Sie rebellieren nicht mehr, saufen nicht, bilden keine Banden, streben nicht nach Erleuchtung, verhalten sich alles in allem genau wie ihre Eltern. "Die Jugend rückt zusammen, soziale Werte spielen eine größere Rolle als Religion. Toleranz und Engagement nehmen zu", fassen deutsche Medien die Ergebnisse einer "Studie" (Die Welt) zusammen, in der fünf Wissenschaftler im Auftrag des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend erklären, wie "die deutsche Jugend" (Spiegel) so "tickt" (Studie).
Die deutsche Jugend also, erklärt von der "Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz" und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Wie ein Sturmwind fegt das Ergebnis durch die Medienlandschaft, alle vier Jahre wieder und jedesmal wie zum Beweis dafür, dass Medienarbeit vor allem eine Übung in Unlauterkeit ist.
Denn was hier als Seelenlage der Gesamtjugend erklärt wird, ist in Wirklichkeit die von gerademal 72 Mädchen und Jungen, die durch die Studienersteller befragt wurden. 72 Menschen also, die im Ergebnis für knapp drei Millionen sprechen, wobei auch die Ersteller der Studie nicht erwähnen, wie die Befragten ausgewählt worden sind.
Weil das etwas dünn klingt, um einer ganzen Generation einen "mehrheitlich gemeinsamen Wertekanon vor allem aus sozialen Werten" (n-tv) nachzuweisen, lässt der gute Medienhirte die Zahl einfach weg.
"Die Ergebnisse beruhen auf qualitativen Tiefen-Interviews, die mit Jugendlichen geführt wurden", heißt es stattdessen, oder auch "in langen Einzelinterviews" seien die "kleinen Erwachsenen" befragt worden.
Die "Lebenssituation 14- bis 17jähriger" wird Im Ergebnis nicht nur "abgebildet", sondern aus der winzigen, keinesfalls repräsentativen Auswahl der Befragten deuten sich Zeitungen und Magazine auch noch Mehrheiten zusammen. Die liegen dann, welche Überraschung, etwa dort, wo sie bei allen Menschen schon immer liegen: Statt einer Sehnsucht nach Hunger, Krieg und Hass gibt es eine nach Aufgehoben- und Akzeptiertsein, Geborgenheit, Halt und Orientierung. "Die Mehrheit der Befragten schätze außerdem Werte wie Freiheit, Aufklärung und Toleranz." Hammer!
Dieses überraschende Ergebnis geben Medien doch gern weiter, auch in tietschürfenden Hintergrund-Interviews, in denen über die Mini-Befragung von drei Schulklassen gesprochen wird, als könne ein Kind für rund 80.000 sprechen.
Die deutsche Jugend also, erklärt von der "Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz" und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Wie ein Sturmwind fegt das Ergebnis durch die Medienlandschaft, alle vier Jahre wieder und jedesmal wie zum Beweis dafür, dass Medienarbeit vor allem eine Übung in Unlauterkeit ist.
Denn was hier als Seelenlage der Gesamtjugend erklärt wird, ist in Wirklichkeit die von gerademal 72 Mädchen und Jungen, die durch die Studienersteller befragt wurden. 72 Menschen also, die im Ergebnis für knapp drei Millionen sprechen, wobei auch die Ersteller der Studie nicht erwähnen, wie die Befragten ausgewählt worden sind.
Weil das etwas dünn klingt, um einer ganzen Generation einen "mehrheitlich gemeinsamen Wertekanon vor allem aus sozialen Werten" (n-tv) nachzuweisen, lässt der gute Medienhirte die Zahl einfach weg.
"Die Ergebnisse beruhen auf qualitativen Tiefen-Interviews, die mit Jugendlichen geführt wurden", heißt es stattdessen, oder auch "in langen Einzelinterviews" seien die "kleinen Erwachsenen" befragt worden.
Die "Lebenssituation 14- bis 17jähriger" wird Im Ergebnis nicht nur "abgebildet", sondern aus der winzigen, keinesfalls repräsentativen Auswahl der Befragten deuten sich Zeitungen und Magazine auch noch Mehrheiten zusammen. Die liegen dann, welche Überraschung, etwa dort, wo sie bei allen Menschen schon immer liegen: Statt einer Sehnsucht nach Hunger, Krieg und Hass gibt es eine nach Aufgehoben- und Akzeptiertsein, Geborgenheit, Halt und Orientierung. "Die Mehrheit der Befragten schätze außerdem Werte wie Freiheit, Aufklärung und Toleranz." Hammer!
Dieses überraschende Ergebnis geben Medien doch gern weiter, auch in tietschürfenden Hintergrund-Interviews, in denen über die Mini-Befragung von drei Schulklassen gesprochen wird, als könne ein Kind für rund 80.000 sprechen.
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