Vom Varoufakis-Fake zur Sonnenfinsternis und von dort aus direkt weiter Richtung Germanwings 4U9525 - wie im ersten Gesetz der Mediendynamik beschrieben, passt die Welt auch in Stunden höchster Aufregung zwar in keinen Schuhkarton, unweigerlich aber in 15 Minuten Tagesschau. Dort wie in den federführenden Schreibstuben der Leitmedien wird unweigerlich im Gleichklang musiziert, wobei naheliegende offene Fragen zugunsten abseitiger Spekulationen unbeachtet bleiben. Eifrig stürzen sich die Liveticker aller eingeschworenen Abspielstationen der staatlichen Nachrichtenagentur DPA auf die Psyche des Co-Piloten, die Mechanik der Türblockierung und die Tränen der Regierenden. Kaum Platz bleibt da für die tatsächlichen Rätsel, die Flug 4U9525 stellt.
Und davon gibt es selbst aus der Ferne betrachtet einige. So ist es durchaus beachtlich, dass die Auswertung des Flugschreiber, die im Fall der über der Ukraine abgestürzten Malaysian-Airlines-Maschine MH17 seit acht Monaten andauert, im Fall der Germanwings-Maschine bereits nach 48 Stunden mit einem amtlichen Ergebnis beendet wurde.
Was an Informationen veröffentlicht wird, mutet an wie ein Best-Of der Uneindeutigkeit. Der Pilot geht auf die Toilette, der Co-Pilot verrammelt das Cockpit und leitet den Sinkflug ein. Der stellt das Flugzeug auf einen Winkel von zehn Grad abwärts - doch während der Voicerecorder die "Atemgeräusche" (DPA) des Co-Piloten getreulich aufzeichnet, sind in den sieben Minuten vor dem Aufprall weder Rufe des zurückkehrenden Piloten, der sich ausgesperrt findet, noch dessen spätere Schläge mit der "Axt gegen die Cockpittür" (n-tv) zu hören. Dafür eindeutig belegt: Der schweigende Mann im Cockpit ist der Co-Pilot, der nicht zu hörende Mann draußen ist der Pilot.
Auch in der Kabine bleibt es erstaunlich still, keine Stewardess versucht, den Co-Piloten um Öffnung zu bitten, keiner der 144 Passagiere versucht zu Telefonieren oder eine SMS abzusetzen. Verschwunden ist aus der Berichterstattung inzwischen auch jeder Hinweis auf einen oder sogar drei Mirage-Abfangjäger, von denen es je nach Quelle anfangs hieß, sie seien wegen des schweigenden Flugzeuges aufgestiegen oder aber bereits zuvor in der Nähe in der Luft gewesen.
Statt mit wachsender Menge verfügbarer Informationen plausibler zu werden, gerät das Bild zusehends unschärfer. Was nicht zusammenpasst, wird passend geschneidert, trostspendend ist nach 72 Stunden ein Täter zur Hand, dessen irrationales Handeln darauf gerichtet war, "eiskalt seinen grausamen Plan in die Tat umzusetzen" (Bild). Dagegen, so der Tenor, gebe es nun mal "keine hundertprozentige Sicherheit". Ganz ungeachtet des Fläschchenverbots für Passagiere an Bord, der Millionen beim Sicherheitschech eingesammelten Nagelfeilen und Feuerzeuge, der geröntgten Laptops und hightechinspizierten Wanderstiefel.
Nun folgt die übliche Routine der Gesetzverschärfungen, Forderungen nach Regeländerungen für Toilettengänge und häufigere Psycho-Checks von Kabinenpersonal.
Der frühere Lufthansa-Pilot Peter Haisenko, der schon nach dem Absturz von MH17 interessante Fragen gestellt hatte, gibt im Video oben eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, wo Aufklärungsbedarf besteht.
Der nächste Liveticker aber kommt bestimmt. Und dann wird alles andere wichtiger sein.
Themensterben in der Medienlandschaft: Angewandte Entropie
Und davon gibt es selbst aus der Ferne betrachtet einige. So ist es durchaus beachtlich, dass die Auswertung des Flugschreiber, die im Fall der über der Ukraine abgestürzten Malaysian-Airlines-Maschine MH17 seit acht Monaten andauert, im Fall der Germanwings-Maschine bereits nach 48 Stunden mit einem amtlichen Ergebnis beendet wurde.
Was an Informationen veröffentlicht wird, mutet an wie ein Best-Of der Uneindeutigkeit. Der Pilot geht auf die Toilette, der Co-Pilot verrammelt das Cockpit und leitet den Sinkflug ein. Der stellt das Flugzeug auf einen Winkel von zehn Grad abwärts - doch während der Voicerecorder die "Atemgeräusche" (DPA) des Co-Piloten getreulich aufzeichnet, sind in den sieben Minuten vor dem Aufprall weder Rufe des zurückkehrenden Piloten, der sich ausgesperrt findet, noch dessen spätere Schläge mit der "Axt gegen die Cockpittür" (n-tv) zu hören. Dafür eindeutig belegt: Der schweigende Mann im Cockpit ist der Co-Pilot, der nicht zu hörende Mann draußen ist der Pilot.
Auch in der Kabine bleibt es erstaunlich still, keine Stewardess versucht, den Co-Piloten um Öffnung zu bitten, keiner der 144 Passagiere versucht zu Telefonieren oder eine SMS abzusetzen. Verschwunden ist aus der Berichterstattung inzwischen auch jeder Hinweis auf einen oder sogar drei Mirage-Abfangjäger, von denen es je nach Quelle anfangs hieß, sie seien wegen des schweigenden Flugzeuges aufgestiegen oder aber bereits zuvor in der Nähe in der Luft gewesen.
Statt mit wachsender Menge verfügbarer Informationen plausibler zu werden, gerät das Bild zusehends unschärfer. Was nicht zusammenpasst, wird passend geschneidert, trostspendend ist nach 72 Stunden ein Täter zur Hand, dessen irrationales Handeln darauf gerichtet war, "eiskalt seinen grausamen Plan in die Tat umzusetzen" (Bild). Dagegen, so der Tenor, gebe es nun mal "keine hundertprozentige Sicherheit". Ganz ungeachtet des Fläschchenverbots für Passagiere an Bord, der Millionen beim Sicherheitschech eingesammelten Nagelfeilen und Feuerzeuge, der geröntgten Laptops und hightechinspizierten Wanderstiefel.
Nun folgt die übliche Routine der Gesetzverschärfungen, Forderungen nach Regeländerungen für Toilettengänge und häufigere Psycho-Checks von Kabinenpersonal.
Der frühere Lufthansa-Pilot Peter Haisenko, der schon nach dem Absturz von MH17 interessante Fragen gestellt hatte, gibt im Video oben eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, wo Aufklärungsbedarf besteht.
Der nächste Liveticker aber kommt bestimmt. Und dann wird alles andere wichtiger sein.
Themensterben in der Medienlandschaft: Angewandte Entropie
11 Kommentare:
wie schön war das in den 80ern : Langstrecke bei R Franz , erst lecker Essen , dann den Sprit ausm duty free aufgemacht ( kein Gequengel der Stewardess ) ; kein Rauchverbot , die Tür zum Cockpit ist offen , jeder der will kann mal reingucken und den Ozean angucken - die katholischen Pfadfinder sind nach 8 h Flugzeit sternhagelvoll und machen Faxen , niemand regt sich auf - keine Kampfjets fangen den zugequalmten Flieger ab . war so .
der Sepp
Axtschläge und Hilferufe ohne Atemgeräusche aus dem Cockpit, dafür mit Turbinenrauschen, gibt es seit zwei Tagen.
Nun auf liveleak
Zuerst in einem niderländischen Forum am 26.03. am Nachmittag aufgetaucht.
Ich weiß auch nicht, was passiert ist.
Leider ist Haisenko kein ein über jeden Zweifel erhabener Fachmann. Man kann sich anhören, was er sagt. Aber man sollte das kritisch werten.
deshalb schrieb ich ja, dass er die richtigen fragen stellt
die rücken Airbus vom Bildschirm.....menschliches "Versagen" lässt die Technik schließlich über alle Zweifel erhaben sein.
dpa = halbstaatlch, die Staatssender haben einen Anteil von alles in allem 3,8 Prozent am Eigenkapital.
TERRAIN - PULL UP
https://www.youtube.com/watch?v=VgkD1scIkKw
der Sepp
liest aus seinem Débü-Roman
"der Tag als der Andreas nicht mehr den Maschinen gehorchte "
( erschienen beim VEB Motorsportverlag , Glauchau )
So, warum soll man in der Germanwings-Maschine das Atmen hören und die warnenden Stimmen des GPWS schweigt ????
@ Sepp: Wahrhaftigen Gottes! Ende der Achtziger, mit der IL-18 nach Bulgarschen, die Jugend zwei Kisten (nicht Flaschen) Goldbrand (google.de) als Handgepäck in jeder Hand, wir Kontingent-Greise (Ende zwanzig/ Anfang Dreißig bei Jugend-Tourist) mit zwanzig Mark und zweihundert Alu-Chips Taschengeld ...
Geographie ist Schicksal, sagt Napolium.
re Ano : "spiegel-tv " : " es war ein JEDERMANN - eben DURCHSCHNITT - entsprechend müssen wir die immer wieder unauffälligen Nicht - oder Beinahestreber und Ordnungsfetischisten ganz genau überwachen .
" Herr Andreas , Sie sind uns seit Wochen mehrfach nicht aufgefallen ; Sie laufen sinnfrei durch die Gegend und halten das für Sport ; wollen Sie 149 Leute umbringen ? "
( offenbar versagt bei der LH Psychomeldestelle der gesunde Menschenverstand - einen freak und introvertierten Büroklammernordner erkenne ich auf 13000 ft gegen den Wind .
wie kann es sein , daß angehende Piloten den Eingangstest solange trainieren bis eben auch ein Psycho unterm Psychoradar durchschlüpft .
Der Sepp , Stukapilot
@ Sepp: Doch, das geht, unter dem Psychoradar durchzuschlüpfen, wenn man ein gewitzter Bursch wie ich ist.
Aber ich will mich nicht aus eitel Prahlsucht den Profilern zum Fraß vorwerfen, hehe.
- Der anonyme antisemitische Troll -
Nur weil etwas in ersten Stellungnahmen nicht GENANNT wird, heißt doch nicht, dass das auch nicht auf dem Band zu hören ist.
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