Populisten, die die Idole der Deutschen nicht kennen - das ist die AfD. |
Das also ist die selbsternannte "neue Kraft", die so nahe beim einfachen Mann zu sein behauptet, die Interessen der Menschen vertreten will und die Dünkel der von ihr sogenannten Altparteien nicht kennt. Und das sind ihre Anführer: Alexander Gauland, früher jahrzehntelang CDU-Mann und zeitweise Chef der Hessischen Staatskanzlei unter Ministerpräsident Walter Wallmann, musste 24 Stunden nach seinem Fehltritt in die Weichteile der deutschen Fußballseele zugeben, dass er den von ihm "beleidigten" (FAZ) Nationalspieler Jeromé Boateng nicht kennt. Weil ihm "der Fußballsport weitgehend fremd" sei, so Gauland.
Ein schöner Populist, der im Lieblingssport der Deutschen solche Bildungslücken hat. Aber allein aus diesem Grund, so verteidigt Gauland seine umstrittenen Äußerungen zur Wunschnachbarschaft vieler Deutscher, habe er den Namen des Berliner Bayern gar nicht ins Spiel bringen können. Das sei wohl "einer der beiden FAZ-Redakteure gewesen", erinnert sich Gauland.
Wie die darauf kamen, einen in Deutschland geborenen Sohn einer Deutschen als Beispiel für die Frage nach möglicher Integration ins Spiel zu bringen, lässt sich nur tiefenpsychologisch erklären. Die Angst vorm schwarzen Mann steckt tief im deutschen Redakteur, dem sein Alltagsrassismus subkutan befiehlt, Chancen und Risiken des Miteinanderlebens an der Frage abzuhandeln, ob ein deutscher Populist glaubt, dass ein deutsches Sportidol, ein Millionär und Schoko-Werbegesicht diesem oder jenem oder allen oder keinem als Nachbar recht wäre.
Unter Umständen hat Gauland den Namen Boateng dann nicht einmal in den Mund nehmen müssen, um in nur zwei Tagen mehr als 200.000 Schlagzeilen zu machen. FAZ-Redakteur Eckhard Lohse hat im Nachgang zum Nationalskandal eingeräumt, dass Gauland erst auf direkte Befragung zum Namen Boateng gesagt habe, die Leute fänden den farbigen Deutschen "als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben".
Zumindest so oder so ähnlich oder in der Richtung oder vielleicht. Soweit die beiden FAZ-Redakteuere mitten im Gespräch wörtlich mitgeschrieben haben und ihre Notizen noch entziffern können. Eine Audioaufzeichnung des Gespräches gebe es nicht, sagt Lohse, das sei "nicht üblich". Der Rest dagegen schon: "Wir haben ihn gefragt bei dem Thema 'Fremd sein in Deutschland und Integration', wie es denn mit Herrn Boateng zum Beispiel sei. Und dann hat er die Antwort gegeben, die er gegeben hat, und die wir veröffentlicht haben. So banal war der ganze Ablauf."
Banal, aber Großskandal: Aus der Antwort auf eine Suggestivfrage, die jemand mit einer Vermutung darüber, was andere meinen, glauben oder wünschen beantwortet, wird "Gauland beleidigt Boateng". Aus dem nicht belegbaren Zitat erwächst in der Folge die Spitzenmeldung der Tagesschau. Und aus der Anmerkung eines Deutschen zu einem anderen Deutschen wird ein absurdes Selbstgespräch zu einer "Integration", bei der allen Ernstes gelobt wird, wie prima Deutsche mit dunkler Haut sich unter Deutschen mit heller Haut integrieren können.
Ein schöner Populist, der im Lieblingssport der Deutschen solche Bildungslücken hat. Aber allein aus diesem Grund, so verteidigt Gauland seine umstrittenen Äußerungen zur Wunschnachbarschaft vieler Deutscher, habe er den Namen des Berliner Bayern gar nicht ins Spiel bringen können. Das sei wohl "einer der beiden FAZ-Redakteure gewesen", erinnert sich Gauland.
Wie die darauf kamen, einen in Deutschland geborenen Sohn einer Deutschen als Beispiel für die Frage nach möglicher Integration ins Spiel zu bringen, lässt sich nur tiefenpsychologisch erklären. Die Angst vorm schwarzen Mann steckt tief im deutschen Redakteur, dem sein Alltagsrassismus subkutan befiehlt, Chancen und Risiken des Miteinanderlebens an der Frage abzuhandeln, ob ein deutscher Populist glaubt, dass ein deutsches Sportidol, ein Millionär und Schoko-Werbegesicht diesem oder jenem oder allen oder keinem als Nachbar recht wäre.
Unter Umständen hat Gauland den Namen Boateng dann nicht einmal in den Mund nehmen müssen, um in nur zwei Tagen mehr als 200.000 Schlagzeilen zu machen. FAZ-Redakteur Eckhard Lohse hat im Nachgang zum Nationalskandal eingeräumt, dass Gauland erst auf direkte Befragung zum Namen Boateng gesagt habe, die Leute fänden den farbigen Deutschen "als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben".
Zumindest so oder so ähnlich oder in der Richtung oder vielleicht. Soweit die beiden FAZ-Redakteuere mitten im Gespräch wörtlich mitgeschrieben haben und ihre Notizen noch entziffern können. Eine Audioaufzeichnung des Gespräches gebe es nicht, sagt Lohse, das sei "nicht üblich". Der Rest dagegen schon: "Wir haben ihn gefragt bei dem Thema 'Fremd sein in Deutschland und Integration', wie es denn mit Herrn Boateng zum Beispiel sei. Und dann hat er die Antwort gegeben, die er gegeben hat, und die wir veröffentlicht haben. So banal war der ganze Ablauf."
Banal, aber Großskandal: Aus der Antwort auf eine Suggestivfrage, die jemand mit einer Vermutung darüber, was andere meinen, glauben oder wünschen beantwortet, wird "Gauland beleidigt Boateng". Aus dem nicht belegbaren Zitat erwächst in der Folge die Spitzenmeldung der Tagesschau. Und aus der Anmerkung eines Deutschen zu einem anderen Deutschen wird ein absurdes Selbstgespräch zu einer "Integration", bei der allen Ernstes gelobt wird, wie prima Deutsche mit dunkler Haut sich unter Deutschen mit heller Haut integrieren können.