Mutige Entscheidung des „Time-Magazin“ in den USA: Statt wie erwartet den Whistleblower Edward Snowden zum „Menschen des Jahres“ 2013 zu erklären, weil der frühere Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA mit seiner Enthüllung der Spionagepraktiken der US-Regierung für eine weltweite Erschütterung in der Macht gesorgt hat, oder die singende Nacktbombe Miley Cyrus zu küren, entschied sich die Redaktion für denneuen Papst Franziskus, einen eher unauffälligen, jeder Konfrontation mit der Obrigkeit aus dem Weg gehenden gebürtigen Vulkanier.
Das Magazin lobt den Auserwählten denn auch in ausgewählten Worten. In seinem ersten Amtsjahr habe das Oberhaupt der katholischen Kirche den Tonfall, die Wahrnehmung und die Ausrichtung einer der größten Institutionen der Welt auf außergewöhnliche Weise verändert, erklärte Chefredakteurin Nancy Gibbs. Franziskus, der sich aus Respekt vor seinem aus Deutschland stammenden Vorgänger nach einer Weißbiersorte aus Bayern "Franziskus" nennt, sei das neue Gesicht eines alten Aberglaubens, er habe sich in nur neun Monaten im Amt „ins Zentrum der wichtigsten Debatten unserer Zeit“ gesetzt: um „Wohlstand und Armut, Fairness und Gerechtigkeit, Transparenz, Modernität, Globalisierung, die Rolle von Frauen, die Natur der Ehe und die Versuchungen der Macht“.
Bei Wohlstand und Armut beziehe der erste als „Person of the Year“ geehrte Papst seit 1994 klare Position: Die Kirche bleibe reich, werde aber immer auf der Seite der Armen stehen. Ebenso halte es Franziskus mit Fairness und Gerechtigkeit, die er allen zubillige, ausgenommen Frauen, die den Wunsch verspüren, Priester zu werden. Modernität buchstabiert sich denn auch Franziskus: Die Globalisierung lehnt der Chef des weltweiten Großkonzerns Katholizismus ab, die Ehe bleibt unter seiner Ägide ein Privileg heterogen lebender Mitmenschen, der Versuchung, seine Macht auszuüben und Priestern weiter Enthaltsamkeit zu befehlen, kommt er treusorgend nach.
Franziskus ist so ein würdiger Nachfolger des zuletzt als „Mensch des Jahres“ geehrten Barack Obama. Der amtierende US-Präsident war erst der 12. Titelträger, der als „Mensch des Jahres“ und nicht mehr als Mann des Jahres geehrt wurde. Bis zum Jahr 2000 hatte das Time-Magazin den Titel eines „Man of the Year“ vergeben, zuweilen auch an Frauen. Seit der Umbenennung in „Person of the Year“ wurde keine Frau mehr gewählt.
Das Magazin lobt den Auserwählten denn auch in ausgewählten Worten. In seinem ersten Amtsjahr habe das Oberhaupt der katholischen Kirche den Tonfall, die Wahrnehmung und die Ausrichtung einer der größten Institutionen der Welt auf außergewöhnliche Weise verändert, erklärte Chefredakteurin Nancy Gibbs. Franziskus, der sich aus Respekt vor seinem aus Deutschland stammenden Vorgänger nach einer Weißbiersorte aus Bayern "Franziskus" nennt, sei das neue Gesicht eines alten Aberglaubens, er habe sich in nur neun Monaten im Amt „ins Zentrum der wichtigsten Debatten unserer Zeit“ gesetzt: um „Wohlstand und Armut, Fairness und Gerechtigkeit, Transparenz, Modernität, Globalisierung, die Rolle von Frauen, die Natur der Ehe und die Versuchungen der Macht“.
Bei Wohlstand und Armut beziehe der erste als „Person of the Year“ geehrte Papst seit 1994 klare Position: Die Kirche bleibe reich, werde aber immer auf der Seite der Armen stehen. Ebenso halte es Franziskus mit Fairness und Gerechtigkeit, die er allen zubillige, ausgenommen Frauen, die den Wunsch verspüren, Priester zu werden. Modernität buchstabiert sich denn auch Franziskus: Die Globalisierung lehnt der Chef des weltweiten Großkonzerns Katholizismus ab, die Ehe bleibt unter seiner Ägide ein Privileg heterogen lebender Mitmenschen, der Versuchung, seine Macht auszuüben und Priestern weiter Enthaltsamkeit zu befehlen, kommt er treusorgend nach.
Franziskus ist so ein würdiger Nachfolger des zuletzt als „Mensch des Jahres“ geehrten Barack Obama. Der amtierende US-Präsident war erst der 12. Titelträger, der als „Mensch des Jahres“ und nicht mehr als Mann des Jahres geehrt wurde. Bis zum Jahr 2000 hatte das Time-Magazin den Titel eines „Man of the Year“ vergeben, zuweilen auch an Frauen. Seit der Umbenennung in „Person of the Year“ wurde keine Frau mehr gewählt.
11 Kommentare:
Vergessen wir nicht, dass auch ein als Adolf Hitler bekannter Mensch 1938 "Person des Jahres" war, 1939 Josef Stalin folgte, folgerichtig Churchill 1940 und last - und der letzte, Rosenfeld 1941.
Damit wäre die Bande beisammen.
Und 1988 wurde sogar die Erde eine Person, nämlich "Die bedrohte Erde" wurde Person of the year.
:D
stalin war es sogar zweimal!!!
Wann wird es der Mond sein?
*mich frag*
Churchill war sogar Mann des halben Jahrhunderts. Unter ihm geriet das britische Empire zur Weltmacht 2. Ranges, abgelöst von den Amis. Das wissen letztere ironisch mit dieser Ehrung zu honorieren.
Sobald irgendein pawlowscher Köter in einer Pseudo-Machtposition die Mantras des Mäinstriems und der Dressurhoheiten brav nachzukläffen sich befleissigt, rückt er in der Kandidatenliste für diese fulminante Auszeichnung steil nach oben.
Ich will Sepp Ratzinger wiederhaben, als unbeschnittener, ungeschmaddeter Heide. Auch, wenn er guckt wie Pater Lingen oder Hannibal Lecter, als welche gerade ein paar Jungfernschenkel im Hinblick auf die Garungszeit mustern.
Hier PPQ, soweit zu eurem immer wieder aufgegriffenen Ende des Internetts:
Internet ist illegal/
Jetzt ist es wirklich am Ende!
konsequent zuende gedacht. eine bestechende idee
@PPQ:
Sorry, da muß ich doch ein paar Punkte korrigieren:
Ebenso halte es Franziskus mit Fairness und Gerechtigkeit, die er allen zubillige, ausgenommen Frauen, die den Wunsch verspüren, Priester zu werden.
Da die Priesterweihe nicht ein goodie für Weiheinteressierte ist, auf das jemand einen Anspruch welcher Art immer hätte, kann es weder unfair oder ungerecht sein, etwas, worauf kein Anspruch besteht, nach belieben auszuwählen. Auch ich handle nicht »unfair« gegenüber der Pizzeria am Eck, wenn ich statt dessen das Mittagsmenu beim Chinesen in der nächsten Straße vorziehe.
Ehe bleibt unter seiner Ägide ein Privileg heterogen lebender Mitmenschen
»Ehe« ist eben nur das. Alles andere sind Partnerschaften (die es, sowohl sexuell als auch nicht-sexuell konnotiert, zwischen normalen Menschen ebenso geben kann und auch gibt). Wer glaubt, seit Jahrtausenden feststehende Rechtsbegriffe einfach mit neuen Inhalten füllen zu müssen, könnte genauso gut (bzw. schlecht) definieren, daß die Miete (und v.a. auch die Untermiete, vom Gesetzgeber des ABGB noch so hübsch als »Afterbestandnahme« bezeichnet) einer Wohnung künftig als »Wohnungseintum« zu bezeichnen und behandeln sei, weil doch nicht bloß Wohnungseigentümern ein »Privileg« auf das Wohnungseigentum eingeräumt werden dürfe.
Franziskus ist so ein würdiger Nachfolger des zuletzt als „Mensch des Jahres“ geehrten Barack Obama.
Das, bitteschön, grenzt an infame Verleumdung! Weder hat der Papst (auch wenn er seine Klappe zu allem möglichen und unmöglichen aufmacht!) deshalb Osama überm Ozean verklappt, noch finanziert er Giftgasangriffe angeblicher »Rebellen«. Über solche Unterschiede darf man nicht egalisierend hinweggehen, finde ich ...
@le penseur: ich glaube da gar nichts. für mich ist der nicht zuständig, ich bin ja ipunktist. allerdings erlaube ich mir, die heuchelei zu verdeutlichen, die in seiner ernennung steckt. nach den maßstäben der medienwelt ist er ein ewiggestriger, dennoch prasselt der applaus bei solchen gelegenheiten.
90 prozent der botschaften, die er zu verkünden hat, würde, von dir und mir oder putin ausgesprochen, dazu führen, dass wir uns in einer ganz häßlichen rechtskonservativen nationalstolz-ecke wiederfänden, ungegendert und verdächtig, gleichmäßige verarmung abzulehnen
hier aber, pffffffffffffff. person des jahres. als hätte der die reichtümer des klerus mit den bedürftigen geteilt. das ist wie der nobelpreis für obama
Die erstmalige Erkenntnis, wie eine ideale Zivilgesellschaft, in der es automatisch das Beste für alle bedeutet, wenn der Einzelne nur das Beste für sich anstrebt, technisch zu verwirklichen ist – und nichts anderes -, machte den Propheten Jesus von Nazareth zur berühmtesten Persönlichkeit der Welt, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert:
(NHC III,5) Der Herr sagte: "Ihr habt alle Dinge verstanden, die ich euch gesagt habe, und ihr habt sie im Glauben angenommen. Wenn ihr sie erkannt habt, dann sind sie die Eurigen. Wenn nicht, dann sind sie nicht die Eurigen."
Wir sollen Jesus also nicht anbeten, sondern ihn – bzw. seine Erkenntnis – verstehen: Wahre Nächstenliebe ist nicht irgendeine „Moral“, sondern das Prinzip Eigennutz = Gemeinnutz! Und „der Herr“ war Jesus für die Urchristen (Gnostiker = Wissende) nicht, weil er etwa aufgrund einer „höheren göttlichen Moral“ Macht über sie hatte (die Macht hatten Geisteszwerge, die sich „Römische Kaiser“ nannten), sondern weil er über ein einzigartiges Wissen verfügte, das einige Wenige in Ansätzen, aber noch niemand ganz verstehen konnte. Für Moralverkäufer ist wahre Nächstenliebe aber eine Horrorvorstellung, denn dann wird die „Moral“ so überflüssig wie eine Taschenlampe (damals noch eine Kerze) bei Sonnenschein. Also hatte die „heilige katholische Kirche“, die sich die „Bildzeitung der Antike“ (die vier biblischen Evangelien) zu ihrem „Neuen Testament“ erkoren und Jesus zum „Gottessohn“ gestempelt hatte, nachdem sie im Jahr 325 zur römischen Staatsreligion geworden war, erst einmal nichts anderes im Sinn, als die originale Heilige Schrift des Urchristentums (Gnosis = Wissen) zu verbrennen und alle Gelehrten, die die Schriften gelesen hatten, zu ermorden. Die römische Armee unterhielt eine Spezialeinheit, um diese „Häresie“ (Gotteslästerung) auszumerzen. Etwas in dieser Art kommt immer dabei heraus, wenn in den naiven Kategorien „gut“ und „böse“ gedacht, bzw. zu denken versucht wird.
Glaube Aberglaube Unglaube
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