Donnerstag, 2. April 2015

Germanwings-Tragödie: de Maiziere prüft Grenzschließung

Im Wartebereich der Flughäfen werden künftig automatisch Po-Muster gescannt und mit der Bundespomusterdatenbank abgeglichen, um Gefährder aus unseren Flugzeugen herauszuhalten.
Ein Ticket reicht, um an Bord eines Flugzeugs im Schengen-Raum zu gelangen, wenn der Flugpassagier zuvor dreimal auch seinen Pass oder Personalausweis gezeigt hat und jemanden findet, der mit einem anderen Ticket bis in den Sicherheitsbereich gelangt und bereit ist, sein Ticket mit ihm zu tauschen - bisher. Denn Innenminister de Maizière spricht von einem "riesigen Sicherheitsproblem". Nach dem Germanwings-Unglück wussten die Behörden nicht, wer in der Maschine saß, weil es offenbar nicht möglich war, die aufgezeichneten Daten über die vorgezeigten Ausweise an Check-In und Sicherheitskontrolle mit den Daten der vorgezeigten Flugtickets am Gate zu vergleichen.


Unklarheiten bestanden deshalb vor allem darüber, in welcher ihrer Nationalitäten einige der Opfer starben. Da sie über mehrere der trendigen Doppelstaatsangehörigkeiten verfügten, rechneten sie mehrere Länder zu ihren Opferzahlen. Insgesamt starben so über mehrere Tage hinweg zusammengezählt mehr Menschen an Bord des Germanwings-Airbus A320 als überhaupt an Bord gegangen waren.

"Das ist ein riesiges Sicherheitsproblem", hat Innenminister Thomas de Maiziere umgehend Schlussfolgerungen gezogen. Europa soll noch ein bisschen sicherer werden, die freien Grenzen schließen sich wieder und das Netz der Überwachung zieht sich ein weiteres ganz wichtiges Stück zusammen. Thomas de Maizière lässt eine Ausweispflicht auf allen Flügen im Schengen-Raum prüfen, Attentäter wie normale Unfallopfer kämen dann nicht mehr unerkannt ins Flugzeug.

de Maiziere geht damit nach dem Islamisten-Pass ein weiteres der ganz großen Probleme der modernen Luftfahrt an: Nach einem Absturz muss schnell herausgefunden werden, dass kein sogenannter Gefährder an Bord war, um die Menschen beruhigen zu können, dass es sich nicht um einen Terroranschlag, sondern allenfalls um die Tat eines verwirrten Einzeltäters handelte.

Zudem forderte de Maizière einen besseren Austausch von Fluggastdaten mit Nicht-EU-Staaten, um potenzielle Gefährder außerhalb des Schengen-Raumes aufzuspüren und Terroranschläge vorbeugend verhindern zu können. Jeder, der irgendwo auf der Welt ein Flugzeug besteige, sei nicht nur potentielles Opfer, sondern auch potentieller Täter, er könne nur aufgehalten werden, wenn es gelinge, ihn am Fliegen zu hindern.

2 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Hat denn schon mal jemand "de Maizieré in die Produktion" gefordert?

Es würde nicht helfen, ihm nicht, der Produktion nicht, dem Qualitätsjournalismus auch nicht, aber der Gedanke daran, dem könnte eines Tages so sein, wirkt beruhigend.

Anonym hat gesagt…

Wer nichts zu verbergen hat, kann auch fürderhin das Flugzeug benutzen. Alle anderen benutzen das Fahrrad.