Ausgerechnet der auch hier vielgescholtene Pierre Merkel hätte zum Helden werden können. In der 33. Minute der ersten Halbzeit gegen Preußen Münster zum Helden werden können. Nachdem sich Sören Bertram zum ersten Mal bis zur Strafraumgrenze durchgeschlängert hat, legt Sturmkollege Timo Furuholm über drei Meter zärtlich ab und der Ball erreicht den großgewachsenen Siegtorschützen vom Pokalderby gegen den VfL Halle in zentraler Position. Merkel ist ungedeckt, er kann den Ball links oder rechts ins Scheunentor vor seiner Nase schieben. Doch der Ex-Braunschweiger, bisher noch ohne Liga-Tor, scheitert einmal mehr an seinen Nerven: Ohne Not hämmert er den Ball einen Meter übers Tor.
Gut für den Platzwart, der wohl das Netz hätte flicken müssen, wenn Merkel tiefer gezielt hättte. schlecht für die Mannschaft des Halleschen FC, die gegen die von Anfang an auf ein Unentschieden erpichten Gäste bis dahin nach vorn kaum etwas zustande gebracht hat. Hatte der Auswärtssieg beim MSV Duisburg unter den Anhängern schon wieder einmal Hoffnungen geweckt, dass der elende Knoten geplatzt sei, der die Elf von Trainer Sven Köhler seit Wochen unter ihren Möglichkeiten spielen lässt, so kühlen schon die ersten 15 Minuten die Gemüter merklich ab. Bei grauem Frühwinterwetter und kaltem Nieselregel entwickelt sich ein graues, von keinerlei Gefühlsausbrüchen in Mitleidenschaft gezogenes Match. Münster steht hinten und hält den Ball, Halle steht gegenüber und behält Münster im Blick.
Chancen ergeben sich so nur gelegentlich, etwa wenn Sören Bertram sich ein Herz fasst und versucht, auf Außen durchzudribbeln. Die meisten Bälle in die Spitze aber kommen auf hallescher Seite nach einem anderen Muster zustande: Abschlag Kleinheider zu Kojola, der zu Franke, der auf Ziebig, der auf Bertram, der zurück zu Kleinheider, der - meist schon in Zeitnot, weil ein Münsteraner Stürmer auf ihn zuläuft - mit weitem Schlag nach vorn.
Dort deutet Pierre Merkel bis dahin an, dass er mehr sein kann als ein kongenialer Ersatz des im vergangenen Jahr vom Hof gejagten Andis Shala. Im Stil des bis heute unvergessenen Fußballgottes Thomas Neubert macht der großgewachsene Mann mit der 21 die Bälle fest oder versucht, sie auf Nebenmann Timo Furuholm abzulegen. In der Luft ist Merkel zeitweise Alleinherscher, er gewinnt ein halbes Dutzend Kopfbälle nacheinander - zumindest gefühlt mehr als bisher in der gesamten Saison. Dass es mit dem Ablegen nicht so ganz klappt, sehen ihm die 6083 Zuschauer nach. "Wird schon", sagt einer, "das wird heute sein Tag."
Hätte es werden können, wenn Merkel in der 33. Minute getroffen hätte. So aber läuft es wie immer: Der große "Kanzler", nach einem Kopfballduell mit einem Münsteraner mit einem Turban spielend, taucht mehr und mehr ab. Die Zuspiele werden wieder unglücklicher, die Kopfballduelle gehen verloren.
Trotzdem liegt es nicht Merkel, dass Halle die drei fest eingeplanten Punkte gegen den Tabellensechzehnten langsam schwinden sieht. Es geht einfach nicht genug nach vorn, ja, eigentlich geht sogar kaum etwas. Und Schiedsrichter Florian Steinberg, an der Saale seit letztem Jahr ein Mann mit erschütterndem Ruf, hilft auch nicht mit, als er kann: Erst verweigert er einen glasklaren Elfmeter, als Tony Schmidt im Strafraum von hinten umgerannt wird. Dann bedeutet er auch noch weiterspielen, als Timo Furuholms Arm vom Gegenspieler acht Meter vor dem Tor so lange eingeklemmt wird, bis der Finne zu Fall kommt (Foto oben).
Das ist dann insgesamt zu wenig für einen Sieg, von beiden Seiten. Münster hat seine größte Chance, als Bischoff an Kleinheider scheitert und der HFC-Keeper auch den Nachschuss über die Latte lenkt. Der HFC kommt nur noch gefährlich nach vorn, wenn es Freistöße oder - sehr selten - doch mal eine Ecke gibt. Münster ist zeitig zufrieden mit dem Punkt, Halle dann auch. Sven Köhler wechselt mit dem langzeitverletzten Björn Ziegenbein nur einen einzigen Spieler ein. Den während Merkels Behandlungspause bereits an die Seite beorderten Nachwuchsmann Mustapha Amari schickt er lieber wieder zurück hinters Tor, als Merkel bedeutet, weiterspielen zu können. Obwohl sich Münster zu diesem Zeitpunkt bereits prima auf das überschaubar komplexe Doppelspiel der beiden HFC-Angreifer eingestellt hat.
Keine Experimente, keine drei Punkte. So einfach ist das manchmal.
Gut für den Platzwart, der wohl das Netz hätte flicken müssen, wenn Merkel tiefer gezielt hättte. schlecht für die Mannschaft des Halleschen FC, die gegen die von Anfang an auf ein Unentschieden erpichten Gäste bis dahin nach vorn kaum etwas zustande gebracht hat. Hatte der Auswärtssieg beim MSV Duisburg unter den Anhängern schon wieder einmal Hoffnungen geweckt, dass der elende Knoten geplatzt sei, der die Elf von Trainer Sven Köhler seit Wochen unter ihren Möglichkeiten spielen lässt, so kühlen schon die ersten 15 Minuten die Gemüter merklich ab. Bei grauem Frühwinterwetter und kaltem Nieselregel entwickelt sich ein graues, von keinerlei Gefühlsausbrüchen in Mitleidenschaft gezogenes Match. Münster steht hinten und hält den Ball, Halle steht gegenüber und behält Münster im Blick.
Chancen ergeben sich so nur gelegentlich, etwa wenn Sören Bertram sich ein Herz fasst und versucht, auf Außen durchzudribbeln. Die meisten Bälle in die Spitze aber kommen auf hallescher Seite nach einem anderen Muster zustande: Abschlag Kleinheider zu Kojola, der zu Franke, der auf Ziebig, der auf Bertram, der zurück zu Kleinheider, der - meist schon in Zeitnot, weil ein Münsteraner Stürmer auf ihn zuläuft - mit weitem Schlag nach vorn.
Dort deutet Pierre Merkel bis dahin an, dass er mehr sein kann als ein kongenialer Ersatz des im vergangenen Jahr vom Hof gejagten Andis Shala. Im Stil des bis heute unvergessenen Fußballgottes Thomas Neubert macht der großgewachsene Mann mit der 21 die Bälle fest oder versucht, sie auf Nebenmann Timo Furuholm abzulegen. In der Luft ist Merkel zeitweise Alleinherscher, er gewinnt ein halbes Dutzend Kopfbälle nacheinander - zumindest gefühlt mehr als bisher in der gesamten Saison. Dass es mit dem Ablegen nicht so ganz klappt, sehen ihm die 6083 Zuschauer nach. "Wird schon", sagt einer, "das wird heute sein Tag."
Hätte es werden können, wenn Merkel in der 33. Minute getroffen hätte. So aber läuft es wie immer: Der große "Kanzler", nach einem Kopfballduell mit einem Münsteraner mit einem Turban spielend, taucht mehr und mehr ab. Die Zuspiele werden wieder unglücklicher, die Kopfballduelle gehen verloren.
Trotzdem liegt es nicht Merkel, dass Halle die drei fest eingeplanten Punkte gegen den Tabellensechzehnten langsam schwinden sieht. Es geht einfach nicht genug nach vorn, ja, eigentlich geht sogar kaum etwas. Und Schiedsrichter Florian Steinberg, an der Saale seit letztem Jahr ein Mann mit erschütterndem Ruf, hilft auch nicht mit, als er kann: Erst verweigert er einen glasklaren Elfmeter, als Tony Schmidt im Strafraum von hinten umgerannt wird. Dann bedeutet er auch noch weiterspielen, als Timo Furuholms Arm vom Gegenspieler acht Meter vor dem Tor so lange eingeklemmt wird, bis der Finne zu Fall kommt (Foto oben).
Das ist dann insgesamt zu wenig für einen Sieg, von beiden Seiten. Münster hat seine größte Chance, als Bischoff an Kleinheider scheitert und der HFC-Keeper auch den Nachschuss über die Latte lenkt. Der HFC kommt nur noch gefährlich nach vorn, wenn es Freistöße oder - sehr selten - doch mal eine Ecke gibt. Münster ist zeitig zufrieden mit dem Punkt, Halle dann auch. Sven Köhler wechselt mit dem langzeitverletzten Björn Ziegenbein nur einen einzigen Spieler ein. Den während Merkels Behandlungspause bereits an die Seite beorderten Nachwuchsmann Mustapha Amari schickt er lieber wieder zurück hinters Tor, als Merkel bedeutet, weiterspielen zu können. Obwohl sich Münster zu diesem Zeitpunkt bereits prima auf das überschaubar komplexe Doppelspiel der beiden HFC-Angreifer eingestellt hat.
Keine Experimente, keine drei Punkte. So einfach ist das manchmal.
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