Die ersten Berichte lesen sich wie eine Fantasie aus der SPD-Wahlkampfzentrale. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück werde "von einem Unbekannten erpresst", berichtet die "Bild"-Zeitung, gleichlautend springen sämtliche Leitmedien auf die Geschichte an. Steinbrücks Ehefrau Gertrud habe einen anonymen Erpresserbrief erhalten, mit dem ein Unbekannter verlangt, Steinbrück solle seine Kanzlerkaddidatur zurückziehe. Er, der "Unbekannte", lebe "seit vielen Jahren" mit einer Frau aus den Philippinen in Bonn zusammen", die vor rund 14 Jahren illegal als Putzfrau im Haushalt der Steinbrücks tätig gewesen sei. Die Frau habe damals nicht über eine Aufenthaltsgenehmigung verfügt, weiterhin habe sie - da liegt nahe - keine Steuern auf ihre Einnahmen aus ihrer Arbeit als Putzfrau gezahlt.
Wörtlich habe der Erpresser Gertrud Steinbrück aufgefordert: "Sie sollten Ihren Mann im Stillen dazu bewegen, seine Kanzlerkandidatur bis zum 10. September aus persönlichen Gründen niederzulegen." Weder ein Kanzlerkandidat der SPD noch ein Bundeskanzler dürften erpressbar sein.
Eigentlich das Ende des Kanzlerkandidaten Steinbrück. Der Mann, der gegen Steuerhinterzieher wettert und Egoismus anprangert, ist ein weiteres Mal ertappt worden, wie er für sich selbst andere Regeln gelten lässt.
Aber wir sind hier im Bereich des Staatsschadens. Deshalb lenken bereits die ersten Meldungen über die Affäre unisono vom Kern der Affäre ab. Durch die Aufstellung der These, der Schreiber sei ein Unbekannter - obwohl er doch angibt, mit der namentlich bekannten Ex-Putzfrau in Bonn zu leben - und der Behauptung, er habe Erpressung im Sinn - obwohl er Frau Steinbrück doch nur nahelegt, mit ihrem Mann zu reden, ohne Konsequenzen anzudrohen - bekommt die Story einen Dreh, der die junge, zarte deutsche Demokratie schützt.
Obgleich Familie Steinbrück die Beschäftigung der Filipina einräumt und damit der Höchstschaden droht: Eine Bundestagswahl, bei der die Kanzlerin keinen Gegenkandidaten mehr hat. Nun werden alle Tricks gezogen, alle semantischen Hebel in Bewegung gesetzt. Steinbrück etwa erklären die Beschäftigung der Frau auf die Art, auf die schon der frühere Bundespräsident Wulff seine Methode der Rechnungsbegleichung erklärt hat: Immer bar, ohne Quittung, aber auch ohne böse Absicht.
Nach Darstellung der Familie haben Steinbrücks die Putzfrau von der Mutter Gertrud Steinbrücks "geschenkt" bekommen, für die die Frau bereits einige Jahre gearbeitet habe. Dass dennoch Frau Steinbrück und nicht die Mutter die fälligen Beträge bar überreichte, erklärt Gertrud Steinbrück mit einer aus vielen deutschen Familien bekannten Praxis: "Ich rechnete das jeweils mit meiner Mutter ab". Ob die Filipina den Mindestlohn erhielt, wird nirgendwo gefragt, es wird auch nirgendwo gesagt. Von Quittungen ist nicht die Rede. Bei Steinbrücks zu Hause geht man davon aus, dass das schon in Ordnung sein muss, wenn man das selbst so macht.
Eine Aufenthaltsgenehmigung habe die Frau damals noch gehabt, als sie diese verlor, "und auf Schwarzarbeit angewiesen war" sahen Steinbrücks keine Möglichkeit mehr, ihr eine feste versteuerte Arbeitsstelle anzubieten. "Als Trost habe ich ihr 500 D-Mark geschenkt", beschreibt Peer Steinbrücks Gattin den bewegenden Abschied, ohne klarzustellen, ob sie auch diesen Betrag von ihrer Mutter erstattet bekam.
Die Putzfrau jedenfalls hat heute wieder eine Aufenthaltsgenehmigung und sie bestätigte die Version der Steinbrücks, erspart sich aber gleichfalls Details: "Ich bin der Familie sehr dankbar; sie hat mich damals unterstützt." Das BKA hat Ermittlungen aufgenommen, Peer Steinbrück zur Abwechslung über seine Vorstellungskraft gesprochen. das letzte Wort hat sein Parteichef Sigmar Gabriel, einst Mitinhaber einer Briefkastenfirma im mitteldeutschen Halle:"Eine 14 Jahre alte Geschichte, mit der Peer Steinbrück nichts zu tun hatte, 14 Tage vor der Wahl hochzuziehen, ist wirklich schmutziger Wahlkampf".
Wörtlich habe der Erpresser Gertrud Steinbrück aufgefordert: "Sie sollten Ihren Mann im Stillen dazu bewegen, seine Kanzlerkandidatur bis zum 10. September aus persönlichen Gründen niederzulegen." Weder ein Kanzlerkandidat der SPD noch ein Bundeskanzler dürften erpressbar sein.
Eigentlich das Ende des Kanzlerkandidaten Steinbrück. Der Mann, der gegen Steuerhinterzieher wettert und Egoismus anprangert, ist ein weiteres Mal ertappt worden, wie er für sich selbst andere Regeln gelten lässt.
Aber wir sind hier im Bereich des Staatsschadens. Deshalb lenken bereits die ersten Meldungen über die Affäre unisono vom Kern der Affäre ab. Durch die Aufstellung der These, der Schreiber sei ein Unbekannter - obwohl er doch angibt, mit der namentlich bekannten Ex-Putzfrau in Bonn zu leben - und der Behauptung, er habe Erpressung im Sinn - obwohl er Frau Steinbrück doch nur nahelegt, mit ihrem Mann zu reden, ohne Konsequenzen anzudrohen - bekommt die Story einen Dreh, der die junge, zarte deutsche Demokratie schützt.
Obgleich Familie Steinbrück die Beschäftigung der Filipina einräumt und damit der Höchstschaden droht: Eine Bundestagswahl, bei der die Kanzlerin keinen Gegenkandidaten mehr hat. Nun werden alle Tricks gezogen, alle semantischen Hebel in Bewegung gesetzt. Steinbrück etwa erklären die Beschäftigung der Frau auf die Art, auf die schon der frühere Bundespräsident Wulff seine Methode der Rechnungsbegleichung erklärt hat: Immer bar, ohne Quittung, aber auch ohne böse Absicht.
Nach Darstellung der Familie haben Steinbrücks die Putzfrau von der Mutter Gertrud Steinbrücks "geschenkt" bekommen, für die die Frau bereits einige Jahre gearbeitet habe. Dass dennoch Frau Steinbrück und nicht die Mutter die fälligen Beträge bar überreichte, erklärt Gertrud Steinbrück mit einer aus vielen deutschen Familien bekannten Praxis: "Ich rechnete das jeweils mit meiner Mutter ab". Ob die Filipina den Mindestlohn erhielt, wird nirgendwo gefragt, es wird auch nirgendwo gesagt. Von Quittungen ist nicht die Rede. Bei Steinbrücks zu Hause geht man davon aus, dass das schon in Ordnung sein muss, wenn man das selbst so macht.
Eine Aufenthaltsgenehmigung habe die Frau damals noch gehabt, als sie diese verlor, "und auf Schwarzarbeit angewiesen war" sahen Steinbrücks keine Möglichkeit mehr, ihr eine feste versteuerte Arbeitsstelle anzubieten. "Als Trost habe ich ihr 500 D-Mark geschenkt", beschreibt Peer Steinbrücks Gattin den bewegenden Abschied, ohne klarzustellen, ob sie auch diesen Betrag von ihrer Mutter erstattet bekam.
Die Putzfrau jedenfalls hat heute wieder eine Aufenthaltsgenehmigung und sie bestätigte die Version der Steinbrücks, erspart sich aber gleichfalls Details: "Ich bin der Familie sehr dankbar; sie hat mich damals unterstützt." Das BKA hat Ermittlungen aufgenommen, Peer Steinbrück zur Abwechslung über seine Vorstellungskraft gesprochen. das letzte Wort hat sein Parteichef Sigmar Gabriel, einst Mitinhaber einer Briefkastenfirma im mitteldeutschen Halle:"Eine 14 Jahre alte Geschichte, mit der Peer Steinbrück nichts zu tun hatte, 14 Tage vor der Wahl hochzuziehen, ist wirklich schmutziger Wahlkampf".
6 Kommentare:
ist doch völlig latte!
unsere politikmarionetten/darsteller/prostituierte lügen doch allesamt sobald sie den mund aufmachen!
Ja komisch es kommt immer nur solches aus was schon verjährt ist. Aber die Machenschaften und Gaunereien die sie jetzt machen, die kommen halt nie in die Zeitungen. Warum wohl ? Aber ich kann mir vorstellen, dass er diese arme Frau zum 8.50 Eurotrarif arbeiten liess, noch schlimmer sie arbeitete für ein Geschenk ihrer Herren, wenn es ihnen denn gnädig erschien und war auch ein Geschenk ihrer Frau - oh war sie etwa eine Sklavin? Ja Herr und Diener, das ist in dieser Politiker Kaste gang und gäbe, und muss so sein, wo kämen wir dann hin! Man sieht viel bla bla und Wundertätige Dinge bei ihnen aber die Wahrheit wird wohl ein bisschen zurechtgebogen. Aber was solls Bilderberger dürfen halt alles machen und noch besser sie machen kriminelle Sachen.
Natürlich ist der Genosse ein ganz normaler Sozial- und Putzfrauen-Bescheißer. Die Story mit Mutti... Wer soll das denn glauben? Ein Glück aber dass in den Organen der öffentlichen Empörungspflege in diesem Fall eine besonnene Order zur Nichtempörung und klassenbewußter Sprachpflege rausgegangen ist.
Dabei wäre für Peer alles so einfach. Er hätte einfach die Wahrheit sagen sollen: Es war jene NGO, die im Kölner Raum seit Jahrhunderten unter dem Namen „Heinzelmännchen“ Wohnungen reinigt. Ei! Wie wären unsere kleinen Praktikantenhändchen bei SPIEGEL-Online, ZEIT und SZ da ins Klatschen geraten. Das mit der NGO hätte sie begeistert. Die Geschichte kennen sie seit der Kiiiiitaaaa. Die ist wahr.
Neiddebatte. Hätten alle die Möglichkeit eine asiatische Putzhilfe (hilfsweise auch brasilanisch) für 5,-€/h zu bekommen, würden auch alle eine nehmen.
Und wenn einer die Putzi nicht nimmt für 5,-€/h weil er die 5,-€/h nicht hat, aber dennoch SPD wählen würde, dann hat derjenige ernstere Probleme als das Hauspersonal der Reichen.
Er ist dann nämlich ein Nutzhamster und hat zu laufen und nicht zu denken und zu handeln.
jede Edelsozidrecksau betrügt den Fiskus .
wundere mich weshalb es in HH Eppendorf nicht jeden Tag Razzien gibt . Man kennt sich - man hilft sich - am Freitag wieder ein Vortrag im Logenhaus - der Sohn ist dumm wie Brot und wird Anwalt , Freimaurer , Politiker .
Der Sepp
Ganz wichtige Kriterien zur Auswahl eines Mitspielers in der politischen Seifenoper des 21. Jahrhunderts:
a) “Seht ihn euch an, den üblen Steuerhinterzieher – und so einer will unser neuer Bundeskanzler werden?”
b) “Da gibt sich jemand alle erdenkliche Mühe, um unser neuer Bundeskanzler zu werden – und dann wirft ihm ein niederträchtiger Erpresser Knüppel zwischen die Beine!”
Sie haben die Wahl – und achten Sie bitte auch auf andere Fisimatenten, bevor Sie am 22.09 DIE Entscheidung Ihres Lebens ankreuzen!
Wer sich weniger für Fisimatenten interessiert, kann sich zuerst darüber informieren, was – unabhängig von der politischen Seifenoper – Freiheit und Gerechtigkeit wirklich bedeuten,…
Halbwegs glücklich?
…und was die Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland von Beginn an hätte werden sollen, aber – weil religiöse Fisimatenten ja wichtiger sind – bis heute nicht geworden ist:
Persönliche Freiheit und Sozialordnung
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