Das waren 0,1 Prozent aller Thüringer. Mit einer knappen Mehrheit von 40 Stimmen auf alle Befragten hat Thüringen damit entscheiden, dass der erste linke Ministerpräsident seit Willy Stoph ins Amt kommen soll, gestützt auf ein Bündnis mit SPD und Grünen.
Berlin werde die Ergebnisse der Wahlen anerkennen, hieß es in Regierungskreisen, wo gerade der Bundespräsident bis zuletzt gegen eine Rückkehr der Roten in höchste Ämter gekämpft hatte: "Wir respektieren den Willen der Bevölkerung in Thüringen." Die neue EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hingegen bezeichnete die Wahlen als "illegal und rechtswidrig". Sie seien ein neues Hindernis auf dem Weg zum gesellschaftlichen Frieden. "Die Europäische Union wird die Wahl nicht anerkennen", so Mogherini.
Internationale Wahlbeobachter waren bei den Abstimmungen nicht zugegen, auch eine Mindestbeteiligung wurde nicht festgelegt. Bei der Abstimmung waren nur SPD-Mitglieder zugelassen, normale Bürger hatten kein Stimmrecht. Der Vorgang erinnert an den sogenannten Realsozialismus der siebziger Jahre mit autokratischem Ein-Parteien-System und vorher feststehendem Wahlergebnis. Auch die Uno kritisierte die Wahlen als "Hindernis für die Friedensverhandlungen". Die US-Regierung bekräftigte ihre Kritik an der Abstimmung, die nach einem Berliner Vorbild vollzogen wurden: Im Oktober hatten hier 11.000 Sozialdemokraten stellvertretend für mehr als zwei Millionen Einwohner einen neuen Regierungschef bestimmt.
Stimmen in Berlin warnten weiter davor, die Separatisten zu unterstützen, die sich gegen den Konsens der Demokraten mit den Kräften des alten DDR-Regimes einließen. "Wir werden Erfurt an den Aussagen messen, die zuvor gemacht wurden: dass der neue Ministerpräsident zur deutschen Einheit steht und diese Einheit nicht infrage stellen wird", hieß es.
3 Kommentare:
Von den Sozen lernen heißt wahlsiegen lernen.
Andererseits ist es doch toll, wie wenig Mitglieder die SPD hat.
Ein Esel schimpft den anderen Langohr.
Auch IM Larve leidet an Zeigefinger-Priapismus!?
Da muß ich an die Memoiren Käpt'n Priens denken: Wie er als Offiziersanwärter einem hünenhaften Schiffsproleten, der durchaus zanken wollte, den Finger gebrochen hat.
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