Ausgleich: Marco Engelhardt erzielt das 1:1 per Kopf. |
Es ist das letzte Spiel, auf dem Platz das letzte Aufgebot, auf den Rängen die letzten Treuen, die sich alles antun, wenn das Wetter stimmt. Internationales Flair beim Heimabschied des Halleschen FC von einer Spielzeit, die zwischen schlecht, ganz schlecht, mies, herrlich und sensationell hin- und herflackerte. Um am Ende auf Sparflamme wegzuköcheln.
Der Geschmack ist raus, seit der Ligaverbleib dann doch recht unspektakulär gesichert wurde. Zwei Afghanen sind dennoch gekommen, mit einem Plakat "Afghanen für den HFC" stehen sie im Einlassbereich. Drinnen lobt die Fankurve den zuletzt dauerverletzten Patrick Mouaya als lebende Legende: "Un de nous pour toujours" - "Einer von uns für immer" heißt auf einem Spruchband. Bunte Pappen in den Farben des Kongo und ein überdimensionales Bild des einstigen Abwehrrecken grüßen dazu eine Vergangenheit, als der HFC ein Verein war, der von einem Mann namens Sven Köhler trainiert und von Spielern wie Ronny Hebestreit, Markus Müller oder René Stark repräsentiert wurde.
Eine Liga tiefer ging der Blick damals nach oben, eine Liga höher hat er seit Jahren keine Richtung mehr. Während der ewige Konkurrent FCM in seiner ersten Drittligasaison bis kurz vor Toresschluss mitspielte, war beim HFC schon früh jeder Blick nach oben vorher überflüssig geworden. Seitdem also Graubrot wie jedes Jahr im Frühling. Auf der Bank ein neuer Trainer, im Kopf das alte Problem: Wer bleibt? Wer geht? Und worum geht es eigentlich?
Aalen, vor Spielbeginn in der Tabelle knapp hinter dem HFC, aber ebenso aller Abstiegssorgen ledig, kommt als willkommener Partner in einem Sommerkick bei tatsächlich sommerlichen Bedingungen. 8011 Zuschauer hat es zum bedeutungslosen Saisonabschluss vor heimischem Publikum getrieben, die sehen zu Beginn einen HFC, der sich die Butter vom Brot nehmen lässt. Aalen, hat die klarere Spielanlage, der HFC eine Zufallschance, Aalen dafür den ersten Treffer. 11. Minute, ein Eckball trifft Kleineheismann, der das Leder aus kürzester Distanz zu Bredlow prallen lässt. Der chancenlos ist.
Vor allem Selim Aydemir, der noch um einen neuen Vertrag kämpft und beim neuen Trainer Rico Schmitt bessere Karten zu haben scheint als bei Sportdirektor Stefan Böger, müht sich um schnelle Vorstöße auf außen. Wie gehabt aber bleibt das meiste Stückwerk. Es wird gestolpert, gefallen, fehlgepasst und der besserplatzierte Nebenspieler übersehen, als sollte die ganze gehabte Saison noch einmal im Schnelldurchgang in Erinnerung gerufen werden. Das ist kleine schlechte Elf, die da für den HFC gespielt hat und jetzt vor dem nahezu kompletten Vollaustausch steht. Sie passt nur irgendwie nie richtig zusammen.
Zu sehen ist das bizarreweise am Besten am Umstand, dass der HFC nach Freistößen wieder gefährlich ist, seit Sören Bertram, der eigentliche Freistoßschütze vom Dienst, mit einem Kreuzbanriss pausiert. Letztens war es Banovic, der als Vertreter traf. Heute liefert Aydemir in der 32. Minute per Freistoß die maßgeschneiderte Vorlage für einen Kopfball von Engelhardt, der zum 1:1 in die Maschen geht.
Engelhardt, der Abwehrchef, der an der Saale vor einer ungewissen Zukunft steht, ist damit der drittbeste Torschütze der Hallenser hinter Osawe und Bertram. Ein Fingerzeig für ein anderes Problem, das Rico Schmitt über den Sommer hinweg beheben muss.
Vielleicht hilft ihm einer dabei, der früher regelmäßig traf, zuletzt aber dauerhaft überhaupt nicht mehr. Nur sechs Minuten nach dem Ausgleich sucht Sascha Pfeffer aus zentraler Position nicht nach jemandem, der den Torabschluss für ihn erledigen kann. Nein, er schießt selbst. Und trifft mit links aus 22 Metern zum 2:1. Dann ist Halbzeit.
Und dann scheint es fast, als würde dieser vor dem Auseinanderbrechen stehende HFC sich ein letztes Mal noch in eine Art Rausch spielen. Nur vier Minuten nach der Pause trifft Selim Aydemir, nach einem kurzen Zwischensprint von Osawa perfekt angespielt, zum 3:1. Aalen hat nun aufgesteckt, der HFC dagegen sieht für einen Moment aus, als hätte er Spaß.
Wird das hier ein 4:1? 5:1? Oder noch höher?
Zu viel Euphorie. Diesseits der 60. Minute will der HFC die Aalener nun mehr kommen lassen, um dann zu kontern. Die Gäste aber wollen nicht. Dann treibt Marcel Baude den Ball auf außen energisch nach vorn und schießt selbst, verfehlt aber das Tor. Und dann ist es schon jenseits der 60. und alle warten nur noch auf den Abpfiff, während sie versuchen, es nicht danach aussehen zu lassen.
Es ist nun auch genug, selbst dem Schiedsrichter, der pünktlich nach 90 Minuten ein Ende macht. Die Fankurve feiert Abschied von Spielern, die hier nie wieder ein Punktspiel machen werden. Wohl aber eins im Pokal: Draußen vor der Tür bietet der Fußball-Landesverband in gewohnt entwürdigendem Prozedere Restkarten für das Großereignis an. Zünftige letzte Bilder auch das.
Der Geschmack ist raus, seit der Ligaverbleib dann doch recht unspektakulär gesichert wurde. Zwei Afghanen sind dennoch gekommen, mit einem Plakat "Afghanen für den HFC" stehen sie im Einlassbereich. Drinnen lobt die Fankurve den zuletzt dauerverletzten Patrick Mouaya als lebende Legende: "Un de nous pour toujours" - "Einer von uns für immer" heißt auf einem Spruchband. Bunte Pappen in den Farben des Kongo und ein überdimensionales Bild des einstigen Abwehrrecken grüßen dazu eine Vergangenheit, als der HFC ein Verein war, der von einem Mann namens Sven Köhler trainiert und von Spielern wie Ronny Hebestreit, Markus Müller oder René Stark repräsentiert wurde.
Eine Liga tiefer ging der Blick damals nach oben, eine Liga höher hat er seit Jahren keine Richtung mehr. Während der ewige Konkurrent FCM in seiner ersten Drittligasaison bis kurz vor Toresschluss mitspielte, war beim HFC schon früh jeder Blick nach oben vorher überflüssig geworden. Seitdem also Graubrot wie jedes Jahr im Frühling. Auf der Bank ein neuer Trainer, im Kopf das alte Problem: Wer bleibt? Wer geht? Und worum geht es eigentlich?
Aalen, vor Spielbeginn in der Tabelle knapp hinter dem HFC, aber ebenso aller Abstiegssorgen ledig, kommt als willkommener Partner in einem Sommerkick bei tatsächlich sommerlichen Bedingungen. 8011 Zuschauer hat es zum bedeutungslosen Saisonabschluss vor heimischem Publikum getrieben, die sehen zu Beginn einen HFC, der sich die Butter vom Brot nehmen lässt. Aalen, hat die klarere Spielanlage, der HFC eine Zufallschance, Aalen dafür den ersten Treffer. 11. Minute, ein Eckball trifft Kleineheismann, der das Leder aus kürzester Distanz zu Bredlow prallen lässt. Der chancenlos ist.
Vor allem Selim Aydemir, der noch um einen neuen Vertrag kämpft und beim neuen Trainer Rico Schmitt bessere Karten zu haben scheint als bei Sportdirektor Stefan Böger, müht sich um schnelle Vorstöße auf außen. Wie gehabt aber bleibt das meiste Stückwerk. Es wird gestolpert, gefallen, fehlgepasst und der besserplatzierte Nebenspieler übersehen, als sollte die ganze gehabte Saison noch einmal im Schnelldurchgang in Erinnerung gerufen werden. Das ist kleine schlechte Elf, die da für den HFC gespielt hat und jetzt vor dem nahezu kompletten Vollaustausch steht. Sie passt nur irgendwie nie richtig zusammen.
Zu sehen ist das bizarreweise am Besten am Umstand, dass der HFC nach Freistößen wieder gefährlich ist, seit Sören Bertram, der eigentliche Freistoßschütze vom Dienst, mit einem Kreuzbanriss pausiert. Letztens war es Banovic, der als Vertreter traf. Heute liefert Aydemir in der 32. Minute per Freistoß die maßgeschneiderte Vorlage für einen Kopfball von Engelhardt, der zum 1:1 in die Maschen geht.
Engelhardt, der Abwehrchef, der an der Saale vor einer ungewissen Zukunft steht, ist damit der drittbeste Torschütze der Hallenser hinter Osawe und Bertram. Ein Fingerzeig für ein anderes Problem, das Rico Schmitt über den Sommer hinweg beheben muss.
Vielleicht hilft ihm einer dabei, der früher regelmäßig traf, zuletzt aber dauerhaft überhaupt nicht mehr. Nur sechs Minuten nach dem Ausgleich sucht Sascha Pfeffer aus zentraler Position nicht nach jemandem, der den Torabschluss für ihn erledigen kann. Nein, er schießt selbst. Und trifft mit links aus 22 Metern zum 2:1. Dann ist Halbzeit.
Und dann scheint es fast, als würde dieser vor dem Auseinanderbrechen stehende HFC sich ein letztes Mal noch in eine Art Rausch spielen. Nur vier Minuten nach der Pause trifft Selim Aydemir, nach einem kurzen Zwischensprint von Osawa perfekt angespielt, zum 3:1. Aalen hat nun aufgesteckt, der HFC dagegen sieht für einen Moment aus, als hätte er Spaß.
Wird das hier ein 4:1? 5:1? Oder noch höher?
Zu viel Euphorie. Diesseits der 60. Minute will der HFC die Aalener nun mehr kommen lassen, um dann zu kontern. Die Gäste aber wollen nicht. Dann treibt Marcel Baude den Ball auf außen energisch nach vorn und schießt selbst, verfehlt aber das Tor. Und dann ist es schon jenseits der 60. und alle warten nur noch auf den Abpfiff, während sie versuchen, es nicht danach aussehen zu lassen.
Es ist nun auch genug, selbst dem Schiedsrichter, der pünktlich nach 90 Minuten ein Ende macht. Die Fankurve feiert Abschied von Spielern, die hier nie wieder ein Punktspiel machen werden. Wohl aber eins im Pokal: Draußen vor der Tür bietet der Fußball-Landesverband in gewohnt entwürdigendem Prozedere Restkarten für das Großereignis an. Zünftige letzte Bilder auch das.
1 Kommentar:
Und jetzt in der kommenden Woche ganz toll den Bauern die Daumen drücken!
Damit es am 18.05. nur noch um die goldene Kartoffel geht ...
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