Von Matthias Machnig,
mit Martin Schulz und Jean-Claude Juncker
FSK ab 12 freigegeben
Filmstart: Donnerstag, 22. Mai 2014 (Deutschland)
"X-Men: Europawahl" ist eine filmische Adaption der gleichnamigen beliebten Demokratie-Simulation rund um eine Gruppe von EU-Bürokraten mit übermenschlichen Kräften. Inszeniert wird die Fortsetzung zu „X-Men - Erste Entscheidung“ für die SPD von Wahlkampfleiter Matthias Machnig, der bereits Gerhard Schröder und Utz Claasen auf die große Leinwand brachte.
Inhaltsangabe & Details
In der Zukunft stehen die EU-Bürokraten kurz vor dem Aussterben, weil sie von Euro-Feinden gejagt, von Populisten bedroht und vom gemeinen Volk verabscheut werden. Aufgrund der Bedrohung arbeiten die Gegner Francoise Hollande (Sozialistischer Block) und Angela Merkel (Konservativer Block) zusammen – ihr Plan sieht vor, eine neue Begeisterung für das große Friedensprojekt über eine vermeintlich demokratische Wahl des neuen Präsidenten der EU-Kommission zu entflammen. Dazu schicken sie Martin Schulz (Sozialistischer Block) mit Hilfe einer allein für den deutschen Markt mit zehn Millionen Euro gefüllten Wahlkampfkasse zusammen mit Jean-Claude Juncker (Konservativer Block) zu einem Schaulaufen vor Fernsehkameras, in Redaktionsstuben und auf Marktplätze, wo beide eine ernsthafte Auseinandersetzung über Grundfragen simulieren.
Vor allem Schulz, als gelernter Buchhändler in der Vergangenheit mit glücklosen Ausflügen berühmt geworden, glänzt in seiner neuen Rolle als unbeholfener Volkstribun mit verschiedenen Superkräften. Auffallend ist sein ungeheures Talent, jede Spur von Charisma, Intelligenz und Volksnähe komplett unsichtbar machen zu können.
Doch die wahre Superkraft des Martin Schulz ist der Opportunismus, der es ihm erlaubt, das Gegenteil von allem zu fordern, für was er selbst bis gestern stand, ohne dabei schamrot zu werden und im Boden zu versinken. Schulz, der Europa seit 20 Jahren mitaufbaut und sämtliche Entscheidungen zur Gestaltung der EU bis hierher mitgetragen hat, tritt jetzt an, die EU zu erneuern, sie "vom Kopf auf die Füße zu stellen" (Schulz) und die Staatengemeinschaft zur echten Volksrepublik zu machen.
Geht es nach dem Polizistensohn aus Eschweiler, dann dürfen die Wähler in ihm nicht mehr den "Brüsseler Apparate-Menschen" (Tagesspiegel) sehen, sondern einen "Robin Hood", der gekommen ist, den Menschen europäische Demokratie zu bringen. Schauspielerisch eine große Leistung, zumal Schulz in seiner drögen Kantigkeit nicht als großer Charakterdarsteller gilt. Das aber überspielt der geheilte Alkoholiker mit Dreistigkeit und großer Lautstärke, so dass man ihm die Persiflage wirklich abnimmt. Von der Inszenierung her allerdings lässt "X-Men: Europawahl" viele Wünsche offen. Der Streifen wirkt lieblos gemacht, die Kulissen erinnern an Pappbauten, die Fernsehduelle der Kandidaten an Sendungen im Shopping-TV.
mit Martin Schulz und Jean-Claude Juncker
FSK ab 12 freigegeben
Filmstart: Donnerstag, 22. Mai 2014 (Deutschland)
"X-Men: Europawahl" ist eine filmische Adaption der gleichnamigen beliebten Demokratie-Simulation rund um eine Gruppe von EU-Bürokraten mit übermenschlichen Kräften. Inszeniert wird die Fortsetzung zu „X-Men - Erste Entscheidung“ für die SPD von Wahlkampfleiter Matthias Machnig, der bereits Gerhard Schröder und Utz Claasen auf die große Leinwand brachte.
Inhaltsangabe & Details
In der Zukunft stehen die EU-Bürokraten kurz vor dem Aussterben, weil sie von Euro-Feinden gejagt, von Populisten bedroht und vom gemeinen Volk verabscheut werden. Aufgrund der Bedrohung arbeiten die Gegner Francoise Hollande (Sozialistischer Block) und Angela Merkel (Konservativer Block) zusammen – ihr Plan sieht vor, eine neue Begeisterung für das große Friedensprojekt über eine vermeintlich demokratische Wahl des neuen Präsidenten der EU-Kommission zu entflammen. Dazu schicken sie Martin Schulz (Sozialistischer Block) mit Hilfe einer allein für den deutschen Markt mit zehn Millionen Euro gefüllten Wahlkampfkasse zusammen mit Jean-Claude Juncker (Konservativer Block) zu einem Schaulaufen vor Fernsehkameras, in Redaktionsstuben und auf Marktplätze, wo beide eine ernsthafte Auseinandersetzung über Grundfragen simulieren.
Vor allem Schulz, als gelernter Buchhändler in der Vergangenheit mit glücklosen Ausflügen berühmt geworden, glänzt in seiner neuen Rolle als unbeholfener Volkstribun mit verschiedenen Superkräften. Auffallend ist sein ungeheures Talent, jede Spur von Charisma, Intelligenz und Volksnähe komplett unsichtbar machen zu können.
Doch die wahre Superkraft des Martin Schulz ist der Opportunismus, der es ihm erlaubt, das Gegenteil von allem zu fordern, für was er selbst bis gestern stand, ohne dabei schamrot zu werden und im Boden zu versinken. Schulz, der Europa seit 20 Jahren mitaufbaut und sämtliche Entscheidungen zur Gestaltung der EU bis hierher mitgetragen hat, tritt jetzt an, die EU zu erneuern, sie "vom Kopf auf die Füße zu stellen" (Schulz) und die Staatengemeinschaft zur echten Volksrepublik zu machen.
Geht es nach dem Polizistensohn aus Eschweiler, dann dürfen die Wähler in ihm nicht mehr den "Brüsseler Apparate-Menschen" (Tagesspiegel) sehen, sondern einen "Robin Hood", der gekommen ist, den Menschen europäische Demokratie zu bringen. Schauspielerisch eine große Leistung, zumal Schulz in seiner drögen Kantigkeit nicht als großer Charakterdarsteller gilt. Das aber überspielt der geheilte Alkoholiker mit Dreistigkeit und großer Lautstärke, so dass man ihm die Persiflage wirklich abnimmt. Von der Inszenierung her allerdings lässt "X-Men: Europawahl" viele Wünsche offen. Der Streifen wirkt lieblos gemacht, die Kulissen erinnern an Pappbauten, die Fernsehduelle der Kandidaten an Sendungen im Shopping-TV.
5 Kommentare:
Niemand kann das Gegenteil eines Charakterdarstellers so überzeugend verkörpern wie Martin Schulz. Er ist für diese Rolle geschaffen.
das ist sehr schön gesagt, sehr schön.
Schulz ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die, auf die derHerold hier schon mehrfach aufmerksam gemacht hat: der Zusammenbruch der Zivilgesellschaft.
Weiss hat wohl Recht, Demokratie kann nur funktionieren, wenn es eine kritische Masse von Menschen gibt, die überhaupt in der Lage sind, komplexe Systeme zu verstehen. So wie das fehlt, kommen Typen wie Schulz, Zuma & Gen. an die Macht.
Keine guten Aussichten für uns.
Würselen, nicht Eschweiler, aber die Würselener können doch auch nichts dafür!
geboren in hehlrath, heute stadtteil von eschweiler, lebt in würselen, aber auch eschweiler können nichts dafür, denn damals gehörte hehlrath noch zu kinzweiler
Kommentar veröffentlichen