Gerade noch sang der Chor das Lied von den Sanktionen, die so super wirken, dass Putin, der finstere Herrscher Russlands, demnächst einknicken und die von seinen Schergen dreist besetzten Regionen der Ukraine freigeben würde. Schon vor zehn Monaten wusste die "Zeit", die "koordinierte Maßnahmen zeigen Wirkung", auch der Deutschlandfunk sah die Sanktionen wirken und der Danachrichtensender n-tv notierte ähnliche Fakten: Langsam gehe die Wirtschaft in die Knie, die Regierung habe nur begrenzt Kraft, die wankenden Banken zu stützen.
Nur einen Monat nach ersten Berichten hier bei PPQ über das seit Weihnachten laufende Börsenwunder in Moskau und den ungestört von den Sanktionen erstarkenden Rubel ist die Botschaft vom Platzen der Sanktionsträume nun auch bei den Leitmedien angekommen. "Jetzt erlebt die Währung ein Comeback – und im Land herrscht wieder Aufbruchstimmung", heißt es in der "Welt", die vor einigen Monaten noch mit kluger Bildauswahl nachgewiesen hatte, dass Putin im Begriff ist, die Nerven zu verlieren.
Vier Monate danach "lacht Putin wieder" (Welt), "der Kreml kommt wieder günstig an Geld heran, die Devisenreserven stabilisieren sich – und die Währung erlebt eine ungeahnte Blüte". Die Sanktionen wirken offenbar wirklich "viel stärker, als es auf dem Papier steht" (Die Zeit), vor allem an der Heimatfront. Die EU ist über ihren Sinn schwer zerstritten, allerdings wurden sie ursprünglich ja verhängt, ohne ein Ausstiegsszenario zu beschließen, das Moskau klar signalisiert: Tu dies und das, und die Sanktionen werden wieder aufgehoben.
Ohne Plan hinein in den Weltwirtschaftskrieg, mittendrin nun der Versuch, angesichts des völligen Versagens der Strafmaßnahmen gesichtswahrend Bedingungen nachzuschieben. Waren die Sanktionen ursprünglich wegen der "Annexion" der Krim durch Moskau verhängt worden, ausdrücklich mit dem Ziel, Russland zum Abzug zu bewegen, knüpft die kriselnde, von einer bröckelnden Währung, riesigen Schuldenbergen, einer stagnierenden Wirtschaft und internem Streit um mögliche Auswege geplagte EU eine Lockerung der Sanktionen inzwischen nur noch schwammig an die Bedingung einer "vollständigen Umsetzung des Minsker Friedensabkommens".
Die Wirklichkeit bleibt davon unbeeindruckt: Der deutsche Aktienindex Dax ist seit Dezember um knapp 20 Prozent gestiegen, der Dow Jones um ein Prozent - der russische Aktienmarkt dagegen hat sich beinahe verdoppelt.
Im Archiv: Eurokrise als Menetekel
Nur einen Monat nach ersten Berichten hier bei PPQ über das seit Weihnachten laufende Börsenwunder in Moskau und den ungestört von den Sanktionen erstarkenden Rubel ist die Botschaft vom Platzen der Sanktionsträume nun auch bei den Leitmedien angekommen. "Jetzt erlebt die Währung ein Comeback – und im Land herrscht wieder Aufbruchstimmung", heißt es in der "Welt", die vor einigen Monaten noch mit kluger Bildauswahl nachgewiesen hatte, dass Putin im Begriff ist, die Nerven zu verlieren.
Vier Monate danach "lacht Putin wieder" (Welt), "der Kreml kommt wieder günstig an Geld heran, die Devisenreserven stabilisieren sich – und die Währung erlebt eine ungeahnte Blüte". Die Sanktionen wirken offenbar wirklich "viel stärker, als es auf dem Papier steht" (Die Zeit), vor allem an der Heimatfront. Die EU ist über ihren Sinn schwer zerstritten, allerdings wurden sie ursprünglich ja verhängt, ohne ein Ausstiegsszenario zu beschließen, das Moskau klar signalisiert: Tu dies und das, und die Sanktionen werden wieder aufgehoben.
Ohne Plan hinein in den Weltwirtschaftskrieg, mittendrin nun der Versuch, angesichts des völligen Versagens der Strafmaßnahmen gesichtswahrend Bedingungen nachzuschieben. Waren die Sanktionen ursprünglich wegen der "Annexion" der Krim durch Moskau verhängt worden, ausdrücklich mit dem Ziel, Russland zum Abzug zu bewegen, knüpft die kriselnde, von einer bröckelnden Währung, riesigen Schuldenbergen, einer stagnierenden Wirtschaft und internem Streit um mögliche Auswege geplagte EU eine Lockerung der Sanktionen inzwischen nur noch schwammig an die Bedingung einer "vollständigen Umsetzung des Minsker Friedensabkommens".
Die Wirklichkeit bleibt davon unbeeindruckt: Der deutsche Aktienindex Dax ist seit Dezember um knapp 20 Prozent gestiegen, der Dow Jones um ein Prozent - der russische Aktienmarkt dagegen hat sich beinahe verdoppelt.
Im Archiv: Eurokrise als Menetekel
2 Kommentare:
Was werden die US-Vasallen der EU nur dem Großen Bruder in Übersee sagen, wenn der ungehalten darüber ist, dass die EU-Kläfforgien gegenüber dem russischen Bären nichts haben ausrichten können? Werden sie Uncle Sam erzählen, dass ihr Gebell den Bären Putin so sehr erschreckt hat, dass dieser auf sein ursprüngliches Ziel, Europa zu erobern, aus lauter Angst vor den Amazonen der Bundeswehr und der Wirtschaftsmacht Portugals und Griechenlands verzichtet hat?
Irgendeine Erfolgsmeldung wird Merkel, Hollande und Co. schon einfallen.
tolles Bild.
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