Die Absicht war aller Ehren wert. Volle vier Tage widmeten die deutschen Leitmedien dem Versuch, über die Missbrauchsnacht von Köln nicht nach außen dringen zu lassen. Hier war Sendepause, dort berichtet man immer nur, wenn das Kanzleramt einen Kommentar abgegeben hat. Anderswo war einfach nicht genug Platz, wegen Skispringen, Winterdienst und Donald Trump.
Der Glaube, dass tatsächliche Ereignisse erst zu welchen werden, wenn klassische Medien berichten, hält sich hartnäckig in den Redaktionsstuben. Über wen nicht geschrieben wird, der existiert nicht, das glauben von "Spiegel" über "Welt" bis zum letzten Kreisblatt alle. Unisono entscheidet man also im Fall unwägbarer Geschehnisse, die Berichterstattung besser bleiben zu lassen. Wenn alle mitmachen, merkt das ja keiner. Die Realität als Gegenstand der Ausblendung, die Wirklichkeit als störendes Moment in einem Wunschbild, das in den Parteizentralen gemalt worden ist.
Ein Gedanke, der im Zeitalter von Facebook und Twitter etwa so schlüssig klingt wie die Idee, über Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nur zu berichten, wenn die Löw-Truppe siegt. Jedesmal, wenn ARD, ZDF, die großen Magazine, die großen Zeitungen und die kleinen Abschreibstuben in der Vergangenheit versucht hatten, ihre einstige Informationsmacht auszuspielen, war das böse in die Hose gegangen. Der Begriff "Lügenpresse" meint ja nicht so sehr die direkte Lüge, sondern die Lüge durch Auslassen, Umgewichten, Selektion und interessengeleitete Färbung der Fakten.
Nie aber zeigte sich die Verwandlung der Informationsmacht in eine neue Informationsohnmacht so deutlich wie in den fünf Tagen nach Köln: Gezwungen von einer Welle empörter Einträge in den sozialen Netzwerken und Kommentaren in Blogs und auf alternativen Nachrichtenseiten, schwang sich das dreidutzendfache Fummeln und Grapschen vom Rhein zu einer Staatsaffäre auf. Aus dem kollektiven Versuch, alles zu verschweigen und möglichst klein zu spielen, resultiert eine Überbetonung, die sich völlig vom Anlass löst, weil sie nicht aus einem einzelnen erschreckenden Ereignis, sondern aus einer weitverbreiteten Gemütslage resultiert.
Schlagartig ist die simulierte Empörung allumfassend, die üblichen Forderungen nach schärferen Gesetzen, bindenden Verhaltensregeln für Opfer und einer Rückkehr zur gerade erst abgeschafften Möglichkeit des Staates, staatliche Souveränität auf seinem Staatsgebiet auszuüben, haben Hochkonjunktur sogar links von der CSU.
Deutschland, eine Armlänge nur noch vor der No-Go-Area der neuen Art, nicht mehr lange, dann wird die Diskussion einer Burka-Pflicht für attraktive junge Frauen auf die Agenda rutschen müssen.
Der Glaube, dass tatsächliche Ereignisse erst zu welchen werden, wenn klassische Medien berichten, hält sich hartnäckig in den Redaktionsstuben. Über wen nicht geschrieben wird, der existiert nicht, das glauben von "Spiegel" über "Welt" bis zum letzten Kreisblatt alle. Unisono entscheidet man also im Fall unwägbarer Geschehnisse, die Berichterstattung besser bleiben zu lassen. Wenn alle mitmachen, merkt das ja keiner. Die Realität als Gegenstand der Ausblendung, die Wirklichkeit als störendes Moment in einem Wunschbild, das in den Parteizentralen gemalt worden ist.
Ein Gedanke, der im Zeitalter von Facebook und Twitter etwa so schlüssig klingt wie die Idee, über Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nur zu berichten, wenn die Löw-Truppe siegt. Jedesmal, wenn ARD, ZDF, die großen Magazine, die großen Zeitungen und die kleinen Abschreibstuben in der Vergangenheit versucht hatten, ihre einstige Informationsmacht auszuspielen, war das böse in die Hose gegangen. Der Begriff "Lügenpresse" meint ja nicht so sehr die direkte Lüge, sondern die Lüge durch Auslassen, Umgewichten, Selektion und interessengeleitete Färbung der Fakten.
Nie aber zeigte sich die Verwandlung der Informationsmacht in eine neue Informationsohnmacht so deutlich wie in den fünf Tagen nach Köln: Gezwungen von einer Welle empörter Einträge in den sozialen Netzwerken und Kommentaren in Blogs und auf alternativen Nachrichtenseiten, schwang sich das dreidutzendfache Fummeln und Grapschen vom Rhein zu einer Staatsaffäre auf. Aus dem kollektiven Versuch, alles zu verschweigen und möglichst klein zu spielen, resultiert eine Überbetonung, die sich völlig vom Anlass löst, weil sie nicht aus einem einzelnen erschreckenden Ereignis, sondern aus einer weitverbreiteten Gemütslage resultiert.
Schlagartig ist die simulierte Empörung allumfassend, die üblichen Forderungen nach schärferen Gesetzen, bindenden Verhaltensregeln für Opfer und einer Rückkehr zur gerade erst abgeschafften Möglichkeit des Staates, staatliche Souveränität auf seinem Staatsgebiet auszuüben, haben Hochkonjunktur sogar links von der CSU.
Deutschland, eine Armlänge nur noch vor der No-Go-Area der neuen Art, nicht mehr lange, dann wird die Diskussion einer Burka-Pflicht für attraktive junge Frauen auf die Agenda rutschen müssen.
3 Kommentare:
Eine Armlänge Abstand zu bösen Männern? Besser ist es.
Brüste, @ppq, nicht Hintern.Brüste !
hat sie doch!!!
Kommentar veröffentlichen