Darf man Prominente in die Öffentlichkeit zerren? Ihre privaten Geldverstecke offenbaren? Ihnen nachsagen, dass sie über Jahrzehnte hinweg keine Steuern auf ihr gehortetes Auslandsvermögen gezahlt haben? Und am Ende noch stolz behaupten, sie hätten doch zumindest für die Zeit, in der ihre Steuerverkürung noch nicht verjährt war, gezahlt? Alice Schwarzer, bisher nie aufgefallen als Verteidigerin der Privatsphäre von Steuersündern, ist entschieden der Ansicht, dass ihre Steuergeheimnisse niemanden etwas angingen. Ihr Anwalt kündigte gar rechtliche Schritte gegen denjenigen an, der die Steuersünden der auf dem Ticket einer höheren weiblichen Moral zum Wohlstand gefahrenen Zeitungsgründerin an die Öffentlichkeit gebracht hat.
„Alice Schwarzer sucht nach Schuldigen“, schreibt der Danachrichtensender n-tv von der staatlichen Agentur dpa ab, die Ikone der Frauenbewegung wolle „nach der ungewollten Veröffentlichung des Themas juristische Konsequenzen“ für die Verantwortlichen. Auch Schwarzer selbst hatte auf ihrer Internetseite "das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis" angemahnt. Sie wundere sich über die Reaktion der Öffentlichkeit auf ihren bekanntgewordenen Versuch, wenigstens die noch strafbewehrten Teile ihrer zweieinhalb Jahrzehnte währenden Steuerhinterziehung durch eine Selbstanzeige zu bereinigen. Sie habe schließlich "unaufgefordert die Initiative ergriffen" und ihr "Konto in der Schweiz legalisiert". Schwarzer spricht von einem "Dammbruch für die Medien" und vermutet eine bewussten Rufschädigung: Auch nach Schwarzers Erklärung, dass alle ihre Handlungen zumindest aus heutiger Sicht legal seien, ging die Hatz auf die engagierte Frauenrechtlerin in den sozialen Netzwerken unverhohlen weiter.
Das müsse aufhören, so Alice Schwarzer. Sie habe immerhin insgesamt 200.000 Euro an Steuern nachgezahlt und dabei auch Säumniszinsen überwiesen, die dem Staat als zusätzliche Einnahme zuflössen. Zudem werde sie eine Stiftung gründen und Gutes tun. Auperdem habe sie bewiesen, dass Steuerhinterziehung eben kein Kavaliersdelikt sei, sondern auch von Frauen durchgeführt werden könne.
Dass ausgerechnet der „Spiegel“ gegen den Konsens der Leitmedien verstoßen habe, nicht über die Steueraffäre ihre zu berichten, stößt Schwarzer besonders sauer auf. Sie hatte einst den „Stern“ wegen Sexismus verklagt und der "Bild" vorgeworfen, sie mache mit "Ludern" Auflage, indem sie Frauen mit "gespitzten Ficklippen auf allen vieren" präsentiere - mit dem „Spiegel“ lebte Alice Schwarzer im Frieden, so dass der Angriff von hinterrücks sie völlig überraschte.
Als Feministin dürfe man zwar nicht pingelig sein, wenn es um die Verbreitung der Wahrheit geht, das habe sie selbst mit ihrer wegweisenden Berichterstattung vom Kachelmann-Prozess bewiesen. Damals hatte sie als unabhängige Opferperspektiven-Reporterin der "Bild"-Zeitung versucht, den später freigesprochenen Wetterfrosch nach allen Regeln der Kunst zumindest medial hinzurichten. Die Unschuldsvermutung habe sie damals, so Schwarzer, aus gutem Grund aufheben lassen wollen.
Dass sie dieses Muster aber in ihrem eigenen Fall wiederfinde, sei ungeheuerlich. Schließlich, so Schwarzer im Februar 2012 zur „Zeit“: "Wenn links gegen Machtmissbrauch, für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit ist, dann bin ich selbstverständlich links." Nie sei sie von bösen Absichten, gesetzeswidrigen bestrebungen oder eigensüchtigen Zielen getrieben worden, wie sie in ihren Lebenserinnerungen „Lebenslauf“ klarstellte: "Der Motor meines ganzen Handelns ist die Gerechtigkeit."
„Alice Schwarzer sucht nach Schuldigen“, schreibt der Danachrichtensender n-tv von der staatlichen Agentur dpa ab, die Ikone der Frauenbewegung wolle „nach der ungewollten Veröffentlichung des Themas juristische Konsequenzen“ für die Verantwortlichen. Auch Schwarzer selbst hatte auf ihrer Internetseite "das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis" angemahnt. Sie wundere sich über die Reaktion der Öffentlichkeit auf ihren bekanntgewordenen Versuch, wenigstens die noch strafbewehrten Teile ihrer zweieinhalb Jahrzehnte währenden Steuerhinterziehung durch eine Selbstanzeige zu bereinigen. Sie habe schließlich "unaufgefordert die Initiative ergriffen" und ihr "Konto in der Schweiz legalisiert". Schwarzer spricht von einem "Dammbruch für die Medien" und vermutet eine bewussten Rufschädigung: Auch nach Schwarzers Erklärung, dass alle ihre Handlungen zumindest aus heutiger Sicht legal seien, ging die Hatz auf die engagierte Frauenrechtlerin in den sozialen Netzwerken unverhohlen weiter.
Das müsse aufhören, so Alice Schwarzer. Sie habe immerhin insgesamt 200.000 Euro an Steuern nachgezahlt und dabei auch Säumniszinsen überwiesen, die dem Staat als zusätzliche Einnahme zuflössen. Zudem werde sie eine Stiftung gründen und Gutes tun. Auperdem habe sie bewiesen, dass Steuerhinterziehung eben kein Kavaliersdelikt sei, sondern auch von Frauen durchgeführt werden könne.
Dass ausgerechnet der „Spiegel“ gegen den Konsens der Leitmedien verstoßen habe, nicht über die Steueraffäre ihre zu berichten, stößt Schwarzer besonders sauer auf. Sie hatte einst den „Stern“ wegen Sexismus verklagt und der "Bild" vorgeworfen, sie mache mit "Ludern" Auflage, indem sie Frauen mit "gespitzten Ficklippen auf allen vieren" präsentiere - mit dem „Spiegel“ lebte Alice Schwarzer im Frieden, so dass der Angriff von hinterrücks sie völlig überraschte.
Als Feministin dürfe man zwar nicht pingelig sein, wenn es um die Verbreitung der Wahrheit geht, das habe sie selbst mit ihrer wegweisenden Berichterstattung vom Kachelmann-Prozess bewiesen. Damals hatte sie als unabhängige Opferperspektiven-Reporterin der "Bild"-Zeitung versucht, den später freigesprochenen Wetterfrosch nach allen Regeln der Kunst zumindest medial hinzurichten. Die Unschuldsvermutung habe sie damals, so Schwarzer, aus gutem Grund aufheben lassen wollen.
Dass sie dieses Muster aber in ihrem eigenen Fall wiederfinde, sei ungeheuerlich. Schließlich, so Schwarzer im Februar 2012 zur „Zeit“: "Wenn links gegen Machtmissbrauch, für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit ist, dann bin ich selbstverständlich links." Nie sei sie von bösen Absichten, gesetzeswidrigen bestrebungen oder eigensüchtigen Zielen getrieben worden, wie sie in ihren Lebenserinnerungen „Lebenslauf“ klarstellte: "Der Motor meines ganzen Handelns ist die Gerechtigkeit."
10 Kommentare:
"Der Motor meines ganzen Handelns ist die Gerechtigkeit."
Und mein Motor ist es solche Sprüche mit Genuss auseinander zu nehmen ;-)
Ich will's mal so ausdrücken: Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist die öffentliche Bestätigung dafür, daß der/die Empfängerin schlicht ein Drecksack ist.
Wer es also entgegennimmt ist selber schuld.
@quer
Das Bundesverdienstkreuz würde schon von Natur aus niemand verliehen bekommen, der so anständig wäre, es aus dem Grund nicht entgegen zu nehmen, weil es für gewöhnlich als Lametta für zwielichtige Gestalten dient.
Im Grunde ist A. Schwazer ein ähnliches Medienkonstrukt wie Petra P. oder Dr. Sahra.
Sie hat ja auch ähnlich wie die kleinen Agitatorinnen der Linkspartei versucht, einfach dreist wildeste Rechtfertigungen ´rauszuahuen.
Ihr Pech ist nicht die mangelnde Glaubwürdigkeit, sondern daß der Medienapparat gerade keine Lust (oder Anweisung) hatte, ihr zu folgen. Mit dem gleichen Verve, mit dem Sexismus-Brüderle, hätte man auch "Haßkriminalität gegen Frauen, die sich doll für andere Frauen einsetzen" inszenieren können.
... wie gesagt: Sie hat einfach Pecht gehabt.
es geht eben immer eine weile (manchmal eine lange) in die eine richtung. und dann in die andere.
Verdienste um den Staat, das verstehe ich ja noch. Aber welcher Verdienste hat sie sich im Volk schuldig gemacht?
Besonders schlimm ist aber, daß Alice im Femenland dem Staat Mittel entzogen hat, die dieser in die Förderung von Genderprojekten hätte stecken können. Das ist doch der eigentliche Skandal.
>> Die Anmerkung: Das kann man nicht voneinander trennen. Es gibt schließlich die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, von Partei und Staat und von Führerin, Volk und Mutterland.
http://ds-aktuell.de/?p=3603
"Ihr Pech ist nicht die mangelnde Glaubwürdigkeit, sondern daß der Medienapparat gerade keine Lust (oder Anweisung) hatte, ihr zu folgen."
Vielleicht hat auch was mit Aufwand/Nutzen zu tun.
Sarrazin hätte evtl. die Grundpfeiler des Regimes erschüttert. In so einem Fall gibt es nichts zu überlegen: Feuer aus allen Rohren!
Aber was passiert dem Regime, wenn Schwarzer über den Jordan geht?
Eben, gar nichts.
Natürlich könnten die Medien auch nach der Zurschaustellung von Zumwinkel, nach Gaucks Verdikt der Steuerhinterziehung als asozial und nach der Schlammschlacht gegen Höneß immer noch für Schwarzer trommeln. Aber erstens käme dabei wenig raus, zweitens würden die damit ihre Muni für eine Nebensache verballern und drittens wäre das der Ochlokratie nicht förderlich.
Lohnt nicht.
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