Welch Wunder vermögen doch Zahlen zu wirken, wenn sie von kundiger Hand aus dem Zusammenhang gerissen und von eifrigen Medienarbeitern eilig verbreitet werden! nach Angaben der SZ ist es Innenminister Thomas de Maizière gerade gelungen, der Öffentlichkeit „beunruhigende Zahlen“ zu „rechtsmotivierten Gewalttaten“ zu präsentieren: Rechtsextremisten hätten in Deutschland im vergangenen Jahr „deutlich mehr fremdenfeindliche Gewalttaten“ verübt, heißt es im Verfassungsschutzbericht 2013. Gegenüber 2012 haben demnach fremdenfeindliche Übergriffe um 20,4 Prozent zugenommen - von 393 auf 473.
Bei der Frankfurter Rundschau wird daraus nun allerdings flugs „Rechte Gewalt nimmt zu“ – was erstaunlich ist, nimmt man die Zahlen aus dem Verfassungsschutzbericht zur Hand. 801 rechtsextreme Gewalttaten führt der an – ein Rückgang um genau eine Tat, denn 2012 gab es 802 rechte Gewalttaten. 2011 waren es noch 828 Fälle gewesen, 2010 806 und 2009 959.
2013 hatte also die wenigsten rechtsextremen Gewalttaten der letzten fünf Jahre. Was die „Zeit“ zu einer alle Demokraten aufrüttelnden Zeile inspiriert: „Rechtsextreme Gewalttaten um 20 Prozent gestiegen“. Auch RTL souffliert fantasiereich „Verfassungsschutzbericht 2013: Rechte Gewalt steigt“. Und im WAZ-Portal DerWesten heißt es zum fünften Rückgang der Fälle von rechtsextremer Gewalt hintereinander schlicht: „Behörden beobachten rasanten Anstieg rechtsextremer Gewalt“.
Anstieg? Abstieg? Rechtsextrem? Oder fremdenfeindlich? Hoch? Oder niedrig? Gesunken oder gestiegen? Im Grunde ist es egal. Man muss sich offenbar nicht an der Realität stören, wenn man sich bequem in seinem Gedankengebäude einrichten kann.
Hauptsache höher, irgendwas und irgendwann, man ist Leitmedium und die anderen werden es schon abschreiben.
Im Archiv: Rechter Zahlensalat auf dem Medienteller
Bei der Frankfurter Rundschau wird daraus nun allerdings flugs „Rechte Gewalt nimmt zu“ – was erstaunlich ist, nimmt man die Zahlen aus dem Verfassungsschutzbericht zur Hand. 801 rechtsextreme Gewalttaten führt der an – ein Rückgang um genau eine Tat, denn 2012 gab es 802 rechte Gewalttaten. 2011 waren es noch 828 Fälle gewesen, 2010 806 und 2009 959.
2013 hatte also die wenigsten rechtsextremen Gewalttaten der letzten fünf Jahre. Was die „Zeit“ zu einer alle Demokraten aufrüttelnden Zeile inspiriert: „Rechtsextreme Gewalttaten um 20 Prozent gestiegen“. Auch RTL souffliert fantasiereich „Verfassungsschutzbericht 2013: Rechte Gewalt steigt“. Und im WAZ-Portal DerWesten heißt es zum fünften Rückgang der Fälle von rechtsextremer Gewalt hintereinander schlicht: „Behörden beobachten rasanten Anstieg rechtsextremer Gewalt“.
Anstieg? Abstieg? Rechtsextrem? Oder fremdenfeindlich? Hoch? Oder niedrig? Gesunken oder gestiegen? Im Grunde ist es egal. Man muss sich offenbar nicht an der Realität stören, wenn man sich bequem in seinem Gedankengebäude einrichten kann.
Hauptsache höher, irgendwas und irgendwann, man ist Leitmedium und die anderen werden es schon abschreiben.
Im Archiv: Rechter Zahlensalat auf dem Medienteller
3 Kommentare:
Natürlich ist die rechte Gewalt gestiegen, man beachte hier vor allem die Dunkelziffer! Diese - schon ein Jahr zuvor unermeßlich hoch - ist weiter ins Unermeßliche gestiegen.
Rasante Zunahme
Wir haben hier schon oft genug darüber gesprochen, dass die von de Maiziére gefälschte Statistik gefälscht ist. Belege zuhauf im PPQ-Archiv, da müssen wir nichts wiederholen.
Zu untersuchen wäre nur noch, wie das so abläuft.
Einen kleinen Einblick bietet uns heute die FAZ. 4 Muslime prügeln einen Deutschen tot, das Übliche eben.
Normale Menschen sehen das so, dass die Mörder (sog. "Muslime") das machen, was die am liebsten machen.
Kinderficker interpretieren das als ausländerfeindliche Gewalt, weil das Opfer seine Arme schützend vor sein Gesicht gehalten und damit seine ablehnende Haltung gegenüber den Mördern (sog. "Muslimen") ausdrückte.
So, und nur so, kommt de Maiziére auf seine 473 ausländerfeindliche Gewalten.
es geht nicht darum, dass eine statistik gefälscht ist. es geht darum, dass die stastik falsch interpretiert bzw. ihre inhalte völlig sinnfrei weiterverbreitet werden
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