Im September 2012 entschloss sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Funktion als Vollstreckerin des Hades-Planes, trotz wirtschaftlichem und finanzpolitischem Gegenwind keine Abstriche vom Ziel eines unter deutscher Führung harmonisierten, bei Deutschland verschuldeten und mit deutschen Produkten versorgten Europa zu machen. Griechenland, nach Jahren der Krise nur noch tiefer in die Krise gerutscht, dürfe nicht aus dem Euro-Verbund austreten, beschloss die Kanzlerin.
"Die Grundsatzentscheidung zugunsten Griechenlands fiel im Kanzleramt, noch bevor die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds diese Woche zu ihrer neuen Erkundungsmission nach Athen aufbrach", berichtete der "Spiegel" . Zu hoch seien die Kosten, die finanziellen, aber auch die politischen: Ein Austritt eines Eurolandes könne den weiterer nach sich ziehen, das gesamte Euro-Projekt stände vor dem Aus, blamabel für die politischen Eliten und im Hades-Plan nicht vorgesehen.
"Sollte Griechenland den Euro-Raum verlassen, würde das Land finanziell sterben", darüber waren sich Leitmedien und europäische Politik wie immer einig. Ebenso wie sie sich zweieinhalb Jahre später einig sind: Wie der "Spiegel", eine Art Amtsblatt der Euro-Rettung, berichtet, ist Angela Merkel inzwischen bereit, "Griechenland entgegen der bisherigen Linie notfalls auch aus der Eurozone ausscheiden zu lassen". Merkel fürchte Euro-Austritt der Griechen nicht mehr. Sollte die reformkritische Syriza-Partei nach den Parlamentswahlen am 25. Januar die Regierung übernehmen, den Sparkurs aufgeben und die Schulden des Landes nicht mehr bedienen, sei der Austritt sogar unausweichlich.
Eine Kehrtwendung, die in Wahrheit freilich keine ist. Denn was 2012 eine "teure Option" (Handelsblatt) mit "unbeherrschbaren Folgen" war, käme heute weder billiger noch wären die Folgen überschaubarer. Immer noch gäbe es zudem kein geregeltes Austrittsverfahren, weil die Väter der Euro-Zone keinen Ausstiegsanreiz durch die Schaffung einer Rechtsgrundlage für ausstiegswillige Länder schaffen wollten.
Nein, Merkel und Schäuble verhalten sich mit ihrer Volte in Richtung "dann geht doch rüber" rational in der Logik ihres gewohnten Führungsstils: War die Drohung an Ausstiegswillige einst die, dass niemand gehen könne, weil alle Schicksale miteinander verwoben seien, so droht man nun im Stil von Erich Honecker und Andrea Nahles. Keine Träne für Griechenland, die werden schon sehen, was sie davon haben.
Europa, regiert mit Angst. In der Hoffnung, der Grieche werde - wie zuletzt der Schotte - in der Minute der Entscheidung doch zurückschrecken vor unabsehbaren Entwicklungen mit "unbeherrschbaren Folgen". Griechenlands Austritt wäre wirtschaftlich schon immer verkraftbar gewesen, politisch aber ist er es bis heute nicht. Die Schulden Griechenlands beliefen sich Ende 2009 auf 300 Milliarden Euro, seitdem hat Europa dem Land mit rund 300 Milliarden Euro beim Überleben geholfen. Mit Erfolg. Und der Folge, dass die griechischen Schulden heute bei etwa 314 Milliarden Euro liegen.
So war das: Der Tag, als Griechenland aus dem Euro flog
"Die Grundsatzentscheidung zugunsten Griechenlands fiel im Kanzleramt, noch bevor die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds diese Woche zu ihrer neuen Erkundungsmission nach Athen aufbrach", berichtete der "Spiegel" . Zu hoch seien die Kosten, die finanziellen, aber auch die politischen: Ein Austritt eines Eurolandes könne den weiterer nach sich ziehen, das gesamte Euro-Projekt stände vor dem Aus, blamabel für die politischen Eliten und im Hades-Plan nicht vorgesehen.
"Sollte Griechenland den Euro-Raum verlassen, würde das Land finanziell sterben", darüber waren sich Leitmedien und europäische Politik wie immer einig. Ebenso wie sie sich zweieinhalb Jahre später einig sind: Wie der "Spiegel", eine Art Amtsblatt der Euro-Rettung, berichtet, ist Angela Merkel inzwischen bereit, "Griechenland entgegen der bisherigen Linie notfalls auch aus der Eurozone ausscheiden zu lassen". Merkel fürchte Euro-Austritt der Griechen nicht mehr. Sollte die reformkritische Syriza-Partei nach den Parlamentswahlen am 25. Januar die Regierung übernehmen, den Sparkurs aufgeben und die Schulden des Landes nicht mehr bedienen, sei der Austritt sogar unausweichlich.
Eine Kehrtwendung, die in Wahrheit freilich keine ist. Denn was 2012 eine "teure Option" (Handelsblatt) mit "unbeherrschbaren Folgen" war, käme heute weder billiger noch wären die Folgen überschaubarer. Immer noch gäbe es zudem kein geregeltes Austrittsverfahren, weil die Väter der Euro-Zone keinen Ausstiegsanreiz durch die Schaffung einer Rechtsgrundlage für ausstiegswillige Länder schaffen wollten.
Nein, Merkel und Schäuble verhalten sich mit ihrer Volte in Richtung "dann geht doch rüber" rational in der Logik ihres gewohnten Führungsstils: War die Drohung an Ausstiegswillige einst die, dass niemand gehen könne, weil alle Schicksale miteinander verwoben seien, so droht man nun im Stil von Erich Honecker und Andrea Nahles. Keine Träne für Griechenland, die werden schon sehen, was sie davon haben.
Europa, regiert mit Angst. In der Hoffnung, der Grieche werde - wie zuletzt der Schotte - in der Minute der Entscheidung doch zurückschrecken vor unabsehbaren Entwicklungen mit "unbeherrschbaren Folgen". Griechenlands Austritt wäre wirtschaftlich schon immer verkraftbar gewesen, politisch aber ist er es bis heute nicht. Die Schulden Griechenlands beliefen sich Ende 2009 auf 300 Milliarden Euro, seitdem hat Europa dem Land mit rund 300 Milliarden Euro beim Überleben geholfen. Mit Erfolg. Und der Folge, dass die griechischen Schulden heute bei etwa 314 Milliarden Euro liegen.
So war das: Der Tag, als Griechenland aus dem Euro flog
1 Kommentar:
Wie, ist Griechenland jetzt doch nicht gerettet?
Riestersparer aufgepasst! Euer Geld ist schon verprasst. Hättet ihr mal euer Geld, statt in die (IG)itt-Metallrente in das Metall angelegt, das der Weise König Balthasar der heiligen Familie mitbrachte. (Pröbstl)
Später gibts allenfalls Weißblechdosen aus Athen als Dosenpfand!
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