Ein Berg von einem Mann, riesig, schüchtern und mit einem Bart, der in den vergangenen Jahren langsam von Friedrich Engels zu Karl Marx gewachsen ist. Das ist Scott Matthew aus Australien, der Inhaber einer Schlafliedfabrik, der seit zehn Jahren Musik macht und mit jedem neuen Werk den Eindruck verstärkt, er wolle mit seinen Songs irgendwann in die völlige Lautlosigkeit verschwinden.
Im Konzert wirkt der 1,90-Hüne mit dem seltsamen Samtjackett unsicher und linkisch. Er wolle heute vor allem neue Lieder spielen, sagt er im Leipziger Konzerthaus UT Connewitz. Aber das stört nicht, denn die neuen vom aktuellen "This here defeat"-Album gleichen den alten von Alben wie "There Is an Ocean That Divides and With My Longing I Can Charge It With a Voltage Thats So Violent to Cross It Could Mean Death" und "Gallantry's Favorite Son" im Ton wie in der Machart. Die drei Musiker, die Matthew dabei hat, klöppeln vollakustische Soundteppiche, irgendwann setzt Matthew mit seiner hohen Haustimme ein und alles wird dramatisch und klaustrophobisch und schrecklich traurig.
Der Saal steht still und staunend und als eine Mädchen aus dem Publikum lachen muss, weil Matthew kurz zuvor so etwas wie ein Lachen zelebriert hatte, startet der Mann aus Queensland, der derzeit in New York wohnt, zwar den neuen Song "Constant". Bricht ihn aber Momente später schon wieder ab. Das Lied sei ihm wirklich sehr wichtig, sagt er nuschelnd. Sehr wichtig. Und nun habe ihn das Lachen da hinten aus dem Konzept gebracht. "Ich bin zerstört", bekennt er, flickt sich aber im zweiten Versuch vor aller Augen wieder zusammen.
Schönes Lied, wie viele hier. Das Konzert rauscht in einem Mollton vorüber, hin und wieder kurz unterbrochen von Coverversionen, die Scott Matthew aus ungewöhnlichen Ecken holt, um sie in seinem Stil zu dehnen und zu strecken. So viel Humor hat der sanfte Finsterling, dass er sogar Whitney Houstons "I wanna dance with somebody" auf diese Weise Ehre antut. Der Saal singt, zurückhaltend dirigiert vom Meister. Der lächelt. Das gefällt ihm.
Das Leben dieses Konzertes ist ein langer ruhiger Fluss, ein Fluss ohne Wiederkehr. Alle haben Spaß, aber es die Art Spaß, die man normalerweise allein hat. Scott Matthew trinkt Rotwein, jede Menge sogar, er verspielt sich auch mal auf seiner kleinen Ukulele und bei "White Horse", das sich eine laute Stimme aus dem Saal wünscht, hat er die erste Zeile vergessen.
Nicht der Wünscher. "Shepherd me from pain and the doubt", ruft er, Scott Matthew aber grübelt vorn. Wie war das? "Wir haben das nicht geübt", sagt er. "Shepherd me from pain and the doubt", ruft es von hinten. Und nun hat ers. "Shepherd me from pain and the doubt", eine der schönsten ersten Zeilen der Rockgeschichte, mit einem breiten Lächeln im Bart versteckt gesungen. Dann folgte noch "Into my arms" von Landsmann Nick Cave, eine ähnliche Schmerzensfigur. Dessen Erfolg hat Scott Matthew noch vor sich, aber gefallen wird er ihm nicht.
Im Konzert wirkt der 1,90-Hüne mit dem seltsamen Samtjackett unsicher und linkisch. Er wolle heute vor allem neue Lieder spielen, sagt er im Leipziger Konzerthaus UT Connewitz. Aber das stört nicht, denn die neuen vom aktuellen "This here defeat"-Album gleichen den alten von Alben wie "There Is an Ocean That Divides and With My Longing I Can Charge It With a Voltage Thats So Violent to Cross It Could Mean Death" und "Gallantry's Favorite Son" im Ton wie in der Machart. Die drei Musiker, die Matthew dabei hat, klöppeln vollakustische Soundteppiche, irgendwann setzt Matthew mit seiner hohen Haustimme ein und alles wird dramatisch und klaustrophobisch und schrecklich traurig.
Der Saal steht still und staunend und als eine Mädchen aus dem Publikum lachen muss, weil Matthew kurz zuvor so etwas wie ein Lachen zelebriert hatte, startet der Mann aus Queensland, der derzeit in New York wohnt, zwar den neuen Song "Constant". Bricht ihn aber Momente später schon wieder ab. Das Lied sei ihm wirklich sehr wichtig, sagt er nuschelnd. Sehr wichtig. Und nun habe ihn das Lachen da hinten aus dem Konzept gebracht. "Ich bin zerstört", bekennt er, flickt sich aber im zweiten Versuch vor aller Augen wieder zusammen.
Schönes Lied, wie viele hier. Das Konzert rauscht in einem Mollton vorüber, hin und wieder kurz unterbrochen von Coverversionen, die Scott Matthew aus ungewöhnlichen Ecken holt, um sie in seinem Stil zu dehnen und zu strecken. So viel Humor hat der sanfte Finsterling, dass er sogar Whitney Houstons "I wanna dance with somebody" auf diese Weise Ehre antut. Der Saal singt, zurückhaltend dirigiert vom Meister. Der lächelt. Das gefällt ihm.
Das Leben dieses Konzertes ist ein langer ruhiger Fluss, ein Fluss ohne Wiederkehr. Alle haben Spaß, aber es die Art Spaß, die man normalerweise allein hat. Scott Matthew trinkt Rotwein, jede Menge sogar, er verspielt sich auch mal auf seiner kleinen Ukulele und bei "White Horse", das sich eine laute Stimme aus dem Saal wünscht, hat er die erste Zeile vergessen.
Nicht der Wünscher. "Shepherd me from pain and the doubt", ruft er, Scott Matthew aber grübelt vorn. Wie war das? "Wir haben das nicht geübt", sagt er. "Shepherd me from pain and the doubt", ruft es von hinten. Und nun hat ers. "Shepherd me from pain and the doubt", eine der schönsten ersten Zeilen der Rockgeschichte, mit einem breiten Lächeln im Bart versteckt gesungen. Dann folgte noch "Into my arms" von Landsmann Nick Cave, eine ähnliche Schmerzensfigur. Dessen Erfolg hat Scott Matthew noch vor sich, aber gefallen wird er ihm nicht.
4 Kommentare:
Was habe ich gesagt ?
Auswärtssieg in Erfurt. AUSWÄRTSSIEG. Und Rostock liefert.
Nur noch sechs. Nur noch 6 !
jaaaaaaa!
Was habe ich gesagt:
Unplugged bringt die wahre Schönheit hervor.
https://www.youtube.com/watch?v=tlo_0iYGB70
https://www.youtube.com/watch?v=RWXMOKZahyQ
https://www.youtube.com/watch?v=N6TNrXRUo4Q
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