Montag, 25. August 2014

Ice Bucket Challenge: Das Umweltverbrechen aus dem Eiseimer


Die Ausbreitungsraten sind schlimmer als bei Ebola, die Folgen bisher weitgehend unerforscht, selbst die Uno, die Nato und die Bundesregierung schweigen zur Seuche der sogenannten "Ice Bucket Challenge", die es nach einer Woche in den sozialen Netzwerken mittlerweile sogar in Nachrichten- und Sportsendungen geschafft hat. Zweck der Übung, die daraus besteht, sich einen Eimer eiskalten Wassers über den Schädel zu schütten, ist angeblich das sammeln von Spenden für Menschen, die an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) erkrankt sind - mit Beteiligungsraten von mittlerweile mehr als 3,5 Millionen Eiseimer-Schüttern kommen aber bereits nach einer Woche auf jeden Erkrankten etwa 87 öffentlichkeitsversessene Helfer. Deren gutgemeintes Tun der von der ressourcenverzehrenden menschlichen Zivilisation mit jeden Tag und jedem weiteren Video noch mehr unheilbaren Schaden zufügt.

Die Zahlen sind erschütternd, die Carola Escosita vom Bund der kritischen Internetnutzer (BkI) in den letzten Tagen in Zusammenarbeit mit Physikern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Mitarbeitern der Frischwasserkampagne der Umweltorganisation Greenpeace zusammengetragen hat. Danach verbraucht die Kühlung eines einzigen Eimers Wasser auf die bei der sogenannten Challenge vorgeschriebene Eistemperatur etwa 1,43 Millionen Joules - eine Energiemenge, mit der etwa 1,4 Millionen Tafeln Schokolade um einen Meter angehoben werden könnten.

Escosita stellt klar: Um 20 Grad warmes Wasser gefrieren zu lassen, ihm gerade im Sommer durch zugeführte Energie Wärme entzogen werden". Trotz der eisfreundlichen Temperaturen in diesem Sommer mache den Löwenanteil dabei der Phasenübergang von Wasser zu Eis aus.

In der weltweiten Häufung werde die gutgemeinte Promotion-Aktion für die schwere Krankheit somit zu einem "Umweltverbrechen ersten Grades", warnt sie: Etwa fünf Billionen Joule habe die Menschheit in der vergangenen Woche zusätzlich zu ihrem ohnehin schon immensen Energieverbrauch benötigt, um es den Teilnehmern der Eiswasser-Herausforderung zu ermöglichen, das aufwendig heruntergekühlte Wasser "in einem Akt der Verachtung für unsere Umwelt einfach auszuschütten".

Ein Spaß, der die Menschheit nach den Berechnungen der Experten teuer zu stehen kommt. "Die verbrauchte Energiemenge von weit über 1,3 Millionen Kilowattstunden entspricht dem Jahresverbrauch von fast 500 energiesparenden Familien", warnt Carola Escosita. Hinzu komme noch die elektrische Energie, die habe erzeugt werden müssen, um es Zuschauern der Internetvideos zu ermöglichen, ihre bislang etwa 55 Millionen Kommentare bei Facebook und Youtube zu schreiben. Der ökologische Fußabdruck der "Ice Bucket Challenge" entspreche damit bereits heute dem Energieverbrauch einer Kleinstadt. "Wir stehen hier vor einer ökologischen Sünde, die sich auch nicht mit dem guten Zweck entschuldigen lässt", ist sich die 35-jährige Aktivistin sicher.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mittlerweile scheint es die größere Challenge zu sein, bei diesem ScheiB nicht mitzumachen.

ppq hat gesagt…

aus ökologischen gründen haben wir alle nominierungen abgelehnt. das lässt sich mit unserem umweltgewissen einfach nicht vereinbaren, sorry, als-kranke

Anonym hat gesagt…

Ach diese Krankheit Ice Bucket challenge vergeht wieder wenn der Winter kommt, notabene ohne Gas von Herrn Putin.

eulenfurz hat gesagt…

Sowas mache ich immer nach einem Saunabesuch. Ich habe allerdings noch nicht davon gehört, daß davon andere gesund werden.