Mittwoch, 17. September 2014

Mauern mit Stahl: So wirds gemacht

Die Ukraine wird sich direkt nach der Befreiung von den russischen Invasoren eine 2000 Kilometer lange Stahlmauer (Foto oben) bauen, um vor künftigen Einfällen der entmenschten Russenhorden geschützt zu sein. Viele Heimwerker fragen sich nun: Stahlmauer selber mauern – geht das? Wie gehe ich vor, was kostet es, wo gibt es die richtigen Stahlmaterialen? Was tun gegen Rost?

Die Anleitung für Heimwerker nur hier bei PPQ:

Wie man selbst mit Stahl mauert

Stahlmauern erfordern viel etwas Geschick und Sorgfalt. Eine einfache Ziegelmauer lässt sich ohne Weiteres auch selbst bewerkstelligen, eine Mauer aus Stahl hingegen braucht einiges mehr an Hingabe und Finanzkraft. Wie es geht, und worauf man vor allem als Heimwerker achten muss, wird in dieser Anleitung ausführlich erklärt.

Statik der Stahlmauer

Jede Mauer muss eine bestimmte Tragfähigkeit aufweisen, eine Stahlmauer macht da keine Ausnahme. Allerdings gilt es hier darauf zu achten, dass das Mauermaterial selbst eine wesentlich höhere Tragfähigkeit hat als das von gewöhnlichen Ziegelmauern. Für die Tragfähigkeit der Mauer spielen einige Dinge eine wichtige Rolle - so kommt es auf die Dicke der Stahlplatten an, ebenso aber auf die verbindenden Schweißnähte.

Stahlart und Festigkeitsklasse

Stahlmauerplatten können aus Blech sein oder aus Panzerstahl. Daneben gibt es noch viele spezielle Stahlarten mit ganz bestimmten Eigenschaften. Für die Statik der eigenen Stahlmauer ist die jeweilige Festigkeitsklasse des Materials wichtig, sowie die Tragfähigkeit des Stahls selbst. Ebenso kommt es auf die Höhe der gesamten Stahlmauer an.

Um eine ausreichende Mauerbreite zu erhalten, spielt auch die Ziegelbreite eine Rolle. Besonders breite, tragende Mauern können deshalb auch aus mehreren Stahlplatten nebeneinander ausgeführt werden.

Nähte und Fugen

Bei Ziegelmauern verteilt der Mörtel das Eigengewicht der Mauer gleichmäßig auf die Mauersteine. Bei Stahlmauern, wie sie in der Ukraine gebaut werden, übernehmen diese Rolle die kaltgewalzten Eisenatome. Deshalb müssen Schweißnähte, die die einzelnen Platten verbinden, exakt und genau nach den Vorgaben angebracht sein, da sonst seine Tragfähigkeit nicht gegeben ist.

Tragfähiges Fundament

Für Mauern im Außenbereich kommt es außerdem auf ein geeignetes Fundament an. Es muss ausreichend tief sein, damit die Mauer soliden Halt hat und wegen ihres großen Gewichtes nicht einsinken kann. Für eine sechs Meter hohe Mauer gilt ein zwei Meter tiefes Fundament als ausreichend.
Mauertechnik

Je nach Art der Stahlplatten und des Maueraufbaus muss auch die richtige Technik verwendet werden. Mauern aus einzelnen, aufrecht stehenden Platten werden meist im Parallelverband geschweißt. Sollen vertikale Elemente horizontal geschichtet werden, kommen Kreuz- oder Blockverband infrage. Die unterste Reihe muss dabei immer als Binder gelegt werden.

Exakte Ausführung

Stahlmauern müssen exakt gerade sein, da sonst ihre Tragfähigkeit nicht gegeben ist. Dafür werden Richtschnüre, Senklot und die Wasserwaage nach Vorschrift verwendet.

Rost und Korrosion

Rost ist auch bei hochveredeltem Stahl, wie ihn die Ukraine für ihre 2000 Kilometer lange Grenzbefestigung verwendet, ein Problem. Die Schifffahrtsindustrie hat hier aber große Erfahrungen zur Korrosionsvorsorge gesammelt, die auch bei Stahlmauern immer häufiger zur Anwendung kommt. Danach werden Stahlmauern regelmäßig geschliffen, gebürstet und neu gestrichen. Hierbei entpuppen sich Altfarbreste oft als Einfallstor für Rost, darauf ist besonders zu achten.


Entrosten

Die zu behandelnden Stahl- oder Eisenteile sollen unbehandelt, bzw. mit Drahtbürste, Schleifpapier o. ä. sorgfältig entrostet sein. Keine Rostumwandler verwenden! Der Untergrund muss trocken, sauber und fettfrei. Auf Fingerabdrücke achten.

Kosten

Der Stahlbau selbst ist keine billige Angelegenheit, verspricht eine hohe Haltbarkeit und Sicherheit. Warmgewalzte Stahlplatten zum Bau einer Stahlmauer gibt es bereits ab 100 Euro pro Quadratmeter. Die Ukraine rechnet mit Baukosten von nur etwa 50.000 Euro pro laufenden Kilometer Stahlmauer, entsprechend können Heimwerker mit 5.000 Euro für eine hundert Meter lange Stahlmauer rechnen.

Mehr zu Buche schlagen die Erhaltungskosten: Die aller anderthalb Jahre fällige Rostschutzanstrich der berühmten Golden Gate Bridge in den USA benötigt jeweils etwa 38.000 Liter Farbe, für den 2000 Kilometer langen faschistischen Schutzwall an der Ostgrenze der Ukraine schätzen Experten den Bedarf auf etwa 7,2 Millionen Liter jährlich. Die Kosten von etwa 50 Millionen Euro werden hier von Wohlfahrtsverbänden getragen.

Wer nur einen kleinen Stahlzaun hat, kommt günstiger weg: Bei der Verwendung von Eisenglimmer, das auf Stahl einen schützenden "Panzer" bildet, der das Eindringen von Wasser stark erschwert, müssen Stahlmaurer mit etwa 0,08 Liter Rostschutzfarbe pro Quadratmeter und Arbeitsgang rechnen. Bei einer 50 Meter langen Stahlwand von sechs Metern Höhe belaufen sich die Kosten auf etwa 1000 Euro im Jahr. Mehrverbrauch auf profilierten und rauen Untergründen ist möglich.

Erklärung

Mit diesen technischen Informationen zum Stahlmauern beraten wir aufgrund unserer heutigen Erkenntnisse und Praxiserfahrung. Alle Hinweise sind unverbindlich und begründen keinen Rechtsanspruch. Sie entbinden den Verarbeiter nicht davon, Produkteignung und Verarbeitungsmethode untergrundabhängig selbst zu überprüfen. Technische Änderungen im Zuge der Produktentwicklung bleiben vorbehalten. Bei Erscheinen einer Neuausgabe verliert dieses Merkblatt automatisch seine Gültigkeit. Verbindlich für die Einstufung laut Arbeitsschutzordnung, Gefahrstoffverordnung, Entsorgung usw. sind die Angaben in den EU-Sicherheitsdatenblättern.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erhaltungskosten! Dann bauen sie eben mit Edelstahl. Die EU löhnt doch.

Anonym hat gesagt…

Marmor, Stein und Eisen bricht...

Drafi Deutscher
Schlagersänger und Materialprüfer.

apollinaris hat gesagt…

Ob Obi, Hage und Max Bahr,
mit Stahl, da wird sie wunderbar,
die Mauer, die dem Russen trotzt,
auch wenn Putin dagegen motzt,
aus Stahl muss diese Mauer sein,
damit kein Russe kommt hier rein.
Und Strom muss in den Stahl noch fließen,
den Russenfeind sehr zu verdrießen,
denn setzt zum Mauersprung er an,
Elektroschocks ihn sengen an.
Und so wird er in Rußland bleiben,
die Zeit mit Wodka sich vertreiben.
Der Poroschenko dazu meint:
Wie trefflich: Stahl mit Strom vereint!

Anonym hat gesagt…

St 52 III , gute mechanische Eigenschaften ; benötigt aber Rostschutz .

einfachste Lösung : Container mit Schutt auffüllen und aneinanderreihen ; auch gut : Eisenbahnschienen einbetonieren , S-Draht drüber , fertig ist der Lack

Der Sepp