Am Anfang müssen es zwangsläufig irgendwann einmal zwei gewesen sein: Ein Mann, eine Frau, das übliche. Heute sind daraus knapp über sechs Milliarden Menschen geworden - die Behauptung aber, 75 Prozent aller Menschen, die jemals gelebt haben, lebten heute, ist falsch, wie Carl Haub vom Population Reference Bureau in einem Beitrag auf der Homepage des Washingtoner Instituts schreibt.
Dass sich der Mythos schon seit den 70er Jahren hartnäckig hält, macht ihn nicht richtiger, rechnet Haub vor. Zwar läge für 99 Prozent der Zeit, die die Menschheit existiere, natürlich kein gesichertes Zahlenmaterial vor, doch aus ein paar recht verlässlichen Annahmen ließen sich exakte Annäherungswerte hochrechnen.
Zuerst einmal müsse klar sein, auf welche Erwartungen sich eine solche Rechnung gründe. Einmal sei da die Zeit, die die Menschen bereits existiere, andererseits die Größe der jeweiligen Bevölkerung der Erde in den unterschiedlichen Zeiträumen.
Carl Haub nimmt für seine Rechnung elf dieser Zeiträume an, die sich jeweils durch eine spürbar anwachsende Population unterscheiden. Aus den zwei Menschen, die er für die Jahre 50.000 vor Christus annimmt, werden 8.000 vor Christus schon fünf Millionen, um Christi Geburt schließlich 300 Millionen und um 1850 1,2 Milliarden.
Der Sprung von fünf auf 300 Millionen sei durch die Entwicklung der Landwirtschaft ermöglicht worden, allerdings sei das Wachstum mit 0,0512 Prozent pro Jahr sehr langsam gewesen. Zudem war das Leben damals sehr kurz. "Die durchschnittliche Lebenserwartung lag nicht höher als bei zehn Jahren", schreibt Haub. Entsprechend hoch musste die Geburtenrate sein, damit überhaupt ein gewisser Teil der Bevölkerung und damit die ganze Art überlebte: Mit 80 Geburten pro 1.000 Menschen lag sie etwa viermal so hoch wie heute. Selbst Entwicklungsländer kommen heutzutage nur noch auf vergleichsweise bescheidene Raten von 45 bis 50 Geburten pro 1.000 Einwohner, schafften damit aber in den zurückliegenden 56 Jahren ein Bevölkerungswachstum von 300 Millionen auf 2,2 Milliarden Menschen.
Auch nach dem Beginn der Zeitrechnung blieb das Bevölkerungswachstum langsam, vor allem bedingt durch die Schwarze Pest. Bis 1650 verdoppelte sich die Weltbevölkerung nicht einmal, erst 1800 erreichte die Zahl der gleichzeitig lebenden Menschen die Milliardenmarke.
Dennoch kommt Carl Haub am Ende seiner Rechnung zu einem Ergebnis, das überraschend klingt: Insgesamt haben bis heute zirka 106 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt, 6,2 Milliarden davon sind heute noch am Leben - magere 5,8 Prozent. Dass derzeit mehr Menschen leben als über die ganze Menschheitsgeschichte zusammengenommen, ist also nur ein Mythos, ebenso langlebig wie falsch: Die meisten Menschen, das ist Fakt, sind schon tot.
Dass sich der Mythos schon seit den 70er Jahren hartnäckig hält, macht ihn nicht richtiger, rechnet Haub vor. Zwar läge für 99 Prozent der Zeit, die die Menschheit existiere, natürlich kein gesichertes Zahlenmaterial vor, doch aus ein paar recht verlässlichen Annahmen ließen sich exakte Annäherungswerte hochrechnen.
Zuerst einmal müsse klar sein, auf welche Erwartungen sich eine solche Rechnung gründe. Einmal sei da die Zeit, die die Menschen bereits existiere, andererseits die Größe der jeweiligen Bevölkerung der Erde in den unterschiedlichen Zeiträumen.
Carl Haub nimmt für seine Rechnung elf dieser Zeiträume an, die sich jeweils durch eine spürbar anwachsende Population unterscheiden. Aus den zwei Menschen, die er für die Jahre 50.000 vor Christus annimmt, werden 8.000 vor Christus schon fünf Millionen, um Christi Geburt schließlich 300 Millionen und um 1850 1,2 Milliarden.
Der Sprung von fünf auf 300 Millionen sei durch die Entwicklung der Landwirtschaft ermöglicht worden, allerdings sei das Wachstum mit 0,0512 Prozent pro Jahr sehr langsam gewesen. Zudem war das Leben damals sehr kurz. "Die durchschnittliche Lebenserwartung lag nicht höher als bei zehn Jahren", schreibt Haub. Entsprechend hoch musste die Geburtenrate sein, damit überhaupt ein gewisser Teil der Bevölkerung und damit die ganze Art überlebte: Mit 80 Geburten pro 1.000 Menschen lag sie etwa viermal so hoch wie heute. Selbst Entwicklungsländer kommen heutzutage nur noch auf vergleichsweise bescheidene Raten von 45 bis 50 Geburten pro 1.000 Einwohner, schafften damit aber in den zurückliegenden 56 Jahren ein Bevölkerungswachstum von 300 Millionen auf 2,2 Milliarden Menschen.
Auch nach dem Beginn der Zeitrechnung blieb das Bevölkerungswachstum langsam, vor allem bedingt durch die Schwarze Pest. Bis 1650 verdoppelte sich die Weltbevölkerung nicht einmal, erst 1800 erreichte die Zahl der gleichzeitig lebenden Menschen die Milliardenmarke.
Dennoch kommt Carl Haub am Ende seiner Rechnung zu einem Ergebnis, das überraschend klingt: Insgesamt haben bis heute zirka 106 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt, 6,2 Milliarden davon sind heute noch am Leben - magere 5,8 Prozent. Dass derzeit mehr Menschen leben als über die ganze Menschheitsgeschichte zusammengenommen, ist also nur ein Mythos, ebenso langlebig wie falsch: Die meisten Menschen, das ist Fakt, sind schon tot.
6 Kommentare:
Rassismus! Was ist mit all den ausgestorbenen Menschenrassen? Erectus, Habilis, Heidelbergensis, Neanderthalensis? Sind das vielleicht keine Menschen gewesen? Wo bleibt der Aufschrei? Keine Lobby ...
Die Zahl der gelebten Menschen vor dem berühmten Flaschenhals ist zudem reine Spekulation. Die Rassenfrage mal außen vor. Der Einfachheit halber sollte für die Rechnung daher das biblische Alter der Schöpfung angenommen werden.
Vergaß, für die gelungene Überschrift ausdrücklich Lob zu spenden. Die Schlagzeile sollte im anstehenden Wahlkampf viel häufiger verwendet werden. Einfach so. Zum Nachdenken. Und zum Abwimmeln jeder Diskussion.
Schade! Damit wäre die Behauptung, es sei doch gar nicht erwiesen, daß das Leben mit dem Tode bestraft würde, weil die Mehrzahl der je gelebt habenden Menschen noch gar nicht gestorben sei, in der Tonne gelandet.
Wieder eine schöne Ungewißheit im kalten Licht der Tatsachen beseitigt.
Seufz.
WAs ist mit Zombies? Hä? Oder den Untoten? Die leben ja bekanntlich immer noch.
Mal 'ne Frache an die Ausgefuchsten, die Beleckten und Pfiffigen, nämlich was ist an folgender Milchmädchenrechnung faul :
- Seit der Zeitenwende sind rund 2000 Jahre vergangen. - Nimmt man für eine Generation ca. 25 Jahre an, ergäbe das 80 Generationen, die seither lebten.
Nut ist die Zahl der Vorfahren eines Individuums:
1 Generation zurück: 2 hoch 1 Vorfahren = 2 (Eltern)
2 Generationen zurück: 2 hoch 2 Vorfahren = 4 (Gross-Eltern)
3 Generationen zurück: 2 hoch 3 Vorfahren = 8 (Urgross-Eltern)
4 Generationen zurück: 2 hoch 4 Vorfahren = 16 (Ururgross-Eltern)
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80 Generationen zurück: 2 hoch 80 Vorfahren = 1,2089 * 10 hoch 24 Vorfahren
Das wären mehr als 10 Billionen mal mehr, als es heute Menschen gibt- Absurd !!!!!
Folgt daraus nicht zwingend, dass immer und immer wieder mehr oder weniger nahe Verwandte heirateten, dass die Verzweigungen überhaupt nicht streng binär sind ? – Manifestierten sich dadurch nicht auch ethnische Gemeinsamkeiten, durch diese „Inzucht“ innerhalb von Stämmen und Völkern ?
@Anonym:
Ahnenverlust
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