So kehrt Geschichte wieder. In der zweiten Minute des Spiels des Halleschen FC gegen den neuerdings befreundeten Konkurrenten aus Erfurt ist es wieder Sascha Pfeffer, der im siebten Heimspiel die zweite Führung für die Gastgeber erzielt. Und nach 90 Minuten steht dann aber doch wieder die nun schon - von wenigen Ausnahmen abgesehen - übliche Heimniederlage – die fünfte inzwischen.
Es ist wie damals in der Saison 1981/1982, als ein Trainer namens Peter Kohl den HFC in seinem fünften Jahr auf der Bank ein Team geformt hatte, das vor eigenem Publikum nicht zu siegen verstand. Reihenweise gingen die Heimspiele seinerzeit verloren. Der HFC, aufgebrochen, endlich Anschluss an die Spitze der DDR-Oberliga zu gewinnen, zerfiel in der Folge. Schließlich musste Peter Kohl, ein gebürtiger Hohenmölsener, gehen.
Seinen späten Nachfolger Sven Köhler rettet bislang die strahlende Auswärtsbilanz – Kohl war Köhler, Köhler ist nicht Kohl. Nur die Heimbilanz, die gleicht sich bei beiden: Mutlose und couragierte Auftritte wechseln sich ab, zum Schluss aber steht bestenfalls ein Remis, meist aber eine Niederlage.
Die wäre auch gegen die bis hierher auswärts sieglosen Erfurter vermeidbar gewesen, hätte der HFC seinem Traumstart ein konsequentes Spiel mit konsequenter Nutzung von Torchancen wie dem Kopfball von Timo Furuholm in der 18. Minute folgen lassen. Doch wie noch stets daheim rutscht den Männern von Sven Köhler mit der Führung das Herz in die Hose. Mühsam verbrämt durch ein auf Sicherung der eigenen Führung bedachtes vorsichtiges Aufbauspiel überlassen es die Gastgeber den Erfurtern schon nach zehn Minuten, das Spiel zu machen. Da die spielerisch nichts zustande bringen und ausschließlich auf hohe, lange Bälle auf ihre beiden Spitzen Brandstätter und Kammlot setzen, ist die hallesche Führung nie bedroht. Allerdings sieht es lange auch nicht nach einem zweiten Tor für den HFC aus. Erst als Furuholm kurz vor der Halbzeit einen schönen Pass von Andy Gogia mit links nimmt und ans Lattenkreuz zirkelt , liegt eine frühe Entscheidung in der Luft.
Dort aber bleibt sie auch. Denn einmal mehr kommen beide Teams wie verwandelt aus der Kabine. Der HFC agiert jetzt noch ängstlicher, prototypisch verkörpert von Torwart Pierre Kleinheider, der mit seinen Abschlägen häufiger einen dunkelgrauen Erfurter findet als einen eigenen Mann. Erfurt dagegen, nun mit nur noch einem Stürmer, kommt besser ins Spiel und drängt auf den Ausgleich.
Der fällt schließlich fast schon wie programmiert, als Tyrala in der 57. Minute eine Eingabe von rechts verwandelt. Nun gerät der HFC völlig von der Rolle.Sascha Pfeffer, bis dahin neben Andy Gogia bester Mann in Rot und Weiß, taucht unter. Gogia verschenkt Freistöße und Ecken, als habe er Hoffnung, noch unbegrenzt viele davon zur Verfügung gestellt zu bekommen. Das erfahrene Mittelfeldduo Kruse/Engelhardt ist jetzt vollauf damit beschäftigt, Erfurter Angriffe zu stören, so dass nach vorn für Halle kaum noch etwas geht.
Der Fluch, der gerüchtehalber seinerzeit über dem alten Kurt-Wabbel-Stadion lag, so dass in dessen Mauern dauerhaft kein Spielglück zu haben war, ist zurückgekehrt ins Rechteck des nunmehrigen Erdgas-Sportparkes. Die Fankurve, ein zweites Mal mit „Saalefront“-Banner, schweigt streckenweise konsterniert wie immer, die Erfurter Kurve feiert in Aussicht auf einen Auswärtspunkt.
Es kommt dann, wie es kommen muss. Erfurt gelingt eine schöne Kombination über links, die komplette HFC-Abwehr, diesmal wieder mit Patrick Mouaya und Daniel Ziebig, ist ausgehebelt. Möhwald nimmt einen Ball von Aydi über links und es steht zwei zu eins für die Gäste.
Bezeichnend, dass es in der letzten Viertelstunde nicht einmal mehr zu einem klaren Aufbäumen reicht – außer bei Timo Furuholm, der dem Erfurter Schlussmann mit ausgestreckter Hand die Sekunden mit Ball in der Hand vorzählt, augenscheinlich immer noch sauer darüber, dass ihm ein Elfmeter, der er gern gehabt hätte, nicht zugesprochen wurde. Es passt perfekt zum Tag, dass es dafür eine glatte rote Karte wegen grober Unsportlichkeit gibt.
Die letzten Minuten und die Nachspielzeit sehen Hallenser zwischen Ratlosigkeit und purer Verzweiflung, Erfurt macht alles richtig und spielt die Uhr herunter, bis der Schlusspfiff ertönt, der hundertfach von den Traversen wiederhallt. Die Hallenser pfeifen ihre Mannschaft aus – die rein von der Aufstellung her beste und teuerste, die der HFC im letzten Vierteljahrhundert hatte. Der Versuch, sich im dritten Jahr in der 3. Liga in der Spitzengruppe zu etablieren, darf bereits jetzt als gescheitert gelten – mit nur 16 Toren in zwölf Spielen, zwei Punkten aus sieben Heimpartien und zuletzt drei nicht gewonnenen Spielen am Stück kehrt die Geschichte wieder und der HFC ist unterwegs dorthin, wo ihn zu Saisonbeginn diesmal niemand vermutet hätte: In akute Abstiegsgefahr.
Es ist wie damals in der Saison 1981/1982, als ein Trainer namens Peter Kohl den HFC in seinem fünften Jahr auf der Bank ein Team geformt hatte, das vor eigenem Publikum nicht zu siegen verstand. Reihenweise gingen die Heimspiele seinerzeit verloren. Der HFC, aufgebrochen, endlich Anschluss an die Spitze der DDR-Oberliga zu gewinnen, zerfiel in der Folge. Schließlich musste Peter Kohl, ein gebürtiger Hohenmölsener, gehen.
Seinen späten Nachfolger Sven Köhler rettet bislang die strahlende Auswärtsbilanz – Kohl war Köhler, Köhler ist nicht Kohl. Nur die Heimbilanz, die gleicht sich bei beiden: Mutlose und couragierte Auftritte wechseln sich ab, zum Schluss aber steht bestenfalls ein Remis, meist aber eine Niederlage.
Die wäre auch gegen die bis hierher auswärts sieglosen Erfurter vermeidbar gewesen, hätte der HFC seinem Traumstart ein konsequentes Spiel mit konsequenter Nutzung von Torchancen wie dem Kopfball von Timo Furuholm in der 18. Minute folgen lassen. Doch wie noch stets daheim rutscht den Männern von Sven Köhler mit der Führung das Herz in die Hose. Mühsam verbrämt durch ein auf Sicherung der eigenen Führung bedachtes vorsichtiges Aufbauspiel überlassen es die Gastgeber den Erfurtern schon nach zehn Minuten, das Spiel zu machen. Da die spielerisch nichts zustande bringen und ausschließlich auf hohe, lange Bälle auf ihre beiden Spitzen Brandstätter und Kammlot setzen, ist die hallesche Führung nie bedroht. Allerdings sieht es lange auch nicht nach einem zweiten Tor für den HFC aus. Erst als Furuholm kurz vor der Halbzeit einen schönen Pass von Andy Gogia mit links nimmt und ans Lattenkreuz zirkelt , liegt eine frühe Entscheidung in der Luft.
Dort aber bleibt sie auch. Denn einmal mehr kommen beide Teams wie verwandelt aus der Kabine. Der HFC agiert jetzt noch ängstlicher, prototypisch verkörpert von Torwart Pierre Kleinheider, der mit seinen Abschlägen häufiger einen dunkelgrauen Erfurter findet als einen eigenen Mann. Erfurt dagegen, nun mit nur noch einem Stürmer, kommt besser ins Spiel und drängt auf den Ausgleich.
Der fällt schließlich fast schon wie programmiert, als Tyrala in der 57. Minute eine Eingabe von rechts verwandelt. Nun gerät der HFC völlig von der Rolle.Sascha Pfeffer, bis dahin neben Andy Gogia bester Mann in Rot und Weiß, taucht unter. Gogia verschenkt Freistöße und Ecken, als habe er Hoffnung, noch unbegrenzt viele davon zur Verfügung gestellt zu bekommen. Das erfahrene Mittelfeldduo Kruse/Engelhardt ist jetzt vollauf damit beschäftigt, Erfurter Angriffe zu stören, so dass nach vorn für Halle kaum noch etwas geht.
Der Fluch, der gerüchtehalber seinerzeit über dem alten Kurt-Wabbel-Stadion lag, so dass in dessen Mauern dauerhaft kein Spielglück zu haben war, ist zurückgekehrt ins Rechteck des nunmehrigen Erdgas-Sportparkes. Die Fankurve, ein zweites Mal mit „Saalefront“-Banner, schweigt streckenweise konsterniert wie immer, die Erfurter Kurve feiert in Aussicht auf einen Auswärtspunkt.
Es kommt dann, wie es kommen muss. Erfurt gelingt eine schöne Kombination über links, die komplette HFC-Abwehr, diesmal wieder mit Patrick Mouaya und Daniel Ziebig, ist ausgehebelt. Möhwald nimmt einen Ball von Aydi über links und es steht zwei zu eins für die Gäste.
Bezeichnend, dass es in der letzten Viertelstunde nicht einmal mehr zu einem klaren Aufbäumen reicht – außer bei Timo Furuholm, der dem Erfurter Schlussmann mit ausgestreckter Hand die Sekunden mit Ball in der Hand vorzählt, augenscheinlich immer noch sauer darüber, dass ihm ein Elfmeter, der er gern gehabt hätte, nicht zugesprochen wurde. Es passt perfekt zum Tag, dass es dafür eine glatte rote Karte wegen grober Unsportlichkeit gibt.
Die letzten Minuten und die Nachspielzeit sehen Hallenser zwischen Ratlosigkeit und purer Verzweiflung, Erfurt macht alles richtig und spielt die Uhr herunter, bis der Schlusspfiff ertönt, der hundertfach von den Traversen wiederhallt. Die Hallenser pfeifen ihre Mannschaft aus – die rein von der Aufstellung her beste und teuerste, die der HFC im letzten Vierteljahrhundert hatte. Der Versuch, sich im dritten Jahr in der 3. Liga in der Spitzengruppe zu etablieren, darf bereits jetzt als gescheitert gelten – mit nur 16 Toren in zwölf Spielen, zwei Punkten aus sieben Heimpartien und zuletzt drei nicht gewonnenen Spielen am Stück kehrt die Geschichte wieder und der HFC ist unterwegs dorthin, wo ihn zu Saisonbeginn diesmal niemand vermutet hätte: In akute Abstiegsgefahr.
2 Kommentare:
In Erfurt gibbet nur drei schöne Dinge:
1. Die Altstadt
2. Braugold
3. Die Autobahnzufahrt
(CZ wird nur deshalb nicht gefördert, weil die in Erfurt Minderwertigkeitskomplexe haben tun !!)
"Kohl & Köhler" in meinen Augen eine nette Metapher auf "Schlimm & Schlimmer" ...
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