Wenig auf der Welt ist zuletzt langweiliger gewesen als ein Besuch im Heimstadion des Halleschen Fußballclub. Das ehemalige Kurt-Wabbel-Stadion, zu Ehren der aussterbenden nicht-erneuerbaren Energie "Erdgas-Sportpark" genannt, ist regelmäßig Schauplatz von freudlosen Pleiten der Hausherren. Zwar war Ende Oktober endlich der erste Heimsieg im sechsten Anlauf gelungen. Doch zuletzt gelang gegen den Tabellenvorletzten Großaspach wieder ein jammervolles 0:2, das die Rufe nach einem Trainerwechseln an der Saale wieder lauter werden ließ.
Und nun also Osnabrück, vor einem Jahr in ähnlicher Situation ein dankbarer Aufbaugegner, derzeit jedoch mit einer Bilanz aus sieben Spielen ohne Niederlage angereist. Selbstvertrauen gegen Wackelknie, so sieht es nach 24 Sekunden auch aus. Der HFC, diesmal mit Dominic Rau für Baude in der Abwehr, ist mental noch in der Kabine, da haben die Gäste die erste große Torchance. Immerhin: es ist dann für einige Zeit ihre einzige. Denn die Köhler-Elf, der nachgesagt wird, sie könne das Spiel nicht machen, zeigt heute, dass das nicht immer stimmt. Angeführt vom spielerisch wie kämpferisch herausragenden Ivica Banovic dominieren die Gastgeber ab Minute fünf, als seien das nicht dieselben Spieler, die gegen Großaspach noch so blutleer und ideenlos wirkten.
Osnabrück, begleitet von rund 250 in ihrer Ecke unverdrossen gegen die halleschen Fan-Überzahl ansingende Anhänger, wirkt konsterniert. In der achten Minute verpasst Banovic ein Zuspiel von Gogia, in der zehnten köpft kruse am Tor vorbei, wenig später ist es Furuholm, der vorbeischießt. Es muss wieder ein Standard her - und hier kommt er auch schon: 13. Minute, Ecke von links, Gogia, seit der Verletzung von Sören Betram nicht mehr bestrebt, mit geheimen Großversammlungen an der Eckfahne alle eigenen Mitspieler zu verwirren, schießt hoch Richtung zweiten Pfosten, VfL-Keeper Heuer Fernandes verpasst. Marco Engelhardt hat hinter ihm kein Problem, aus kürzester Distanz abzuschließen.
Es ist erst das vierte Mal in den zurückliegenden sieben Monaten, dass der Heimverein hier in Führung geht. Zweimal hieß es danach Zittern bis zum Ausgleich, nur einmal reichte der Vorsprung bis ins Ziel.
Heute aber ist keine Angst auf den Rängen, heute ist auch kein Verstecken auf dem Platz. Florian Brügmann spielt auf Linksaußen eine fantastische Partie, Furuholm hat die hängenden Schultern zu Hause gelassen, Banovic und Kruse machen in der Mitte dicht, Pfeffer und Jansen kommen häufiger über außen als in allen heimspielen bisher zusammengenommen. Der einzige in Rot und Weiß, der sichtlich wackelt, ist Dominic Rau, ein zum Außen umfunktionierter Innenverteidiger. Mehrfach wird der Neueinkauf vom Sommer überlaufen, mehrfach muss er foulspielen, um einen Angriff zu stoppen. Osnabrück bemerkt das und kommt nun erst recht häufiger über seine Seite.
Ohne zählbaren Erfolg. Den verzeichnet der HFC: In der 36. Minute tritt Andy Gogia zum Freistoß an. Kapitän Tim Kruse steigt am höchsten und lenkt den Ball mit dem Hinterkopf ins Osnabrücker Netz. Der VfL findet nun minutenlang gar nicht mehr statt. Dafür hat Halle Chance um Chance - Timo Furuholm verzieht nach Pass von Gogia nur knapp, nach einem Zuspiel von Sascha Pfeffer noch knapper. Die schönste Chance hat allerdings Ivica Banovic, Herz und Hirn des HFC-Spiels, als er Sekunden vor der Pause fast zentral aus 20 Metern abzieht und den Ball an die Torlatte knallt. Etwas weniger Wucht, und er wäre drin gewesen.
Es ist eiskalt im Erdgas-Sportpark, in dem sich als Folge der desaströsen Heimauftritte der letzten Monate nur noch 5300 Zuschauer verlieren. Doch das Spiel wärmt weiter. Selten war die Stimmung auf den Rängen in den letzten Wochen so euphorisch, selten zündete der Funke vom Rasen auf den Tribünen, schwappte die gute Laune von oben so nach unten zu den Spielern.
Der Knick kommt mit der 64. Minute, als der einmal mehr überlaufene Dominic Rau einen VfL-Angriff nur mit einem Foul stoppen kann. Die Gelbe Karte hatte er für eine ähnliche Aktion ein paar Minuten früher schon gesehen, Trainer Sven Köhler hatte dennoch darauf verzichtet, den auf der Bank sitzenden Marcel Baude zu bringen, um seinen rotgefährdeten Außenverteidiger zu schützen. Nun muss Rau raus, der HFC spielt zu Zehnt weiter und Baude kommt für den offensiven Sascha Pfeffer.
Es sind lange 28 Minuten, in denen sich die Hallenser nun gegen die anrennenden Osnabrücker verteidigen. Die schnüren den HFC jetzt ein, Konter der Gastgeben kommen nicht über Ansätze hinaus, weil Gogia stolpert, Banovic den Weg außen entlang sucht und der eingewechselte Osawe immer weiter auf das leere VfL-Tor zuläuft, statt von der Mittellinie einfach hineinzuschießen.
Aber obwohl auch Timo Furuhom noch eine Chance vergibt, als er artistisch mit einem Fallrückzieher an Daniel Heuer-Fernandesz scheitert, reicht es. Zum Abpfiff gehen die Arme hoch, die Mannschaft tanzt, die Tribünen singen. Die Hinrunde, die mit diesem Spiel rein rechnerisch beendet ist, klingt versöhnlich aus. Die 25 Punkte, die die Köhler-Elf geholt hat, sind das beste Ergebnis des HFC vor einer Winterpause überhaupt - ein Punkt mehr als im Vorjahr, sieben mehr sogar als beim Debüt in der Saison 12/13.
Und nun also Osnabrück, vor einem Jahr in ähnlicher Situation ein dankbarer Aufbaugegner, derzeit jedoch mit einer Bilanz aus sieben Spielen ohne Niederlage angereist. Selbstvertrauen gegen Wackelknie, so sieht es nach 24 Sekunden auch aus. Der HFC, diesmal mit Dominic Rau für Baude in der Abwehr, ist mental noch in der Kabine, da haben die Gäste die erste große Torchance. Immerhin: es ist dann für einige Zeit ihre einzige. Denn die Köhler-Elf, der nachgesagt wird, sie könne das Spiel nicht machen, zeigt heute, dass das nicht immer stimmt. Angeführt vom spielerisch wie kämpferisch herausragenden Ivica Banovic dominieren die Gastgeber ab Minute fünf, als seien das nicht dieselben Spieler, die gegen Großaspach noch so blutleer und ideenlos wirkten.
Osnabrück, begleitet von rund 250 in ihrer Ecke unverdrossen gegen die halleschen Fan-Überzahl ansingende Anhänger, wirkt konsterniert. In der achten Minute verpasst Banovic ein Zuspiel von Gogia, in der zehnten köpft kruse am Tor vorbei, wenig später ist es Furuholm, der vorbeischießt. Es muss wieder ein Standard her - und hier kommt er auch schon: 13. Minute, Ecke von links, Gogia, seit der Verletzung von Sören Betram nicht mehr bestrebt, mit geheimen Großversammlungen an der Eckfahne alle eigenen Mitspieler zu verwirren, schießt hoch Richtung zweiten Pfosten, VfL-Keeper Heuer Fernandes verpasst. Marco Engelhardt hat hinter ihm kein Problem, aus kürzester Distanz abzuschließen.
Es ist erst das vierte Mal in den zurückliegenden sieben Monaten, dass der Heimverein hier in Führung geht. Zweimal hieß es danach Zittern bis zum Ausgleich, nur einmal reichte der Vorsprung bis ins Ziel.
Heute aber ist keine Angst auf den Rängen, heute ist auch kein Verstecken auf dem Platz. Florian Brügmann spielt auf Linksaußen eine fantastische Partie, Furuholm hat die hängenden Schultern zu Hause gelassen, Banovic und Kruse machen in der Mitte dicht, Pfeffer und Jansen kommen häufiger über außen als in allen heimspielen bisher zusammengenommen. Der einzige in Rot und Weiß, der sichtlich wackelt, ist Dominic Rau, ein zum Außen umfunktionierter Innenverteidiger. Mehrfach wird der Neueinkauf vom Sommer überlaufen, mehrfach muss er foulspielen, um einen Angriff zu stoppen. Osnabrück bemerkt das und kommt nun erst recht häufiger über seine Seite.
Ohne zählbaren Erfolg. Den verzeichnet der HFC: In der 36. Minute tritt Andy Gogia zum Freistoß an. Kapitän Tim Kruse steigt am höchsten und lenkt den Ball mit dem Hinterkopf ins Osnabrücker Netz. Der VfL findet nun minutenlang gar nicht mehr statt. Dafür hat Halle Chance um Chance - Timo Furuholm verzieht nach Pass von Gogia nur knapp, nach einem Zuspiel von Sascha Pfeffer noch knapper. Die schönste Chance hat allerdings Ivica Banovic, Herz und Hirn des HFC-Spiels, als er Sekunden vor der Pause fast zentral aus 20 Metern abzieht und den Ball an die Torlatte knallt. Etwas weniger Wucht, und er wäre drin gewesen.
Es ist eiskalt im Erdgas-Sportpark, in dem sich als Folge der desaströsen Heimauftritte der letzten Monate nur noch 5300 Zuschauer verlieren. Doch das Spiel wärmt weiter. Selten war die Stimmung auf den Rängen in den letzten Wochen so euphorisch, selten zündete der Funke vom Rasen auf den Tribünen, schwappte die gute Laune von oben so nach unten zu den Spielern.
Der Knick kommt mit der 64. Minute, als der einmal mehr überlaufene Dominic Rau einen VfL-Angriff nur mit einem Foul stoppen kann. Die Gelbe Karte hatte er für eine ähnliche Aktion ein paar Minuten früher schon gesehen, Trainer Sven Köhler hatte dennoch darauf verzichtet, den auf der Bank sitzenden Marcel Baude zu bringen, um seinen rotgefährdeten Außenverteidiger zu schützen. Nun muss Rau raus, der HFC spielt zu Zehnt weiter und Baude kommt für den offensiven Sascha Pfeffer.
Es sind lange 28 Minuten, in denen sich die Hallenser nun gegen die anrennenden Osnabrücker verteidigen. Die schnüren den HFC jetzt ein, Konter der Gastgeben kommen nicht über Ansätze hinaus, weil Gogia stolpert, Banovic den Weg außen entlang sucht und der eingewechselte Osawe immer weiter auf das leere VfL-Tor zuläuft, statt von der Mittellinie einfach hineinzuschießen.
Aber obwohl auch Timo Furuhom noch eine Chance vergibt, als er artistisch mit einem Fallrückzieher an Daniel Heuer-Fernandesz scheitert, reicht es. Zum Abpfiff gehen die Arme hoch, die Mannschaft tanzt, die Tribünen singen. Die Hinrunde, die mit diesem Spiel rein rechnerisch beendet ist, klingt versöhnlich aus. Die 25 Punkte, die die Köhler-Elf geholt hat, sind das beste Ergebnis des HFC vor einer Winterpause überhaupt - ein Punkt mehr als im Vorjahr, sieben mehr sogar als beim Debüt in der Saison 12/13.
3 Kommentare:
aufstiegaufstiegaufstieg
7.000 Zuschauer ?
Nicht schlecht !
5300. das wetter!
Tja, kaum stand Franky Sembolo auf dem Platz, schon klappts wieder mit den Toren und mit dem siegen.
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