Eine Woche nach dem Saisonende mit der blamablen Auswärtsniederlage in Wiesbaden muss der Hallesche FC noch einmal ran: Regensburg, der Verein aus der Oberpfalz, der sich in Verweigerung des Trends zur gendergerechten Sprache störrisch "der Jahn" nennt, ist zu Gast im sonnigen Halle. Ein gern gesehener zudem, denn seit sich die beiden Mannschaften immer mal wieder über den Weg laufen, hat der ehemalige Zweitligist noch nie gewinnen können. Nicht einmal, als es ihm noch gelang, eine mittelmäßig gute Drittliga-Elf auf den Rasen zu schicken.
Das war letztes Jahr, dieses ist der Jahn erster Abstiegskandidat. Aber ungeachtet dessen steigen die Männer in Rot engagiert ins Spiel ein. Vier Minuten lang sieht der HFC keinen Stich, ja, abgesehen von einem Verzweiflungsschuss von Timo Furuholm nach einem langen, einsamen Sprint kommen die Weißen gar nicht aus ihrer Hälfte heraus.
Es ist das Feierabendsyndrom, das eine Mannschaft erfasst hat, die noch Dritter werden könnte, wenn die Vereine vor ihr alles verlören und sie selbst alles gewönne. Die dann allerdings keine Aufstiegsrelegation spielen dürfte, weil der Verein keine Zweiligalizenz beantragt hat. Auch Rang vier ist zwar noch drin, aber ein lohnendes Ziel ist er nicht. Das Startrecht für den DFB-Pokal wird im Landespokalfinale gegen den unterklassigen VfL Halle ausgeschniggt, das zu verpassen deshalb kein Spieler riskieren möchte.
Halle hat die Füße oben, Regensburg greift nach dem letzten Strohhalm zum Klassenerhalt. Bis Osayamen Osawe die Nase voll hat: Nach einem Rückpass eines Regensburgers auf Jahn-Torwart Strebinger spritzt der Brite in Usain-Bolt-Manier auf den Keeper zu, er hält den Fuß in dessen Abschlag und lenkt den Ball damit kurzerhand ins Tor. Osawe, zu Saisonbeginn noch ein ungewisses Versprechen auf die Zukunft und um die Jahreswende eine enttäuschte Hoffnung, wird mit seinem 6. Treffer im 10. Spiel zum effektivsten Offensiv-Spieler der Hallenser. Er trifft aller 1,5 Spiele, Furuholm und Mittelfeld-Lenker Andy Gogia brauchen für einen erfolgreichen Abschluss rund 2,5.
Jetzt spielt denn auch nur noch der HFC. Regensburg hält dagegen, aber die ständigen Seitenwechsel von Gogia und Bertram, das Zurückfallenlassen von Osawe und die entschiedene Abwehrarbeit von Banovic, Kruse, Engelhardt und Franke malen den weiteren Gang der Dinge schon an die Wand. 2:0, 3:0 und so weiter.
In der 30. Minute ist es so weit. Sören Bertram geht zum zweiten Mal auf der linken Seite in den Strafraum, zum zweiten Mal fällt er nach einer Berührung mit seinem Gegenspieler. Im Unterschied zur Premiere zeigt Schiedsrichter Thorben Siewer diesmal auf den Punkt. Andy Gogia, das scheidende georgische Teilzeit-Genie, macht es wie gegen Preußen Münster, nur nicht so spektakulär.
Damit ist nun endgültig alles unter Dach und Fach, denken alle. Aber nicht in Halle! Nach der Pause dauert es nur drei Minuten, bis Königs über die bis dahin schwache rechte Seite der Regensburger bis zur Grundlinie läuft und nach innen passt, wo Lienhard völlig frei steht und aus zwei Metern einschiebt. Marco Engelhardt hatte zuvor entschieden, Königs nicht anzugreifen, sondern HFC-Torwart Lomb zu decken.
Nun fängt das Zittern wieder an, selbst gegen den Tabellenletzten. Statt wie im Vorjahr souverän auf ein höheres Ergebnis hinzuarbeiten, schwankt der HFC nun zwischen gelegentlichen Ansätzen von Zauberfußball und irritierenden Einlagen aus Zauderei und Saumseligkeit. Andy Gogia steht stellvertretend für die nun unerklärlich wacklige Vorstellung der Köhler-Elf: In Ansätzen sind seine Sprints und Finten immer noch sehenswert und erfolgversprechend. In der Endausführung aber fehlen immer Zentimeter, Zehntelsekunden oder ein wenig von dem Glück des Tüchtigen, das Osawe im Augenblick gepachtet hat.
Allen anderen geht es ähnlich. Sören Bertram legt sich den Ball zu weit vor, Timo Furuholm schießt rechts vorbei, der eingewechselte Sascha Pfeffer trifft nur den Torwart, der aufgerückte Franke köpft nach einer Ecke drüber.
Das Publikum beschwert sich nun trotz der Führung. "Nun reißt euch mal zusammen", brüllt einer runter. Sören Bertram fühlt sich gekränkt und kantet zurück.
Die Nerven sind angespannt, der HFC bettelt um den Ausgleich. Köhler, der alte Abwehrmann, reagiert auf seine Weise. Er nimmt Banovic raus, beordert den offensiven Jansen aus der Abwehr ins Mittelfeld und stellt Dominic Rau hinten links hin. Auch Osawe, der beste Weiße auf dem Platz, geht raus und macht Platz für Selim Aydemir.
So retten sie sich dann über die Zeit, ohne Glanz, aber am Ende erfolgreich. Es gibt keine hochgerissenen Arme nach dem pünktlichen Schlusspfiff von Siewer, aber jede Menge zufriedene Gesichter. Noch vier Partien sind zu spielen, die einzig wichtige ist die vierte, das Pokalfinale gegen den früher übermächtigen Stadtrivalen VfL.
Das war letztes Jahr, dieses ist der Jahn erster Abstiegskandidat. Aber ungeachtet dessen steigen die Männer in Rot engagiert ins Spiel ein. Vier Minuten lang sieht der HFC keinen Stich, ja, abgesehen von einem Verzweiflungsschuss von Timo Furuholm nach einem langen, einsamen Sprint kommen die Weißen gar nicht aus ihrer Hälfte heraus.
Es ist das Feierabendsyndrom, das eine Mannschaft erfasst hat, die noch Dritter werden könnte, wenn die Vereine vor ihr alles verlören und sie selbst alles gewönne. Die dann allerdings keine Aufstiegsrelegation spielen dürfte, weil der Verein keine Zweiligalizenz beantragt hat. Auch Rang vier ist zwar noch drin, aber ein lohnendes Ziel ist er nicht. Das Startrecht für den DFB-Pokal wird im Landespokalfinale gegen den unterklassigen VfL Halle ausgeschniggt, das zu verpassen deshalb kein Spieler riskieren möchte.
Halle hat die Füße oben, Regensburg greift nach dem letzten Strohhalm zum Klassenerhalt. Bis Osayamen Osawe die Nase voll hat: Nach einem Rückpass eines Regensburgers auf Jahn-Torwart Strebinger spritzt der Brite in Usain-Bolt-Manier auf den Keeper zu, er hält den Fuß in dessen Abschlag und lenkt den Ball damit kurzerhand ins Tor. Osawe, zu Saisonbeginn noch ein ungewisses Versprechen auf die Zukunft und um die Jahreswende eine enttäuschte Hoffnung, wird mit seinem 6. Treffer im 10. Spiel zum effektivsten Offensiv-Spieler der Hallenser. Er trifft aller 1,5 Spiele, Furuholm und Mittelfeld-Lenker Andy Gogia brauchen für einen erfolgreichen Abschluss rund 2,5.
Jetzt spielt denn auch nur noch der HFC. Regensburg hält dagegen, aber die ständigen Seitenwechsel von Gogia und Bertram, das Zurückfallenlassen von Osawe und die entschiedene Abwehrarbeit von Banovic, Kruse, Engelhardt und Franke malen den weiteren Gang der Dinge schon an die Wand. 2:0, 3:0 und so weiter.
In der 30. Minute ist es so weit. Sören Bertram geht zum zweiten Mal auf der linken Seite in den Strafraum, zum zweiten Mal fällt er nach einer Berührung mit seinem Gegenspieler. Im Unterschied zur Premiere zeigt Schiedsrichter Thorben Siewer diesmal auf den Punkt. Andy Gogia, das scheidende georgische Teilzeit-Genie, macht es wie gegen Preußen Münster, nur nicht so spektakulär.
Damit ist nun endgültig alles unter Dach und Fach, denken alle. Aber nicht in Halle! Nach der Pause dauert es nur drei Minuten, bis Königs über die bis dahin schwache rechte Seite der Regensburger bis zur Grundlinie läuft und nach innen passt, wo Lienhard völlig frei steht und aus zwei Metern einschiebt. Marco Engelhardt hatte zuvor entschieden, Königs nicht anzugreifen, sondern HFC-Torwart Lomb zu decken.
Nun fängt das Zittern wieder an, selbst gegen den Tabellenletzten. Statt wie im Vorjahr souverän auf ein höheres Ergebnis hinzuarbeiten, schwankt der HFC nun zwischen gelegentlichen Ansätzen von Zauberfußball und irritierenden Einlagen aus Zauderei und Saumseligkeit. Andy Gogia steht stellvertretend für die nun unerklärlich wacklige Vorstellung der Köhler-Elf: In Ansätzen sind seine Sprints und Finten immer noch sehenswert und erfolgversprechend. In der Endausführung aber fehlen immer Zentimeter, Zehntelsekunden oder ein wenig von dem Glück des Tüchtigen, das Osawe im Augenblick gepachtet hat.
Allen anderen geht es ähnlich. Sören Bertram legt sich den Ball zu weit vor, Timo Furuholm schießt rechts vorbei, der eingewechselte Sascha Pfeffer trifft nur den Torwart, der aufgerückte Franke köpft nach einer Ecke drüber.
Das Publikum beschwert sich nun trotz der Führung. "Nun reißt euch mal zusammen", brüllt einer runter. Sören Bertram fühlt sich gekränkt und kantet zurück.
Die Nerven sind angespannt, der HFC bettelt um den Ausgleich. Köhler, der alte Abwehrmann, reagiert auf seine Weise. Er nimmt Banovic raus, beordert den offensiven Jansen aus der Abwehr ins Mittelfeld und stellt Dominic Rau hinten links hin. Auch Osawe, der beste Weiße auf dem Platz, geht raus und macht Platz für Selim Aydemir.
So retten sie sich dann über die Zeit, ohne Glanz, aber am Ende erfolgreich. Es gibt keine hochgerissenen Arme nach dem pünktlichen Schlusspfiff von Siewer, aber jede Menge zufriedene Gesichter. Noch vier Partien sind zu spielen, die einzig wichtige ist die vierte, das Pokalfinale gegen den früher übermächtigen Stadtrivalen VfL.
3 Kommentare:
Noch drei Partien sind zu spielen :
In Großaspach, gegen Mainz II und in Osnabrück. Vor dem Mainz-Spiel, das Pokalfinale.
Vfl Halle 96
Ach, was waren das noch für Zeiten, als Frank Intek mit seinen CZ-Spielern, Rock Embingou, Emmerich und Adler die Nr. 1 in Halle war und der HFC sich Schlachten mit Romonta Amsdorf lieferte.
richtig, danke, geändert
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