Normalerweise ist das so: Kurz nach einer Untat, einem Mord, einem Anschlag, einem Verbrechen tappt die Polizei im Dunkeln. Man weiß, dass man nichts weiß, es gibt Ermittlungsbedarf, es wird geforscht, es werden Spuren gesucht, Beweise gesichert und mögliche Täter befragt. Je länger die Untersuchung dauern, desto klarer wird, wo der Verantwortliche zu finden ist. Günstigstenfalls wird er irgendwann festgenommen, verhaftet, angeklagt und verurteilt.
Es gibt aber auch die Ausnahmen, die Fälle, in denen die Abläufe sich umkehren, in denen aus anfänglichem Wissen allmählich Zweifel und schließlich die Gewissheit wird, dass man alles das, was man wusste, nicht mehr weiß.
Beim Abschuss der Malaysian Airlines-Maschine MH17 verhielt es sich so. Zu Beginn, die Trümmer rauchten noch, war die Sache klar. Durch die Hand entmenschter Separatisten hatte der Russe im Auftrag von Wladimir Putin, dem Verderber, beschlossen, 298 ahnungs- und in ihrer Mehrzahl wohl auch schuldlose Menschen auf dem Altar des Traumes von der Rückkehr zur einstigen Größe zu opfern.
"Ein Krieg der Lügen, der Täuschung – und der brutalen Gewalt gegen Unschuldige!" (Bild), bei dem deutsche Medien keinen Grund hatten, die Ergebnisse irgendwelcher Untersuchungen abzuwarten. Die FAZ gab „Putin eine letzte Chance“, die "Zeit" beschloss „Dieser Abschuss verändert alles“. Unterstellungen, Annahmen und selbstgemachte Indizien ließen die "pro-russischen Separatisten" mit ihrer mutmaßliche "Rakete" (Bild) aussehen wie überführte Täter. Die leise Verwunderung darüber, dass es aus der Ostukraine, dem am besten satellitenüberwachten Gebiet der Welt, keinerlei US-Weltraumaufnahmen, keinerlei Spitzelberichte und nicht bündelweise abgehörte Telefongespräche gab, wurde durch tosendes "Haltet den Dieb"-Gebrüll übertönt.
Ein Jahr danach hat sich die Zuversicht, den Täter schon genau zu kennen, in ein vorsichtiges "Muss noch geklärt werden" verwandelt. Deutsche Medien haben durchweg vergessen, was sie schon einmal zu wissen vorgaben. Die Tagesschau reportiert milde vom Ort des Geschehens. Die "Welt" zeigt ein Video von den qualmenden trümmern und zuckenden Opfern, das nach Angaben der Redaktion "widerlich anzusehen" ist. Selbst der "Spiegel", das Stürmergeschütz der Forderungen nach reisenden Schnellgerichten, blättert zum Jahrestag nicht in seinen alten Anklageschriften, sondern belässt es bei einem fast schon zärtlichen Putin-Bashing.
Was immer behauptet, geglaubt und angeprangert wurde, unter dem Druck eines Publikums, das sich im Zuge der MH17-Krise erstmal hörbar dagegen verwahrte, Propaganda als Nachricht verkauft zu bekommen, haben die üblichen Verdächtigen ihre üblichen Verdächtigungen in die Kabine geschickt. Selbst die Politik, sonst immer gut darin, virtuelle Gedenkkränze in irgendein Blatt zu hängen, schweigt.
Es gibt aber auch die Ausnahmen, die Fälle, in denen die Abläufe sich umkehren, in denen aus anfänglichem Wissen allmählich Zweifel und schließlich die Gewissheit wird, dass man alles das, was man wusste, nicht mehr weiß.
Beim Abschuss der Malaysian Airlines-Maschine MH17 verhielt es sich so. Zu Beginn, die Trümmer rauchten noch, war die Sache klar. Durch die Hand entmenschter Separatisten hatte der Russe im Auftrag von Wladimir Putin, dem Verderber, beschlossen, 298 ahnungs- und in ihrer Mehrzahl wohl auch schuldlose Menschen auf dem Altar des Traumes von der Rückkehr zur einstigen Größe zu opfern.
"Ein Krieg der Lügen, der Täuschung – und der brutalen Gewalt gegen Unschuldige!" (Bild), bei dem deutsche Medien keinen Grund hatten, die Ergebnisse irgendwelcher Untersuchungen abzuwarten. Die FAZ gab „Putin eine letzte Chance“, die "Zeit" beschloss „Dieser Abschuss verändert alles“. Unterstellungen, Annahmen und selbstgemachte Indizien ließen die "pro-russischen Separatisten" mit ihrer mutmaßliche "Rakete" (Bild) aussehen wie überführte Täter. Die leise Verwunderung darüber, dass es aus der Ostukraine, dem am besten satellitenüberwachten Gebiet der Welt, keinerlei US-Weltraumaufnahmen, keinerlei Spitzelberichte und nicht bündelweise abgehörte Telefongespräche gab, wurde durch tosendes "Haltet den Dieb"-Gebrüll übertönt.
Ein Jahr danach hat sich die Zuversicht, den Täter schon genau zu kennen, in ein vorsichtiges "Muss noch geklärt werden" verwandelt. Deutsche Medien haben durchweg vergessen, was sie schon einmal zu wissen vorgaben. Die Tagesschau reportiert milde vom Ort des Geschehens. Die "Welt" zeigt ein Video von den qualmenden trümmern und zuckenden Opfern, das nach Angaben der Redaktion "widerlich anzusehen" ist. Selbst der "Spiegel", das Stürmergeschütz der Forderungen nach reisenden Schnellgerichten, blättert zum Jahrestag nicht in seinen alten Anklageschriften, sondern belässt es bei einem fast schon zärtlichen Putin-Bashing.
Was immer behauptet, geglaubt und angeprangert wurde, unter dem Druck eines Publikums, das sich im Zuge der MH17-Krise erstmal hörbar dagegen verwahrte, Propaganda als Nachricht verkauft zu bekommen, haben die üblichen Verdächtigen ihre üblichen Verdächtigungen in die Kabine geschickt. Selbst die Politik, sonst immer gut darin, virtuelle Gedenkkränze in irgendein Blatt zu hängen, schweigt.
11 Kommentare:
Die Quotendumme der Süddeutschen weiß es heute genauer und verkündet Gewißheiten.
re Forensik / Kriminaltechnik : das Thema Materialkunde hat die Presse noch nie interessiert .
Dr. Rudi Carell von der Anne Frank Hochschule für angewandte Geschichtshermeneutik : "wir konnten bereits die "Spiegel-Berichterstattung" der `80er Jahre widerlegen - hatte Augstein senior doch kackfrech die Analysen des deutschen BKA übernommen und publiziert . Tatsächlich konnten wir beweisen, daß Anne Frank bereits seit den frühen 30er Jahren des 20. Jhr. einen Kugelschreiber besessen haben muss - der Vorgang MH 17 ist ähnlich gelagert : unsere Wissenschaftler und Zirkusdirektoren verwahren die Artefakte solange bis Westeuropa von der Richtigkeit unserer Untersuchungen überzeugt ist .
der Sepp
Bundesanstalt für Geschichtshermeneutik ; Schönschrift und Dokumentation .
@anonym
War ja nur so 'ne Idee, Fakten zu leaken. Dann nehme ich den Vorschlag zurück.
http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/07/27/a0106
"Normalerweise ist das so: Kurz nach einer Untat, einem Mord, einem Anschlag, einem Verbrechen tappt die Polizei im Dunkeln. Man weiß, dass man nichts weiß, es gibt Ermittlungsbedarf, es wird geforscht, es werden Spuren gesucht, Beweise gesichert und mögliche Täter befragt. Je länger die Untersuchung dauern, desto klarer wird, wo der Verantwortliche zu finden ist."
Es gibt noch mehr Ausnahmen.
Auch der NSU-Fake begann mit der Verkündung des nichtrevidierbaren Urteils:
B&M haben die Döner ermordet.
Mehr als 3 Jahre nach der Urteilsverkündung wurde nun doch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Ermittler beginnen lehrbuchmäßig von innen, vom letzten Tatort her. Und sie vernehmen die Leute als Zeugen, die zuerst am Tatort eingetroffen sind, die Feuerwehrleute.
Man darf gespannt sein, wie das weitergeht. Wahrscheinlich wird die Gerichtsmedizin in den nächsten Wochen den Zeitpunkt des Ablebens von Mundlos und Böhnhardt bestimmen.
Es bleibt spannend.
es ist einfach alles unfassbar
OT
Deutschlands "Finanz-Blitzkrieg"
Es wir immer perfider. Der Hersteller der BUK-Raketen hat angeboten, die Wirkung eines Gefechtskopfes an einer ausgemusterten Boeing zu präsentieren.
Der Putin schreckt vor nichts zurück, dieser hinterhältige Schlingel.
https://www.youtube.com/watch?v=1tqWV9e5LE4
Unfassbar im Sinne von "nicht zu fassen", fürwahr. - "Bombt die BUK die Boeing weg, liegt der Putin bald im Dreck." "War es doch ein Düsenjet,duckt die Ukraine sich weg." - Und die Moral von der Geschicht: "Zum AIDS-Kongress flieg` besser nicht."
BUKs, Boeings, AIDS-Kongressteilnehmer, Rechter Sektor, auch Griechenland wird bunt, wie schöne.
der alois
Reichtsverbuntungsbeauftragter
widerlich! der putin schreckt vor nichts zurück
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