Karl Dall benannt.
Würde auch viel besser zu den Preisträgern passen. Solche Politiker- und Papstparodien muss man erstmal durchziehen.
Preisverleihung on Tour?
Hier in der Ecke hat man vorsorglich eine rote Hütte mit Erdbeeraufklebern und der Inschrift Karls 1921 aufgestellt. Tingelt der Pope jetzt mit seinem Preis über die Dörfer? Berlin ist ja auch nur eines von vielen.
das ist die gedenkscheune, in der die preisverleihung traditionell stattfindet
Verstehe, dann ist das sicher nur ein mobiler Karls 1921 Merchandising-Shop.
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