Flugzeuge stürzen ab, Medien jauchzen auf, jeder Restmüll an Nicht-Information kann nun meistlesend in die Öffentlichkeit verklappt werden.
Fliegen bleibt trotz zahlreicher Abstürze eine der sichersten Transportarten, Ausnahmen bestätigen die Regel. Schaden kann es aber nach Ansicht führender Berichterstatter nicht, wichtige Verhaltensregeln für den Notfall zu kennen. Sechs besonders hilfreiche Tipps lesen Sie hier - keiner hätte in irgendeinem aktuellen Fall irgendeinem Passagier irgendetwas geholfen. Aber in Zeiten wachsender Flugangst dokumentiert PPQ den kompletten Lebensrettungsbeitrag einer renommierten Großzeitung, der in Form einer lange vorab veröffentlichten spannenden Lesestrecke alltagsnahe Folgerungen aus der akuten Krise der Luftfahrt zieht.
Etliche Flugzeugunglücke mit vielen Todesopfern erschüttern die Menschen weltweit, der Absturz von Germanwings 4U9525 durch den mutmaßlichen Selbstmordanschlag des Co-Piloten auf die mitreisenden Passagiere ist kein Einzelfall. Im letzten Jahr verschwand der Malaysia-Airlines-Flug MH370 spurlos auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, eine Boeing des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur stürzte über der Ukraine ab, ein Air-Algérie-Flugs 5017 über Mali und Air-Asia-Flug QZ8501 auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ins offene Meer.
Insgesamt kamen dadurch im vergangenen Jahr 970 Menschen ums Leben. Das sind etwa viermal so viele wie im Vorjahr (251).
Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Außerhalb von Flugzeugen sterben sehr viel mehr Menschen. Und nicht immer sterben alle Insassen eines verunglückten Fliegers. Am 23. Juli vergangenen Jahres überlebten zum Beispiel zehn von 58 Passagieren den Absturz des Trans-Asia-Airways-Flugs GE222 über Taiwan. Grundsätzlich sind die Überlebenschancen sogar relativ hoch: Laut dem US-amerikanischen National Transportation Safety Board liegt die Rate bei rund 76 Prozent. Auch die Wahrscheinlichkeit, in einen Flugzeugunfall verwickelt zu werden, ist extrem gering.
Die Frankfurter Rundschau zitiert den britischen „Daily Mirror“, der den Wissenschaftler Arnold Barnett vom renommierten Massachusetts Institute of Technology in den USA folgendermaßen zitiert: „Wenn Sie jeden Tag einmal fliegen, müssten Sie durchschnittlich 55.000 Jahre täglich fliegen, bevor Sie in einen Flugzeugabsturz verwickelt werden.“
Der Wahrscheinlichkleit nach wäre man dann zudem nur zu 24 Prozent tot.
Aber trotz dieser ermutigenden Zahlen, nach denen die 150 Menschen an Bord von Germanwings-Flug 4U9525 mindestens 24 Millionen Jahre täglich einmal hätten fliegen müssen, um einmal dabei umzukommen, kann es nicht schaden, zu wissen, wie man seine Überlebenschance im Fall der Fälle steigert. Die Frankfurter Rundschau hat auf dem letzten Inlandsflug die Waschzettel eines Billigfliegers abfotografiert und aus den lesbaren Resten einem Qualitätsbeitrag arrangiert, den Flugpassagiere hinten im Pass kleben haben sollten, um im Ernstfall stets nachlesen zu können.
1. Gurt
Wie im Auto sollte der Gurt im Flugzeug an der Hüfte geschlossen werden. In Notfällen handeln Menschen instinktiv und würden daher aus Gewohnheit zuerst an diese Stelle fassen. Wer sich vor dem Start mit dem Gurt vertraut macht und sich mehrmals an- und abschnallt, schult das Gedächtnis und ist damit im Vorteil.
2. Rettungsweste
Nicht jede Airline verstaut die Rettungswesten unter dem Sitz. Informieren Sie sich deshalb vor dem Abflug über den Aufbewahrungsort. Blasen Sie die Weste unbedingt erst im Freien auf. Sollte sich das Flugzeug mit Wasser füllen, würde Sie eine aufgepustete Weste an die Decke schwemmen – dann sitzen Sie in der Falle. Selbst wenn die Maschine nicht mit Wasser vollläuft, machen Sie sich mit einer aufgeblasenen Weste unbeweglich und kommen schlechter nach draußen.
3. Fensterrollos
Schieben Sie im Notfall unbedingt die Fensterrollos nach oben. Damit helfen Sie der Crew, die Gefahrenlage draußen einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen für die Evakuierung zu treffen.
4. Sauerstoffmaske
Wenn die Sauerstoffmasken herunter fallen, haben Sie rund zwölf Sekunden Zeit zum Aufsetzen, bevor Sie ohnmächtig werden. Ziehen Sie die Sauerstoffmaske deshalb unbedingt auf, bevor Sie anderen helfen. Versorgen Sie zum Beispiel zuerst ein Kind, könnte die Zeit für Sie selbst knapp werden. Das Kind hat dann außerdem niemanden mehr, der sich um es kümmert.
5. Rauch
Befindet sich Rauch in der Kabine, fallen keine Sauerstoffmasken herunter. Die Gefahr einer Explosion wäre zu hoch, denn die Sauerstoffzufuhr könnte ein Feuer entfachen. Da die Maske nicht luftdicht ist, sondern nur Luft ausströmt, würde sie vor einer Rauchvergiftung ohnehin nicht schützen.
Bleiben Sie also so ruhig wie möglich und kontrollieren Sie Ihre Atmung. Zwei tiefe Atemzüge mit Rauch reichen, um ohnmächtig zu werden. Drei oder vier sind tödlich. Legen Sie sich auf den Boden. Da Rauch leichter ist als Luft, steigt er auf. Je näher am Boden Sie sind, desto besser können Sie atmen.
Falls vorhanden, bedecken Sie Mund und Nase mit einem feuchten Tuch, das schädliche Partikel aus der Luft filtert. Rote Lichter im Flugzeug markieren den Weg zum nächsten Ausgang. Im Vorteil sind Sie, wenn Sie sich die Lage des Notausgangs schon vor dem Abflug merken oder die Sitzreihen bis dorthin zählen. Bei besonders dichtem Rauch können Sie sich dann bis nach draußen „abzählen“.
Fliegen bleibt trotz zahlreicher Abstürze eine der sichersten Transportarten, Ausnahmen bestätigen die Regel. Schaden kann es aber nach Ansicht führender Berichterstatter nicht, wichtige Verhaltensregeln für den Notfall zu kennen. Sechs besonders hilfreiche Tipps lesen Sie hier - keiner hätte in irgendeinem aktuellen Fall irgendeinem Passagier irgendetwas geholfen. Aber in Zeiten wachsender Flugangst dokumentiert PPQ den kompletten Lebensrettungsbeitrag einer renommierten Großzeitung, der in Form einer lange vorab veröffentlichten spannenden Lesestrecke alltagsnahe Folgerungen aus der akuten Krise der Luftfahrt zieht.
Etliche Flugzeugunglücke mit vielen Todesopfern erschüttern die Menschen weltweit, der Absturz von Germanwings 4U9525 durch den mutmaßlichen Selbstmordanschlag des Co-Piloten auf die mitreisenden Passagiere ist kein Einzelfall. Im letzten Jahr verschwand der Malaysia-Airlines-Flug MH370 spurlos auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, eine Boeing des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur stürzte über der Ukraine ab, ein Air-Algérie-Flugs 5017 über Mali und Air-Asia-Flug QZ8501 auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ins offene Meer.
Insgesamt kamen dadurch im vergangenen Jahr 970 Menschen ums Leben. Das sind etwa viermal so viele wie im Vorjahr (251).
Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Außerhalb von Flugzeugen sterben sehr viel mehr Menschen. Und nicht immer sterben alle Insassen eines verunglückten Fliegers. Am 23. Juli vergangenen Jahres überlebten zum Beispiel zehn von 58 Passagieren den Absturz des Trans-Asia-Airways-Flugs GE222 über Taiwan. Grundsätzlich sind die Überlebenschancen sogar relativ hoch: Laut dem US-amerikanischen National Transportation Safety Board liegt die Rate bei rund 76 Prozent. Auch die Wahrscheinlichkeit, in einen Flugzeugunfall verwickelt zu werden, ist extrem gering.
Die Frankfurter Rundschau zitiert den britischen „Daily Mirror“, der den Wissenschaftler Arnold Barnett vom renommierten Massachusetts Institute of Technology in den USA folgendermaßen zitiert: „Wenn Sie jeden Tag einmal fliegen, müssten Sie durchschnittlich 55.000 Jahre täglich fliegen, bevor Sie in einen Flugzeugabsturz verwickelt werden.“
Der Wahrscheinlichkleit nach wäre man dann zudem nur zu 24 Prozent tot.
Aber trotz dieser ermutigenden Zahlen, nach denen die 150 Menschen an Bord von Germanwings-Flug 4U9525 mindestens 24 Millionen Jahre täglich einmal hätten fliegen müssen, um einmal dabei umzukommen, kann es nicht schaden, zu wissen, wie man seine Überlebenschance im Fall der Fälle steigert. Die Frankfurter Rundschau hat auf dem letzten Inlandsflug die Waschzettel eines Billigfliegers abfotografiert und aus den lesbaren Resten einem Qualitätsbeitrag arrangiert, den Flugpassagiere hinten im Pass kleben haben sollten, um im Ernstfall stets nachlesen zu können.
1. Gurt
Wie im Auto sollte der Gurt im Flugzeug an der Hüfte geschlossen werden. In Notfällen handeln Menschen instinktiv und würden daher aus Gewohnheit zuerst an diese Stelle fassen. Wer sich vor dem Start mit dem Gurt vertraut macht und sich mehrmals an- und abschnallt, schult das Gedächtnis und ist damit im Vorteil.
2. Rettungsweste
Nicht jede Airline verstaut die Rettungswesten unter dem Sitz. Informieren Sie sich deshalb vor dem Abflug über den Aufbewahrungsort. Blasen Sie die Weste unbedingt erst im Freien auf. Sollte sich das Flugzeug mit Wasser füllen, würde Sie eine aufgepustete Weste an die Decke schwemmen – dann sitzen Sie in der Falle. Selbst wenn die Maschine nicht mit Wasser vollläuft, machen Sie sich mit einer aufgeblasenen Weste unbeweglich und kommen schlechter nach draußen.
3. Fensterrollos
Schieben Sie im Notfall unbedingt die Fensterrollos nach oben. Damit helfen Sie der Crew, die Gefahrenlage draußen einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen für die Evakuierung zu treffen.
4. Sauerstoffmaske
Wenn die Sauerstoffmasken herunter fallen, haben Sie rund zwölf Sekunden Zeit zum Aufsetzen, bevor Sie ohnmächtig werden. Ziehen Sie die Sauerstoffmaske deshalb unbedingt auf, bevor Sie anderen helfen. Versorgen Sie zum Beispiel zuerst ein Kind, könnte die Zeit für Sie selbst knapp werden. Das Kind hat dann außerdem niemanden mehr, der sich um es kümmert.
5. Rauch
Befindet sich Rauch in der Kabine, fallen keine Sauerstoffmasken herunter. Die Gefahr einer Explosion wäre zu hoch, denn die Sauerstoffzufuhr könnte ein Feuer entfachen. Da die Maske nicht luftdicht ist, sondern nur Luft ausströmt, würde sie vor einer Rauchvergiftung ohnehin nicht schützen.
Bleiben Sie also so ruhig wie möglich und kontrollieren Sie Ihre Atmung. Zwei tiefe Atemzüge mit Rauch reichen, um ohnmächtig zu werden. Drei oder vier sind tödlich. Legen Sie sich auf den Boden. Da Rauch leichter ist als Luft, steigt er auf. Je näher am Boden Sie sind, desto besser können Sie atmen.
Falls vorhanden, bedecken Sie Mund und Nase mit einem feuchten Tuch, das schädliche Partikel aus der Luft filtert. Rote Lichter im Flugzeug markieren den Weg zum nächsten Ausgang. Im Vorteil sind Sie, wenn Sie sich die Lage des Notausgangs schon vor dem Abflug merken oder die Sitzreihen bis dorthin zählen. Bei besonders dichtem Rauch können Sie sich dann bis nach draußen „abzählen“.
3 Kommentare:
Echt krass, was manchmal am Himmel los ist. 6 Kondesstreifen gleichzeitig sind keine Seltenheit. Wo wollen die alle hin?
die einen bringen die leute, die anderen schaffen sie wieder weg
Fjordman hat das Thema auch aufm Schirm
Du musst dich einloggen, weil huhu@gmail.com von einem Account benutzt wird, in dem du gerade nicht angemeldet bist.
Wenn du dich anmeldest, wirst du den folgenden Kommentar zu Zerbrochene deutsche Flügel - Der Germanwings-Absturz und Verschwörungstheorien absenden:
der Attentäter hat den Rollköfferchenfetischismus / Calvinismus angegriffen – er hätte die Maschine auch in eine Industrieanlage reiten können – hat er aber nicht – er hat auch keine unbeteiligten Bauern am Boden angegriffen . Er hat sich und alle Fluggäste quasi atomisiert . Wir erkennen : die Welt dreht sich weiter – das Thema ist in drei Tagen durch – kein Rollköfferchenfunktionsmensch ist wirklich wichtig . Der Attentäter war nicht “verrückt” er hat lediglich ein paar überflüssige Normmenschen beseitigt – Leute die ihre Umwelt mit dem Handy und dem Plutokratengeschwätz nerven .
“politisch” wäre ein Angriff auf eine Militärbasis ( Flaraksysteme ! ) gewesen . So ist es ein gesellschaftspol. statement : sehr her : wir , die vertikalverspannten ( Sloterdijk ) Nervensägen sind weg . eben noch da – dann pulverisiert – aber es geht eben weiter .
der rasende Stillstand hat seine Ikone .
der Sepp ( siehe auch : PPQ blog )
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