Normalerweise ist ein Witz nicht mehr lustig, wenn das Publikum ihn schon kennt. Aber bei dem hier gibt es alle Jahre wieder etwas zu lachen: 2006 machte der damalige Finanzminister Peer Steinbrück noch 38 Milliarden Euro neue Schulden, seitdem aber verspricht die Bundesregierung beharrlich Jahr für Jahr einen "Etat ohne neue Schulden".
Natürlich jeweils erst für das kommende Jahr, nicht für das laufende, das so immer das letzte ist, in dem noch einmal ein Schluck aus der Schuldenpulle genommen werden muss.
Dann aber! Schon 2003 verkündete die damalige Bundesregierung, 2004 werde sie ohne neue Schulden auskommen. Es kam leider etwas dazwischen, und aus 2004 wurde 2007, aus 2007 schließlich 2011. Dann werde erstmals nicht mehr auf Pump gelebt, kündigte Angela Merkel nun selbstbewusst an.
In der Haushaltsberatungen ließ Angela Merkel im Sptember 2008 die Bombe platzen. Trotz des nachlassenden Wirtschaftsbooms und den Turbulenzen an den Finanzmärkten wolle sie „bis zum Jahr 2011 einen ausgeglichenen Haushalt“ aufstellen, hieß es. Der neue Finanzminister, erneut ein Sozialdemokrat, sah das genauso: Erst wollte Peer Steinbrück schon 2008 „ohne neue Schulden“ auskommen. Dann war es 2008 und er zeigte Tatkraft, indem er das Ziel des ausgeglichenen Haushalts auf „2009 oder 2010“ (Steinbrück) verschob.
Fest entschlossen wurde das Ziel dann 2010 auf 2011 verschoben. Der Sparwille aber blieb ungebrochen, selbst als Steinbrück wich und Wolfgang Schäuble das Amt des Finanzministers übernahm. Plante Steinbrück anno 2009 noch mit Ausgaben von 288,4 Milliarden Euro und 10,5 Milliarden Euro neuen Schulden - den Blick stabil darauf gerichtet, dass es bald das letzte Mal sein wird - steigerte Schäuble das Defizit durch strikte Sparpolitik bereits anno 2011 auf 48 Milliarden Euro.
Aber ganz unerwartet kam erneut etwas dazwischen und aus 2011 wurde 2012, dann 2013 und endlich 2014. Als auch dieses Jahr heran war, erhöhte Finanzminister Wolfgang Schäuble das Keine-neuen-Schulden-Ziel selbstbewusst auf 2015.
Damit unterhält der Keine-Schulden-Witz sein Publikum nun schon länger als ein Jahrzehnt. Und niemand, wirklich niemand lacht.
Natürlich jeweils erst für das kommende Jahr, nicht für das laufende, das so immer das letzte ist, in dem noch einmal ein Schluck aus der Schuldenpulle genommen werden muss.
Dann aber! Schon 2003 verkündete die damalige Bundesregierung, 2004 werde sie ohne neue Schulden auskommen. Es kam leider etwas dazwischen, und aus 2004 wurde 2007, aus 2007 schließlich 2011. Dann werde erstmals nicht mehr auf Pump gelebt, kündigte Angela Merkel nun selbstbewusst an.
In der Haushaltsberatungen ließ Angela Merkel im Sptember 2008 die Bombe platzen. Trotz des nachlassenden Wirtschaftsbooms und den Turbulenzen an den Finanzmärkten wolle sie „bis zum Jahr 2011 einen ausgeglichenen Haushalt“ aufstellen, hieß es. Der neue Finanzminister, erneut ein Sozialdemokrat, sah das genauso: Erst wollte Peer Steinbrück schon 2008 „ohne neue Schulden“ auskommen. Dann war es 2008 und er zeigte Tatkraft, indem er das Ziel des ausgeglichenen Haushalts auf „2009 oder 2010“ (Steinbrück) verschob.
Fest entschlossen wurde das Ziel dann 2010 auf 2011 verschoben. Der Sparwille aber blieb ungebrochen, selbst als Steinbrück wich und Wolfgang Schäuble das Amt des Finanzministers übernahm. Plante Steinbrück anno 2009 noch mit Ausgaben von 288,4 Milliarden Euro und 10,5 Milliarden Euro neuen Schulden - den Blick stabil darauf gerichtet, dass es bald das letzte Mal sein wird - steigerte Schäuble das Defizit durch strikte Sparpolitik bereits anno 2011 auf 48 Milliarden Euro.
Aber ganz unerwartet kam erneut etwas dazwischen und aus 2011 wurde 2012, dann 2013 und endlich 2014. Als auch dieses Jahr heran war, erhöhte Finanzminister Wolfgang Schäuble das Keine-neuen-Schulden-Ziel selbstbewusst auf 2015.
Damit unterhält der Keine-Schulden-Witz sein Publikum nun schon länger als ein Jahrzehnt. Und niemand, wirklich niemand lacht.
4 Kommentare:
Schäuble schwätzt Unsinn
Eine längere Tradition hat allerdings der "Große-Steuerreform-Witz". Den gibt es bereits seit 1954.
der wird aber seit dem bierdeckel nicht mehr erzählt
Die Hauptsache ist doch, Sachsen-Anhalt macht keine Schulden mehr!
Zumindest hat das Jens Bullerjahn doch unmißverständlich klar gemacht!
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