Schon komisch. Es war nichts weniger als „der größte Geldwäschefall aller Zeiten“, ein Verbrechen, das „sechs Milliarden“ illegales Geld bewegt hatte, mit Hightech und Internet und dem FBI mittendrin, das plötzlich zuschlug und das digitale Bezahlsystem Liberty Reserve kurzerhand schloss. Über die virtuelle Bank in Costa Rica waren zuvor eben jene „sechs Milliarden Dollar illegal in den Wirtschaftskreislauf geschleust“ worden, schrieb der „Spiegel“, die Firma sei "die Bank der Wahl für die kriminelle Unterwelt" gewesen.
Fragten sich Beobachter anfangs noch besorgt, wieso alle Berichte über die Affäre nahezu wortgleich waren, so fragen sie sich nun, zwei Monate später, was eigentlich los ist mit den deutschen Leitmedien. Wurden die auch geschlossen? Wegen des Einschleusens von etlichen Milliarden Kubikmetern Blödsinn in die gesellschaftliche Diskussion eventuell?
Denn was beim Fall Liberty Reserve zu betrachten ist, spricht Bände: Eine einzige Woche hielt das Nachrichtenmagazin Spiegel den größten Geldwäschefall aller Zeiten als Thema. Anschließend verlosch die Sechs-Milliarden-Affäre mit einem lautlosen Zischen. Nie wieder berichtete der „Spiegel“ über LR-Gründer Arthur Budovsky und dessen Auslieferung von Spanien in die USA oder seine Frau Yessenia Valerio Vargas und ihren heroischen Kampf um die Hälfte des verbrecherischen Vermögens des Mannes, der sie vor fünf Jahren gegen Zahlung von 200.000 Dollar geehelicht hatte.
Wäre es nur der „Spiegel“, wäre es lustig. Doch es sind ja alle: Wie der „Spiegel“ verabschiedete sich auch die „Welt“ Anfang Juni mit einem launigen Text über den tapferen Staatsanwalt Preet Bhararas aus der Berichterstattung. Die FAZ war das schon zwei Tage raus, auch die Süddeutsche hatte sich längst aus der „Wechselstube der Unterwelt“ (SZ) verabschiedet.
Keiner von ihnen ist jemals zurückgekehrt, um zu schauen, was Budovsky macht, keiner hat nachgerechnet, dass sechs Milliarden in 55 Millionen Transaktionen um die Welt geschickte Dollar am Ende läppische 109 Dollar pro Transaktion ergeben – nicht eben die Größenordnung, die für prosperierende weltweite Großverbrechen sprechen. Nein, ganz wie es das dritte Grundgesetz der Mediendynamik nach einer Theorie des An-Institut für Angewandte Entropie der Bundeskulturstiftung in Halle an der Saale vorhersagt, ist auch der „größte Geldwäschefall aller Zeiten“ binnen kürzester Zeit dem grassierenden Themensterben in der deutschen Medienlandschaft zum Opfer gefallen.
Fragten sich Beobachter anfangs noch besorgt, wieso alle Berichte über die Affäre nahezu wortgleich waren, so fragen sie sich nun, zwei Monate später, was eigentlich los ist mit den deutschen Leitmedien. Wurden die auch geschlossen? Wegen des Einschleusens von etlichen Milliarden Kubikmetern Blödsinn in die gesellschaftliche Diskussion eventuell?
Denn was beim Fall Liberty Reserve zu betrachten ist, spricht Bände: Eine einzige Woche hielt das Nachrichtenmagazin Spiegel den größten Geldwäschefall aller Zeiten als Thema. Anschließend verlosch die Sechs-Milliarden-Affäre mit einem lautlosen Zischen. Nie wieder berichtete der „Spiegel“ über LR-Gründer Arthur Budovsky und dessen Auslieferung von Spanien in die USA oder seine Frau Yessenia Valerio Vargas und ihren heroischen Kampf um die Hälfte des verbrecherischen Vermögens des Mannes, der sie vor fünf Jahren gegen Zahlung von 200.000 Dollar geehelicht hatte.
Wäre es nur der „Spiegel“, wäre es lustig. Doch es sind ja alle: Wie der „Spiegel“ verabschiedete sich auch die „Welt“ Anfang Juni mit einem launigen Text über den tapferen Staatsanwalt Preet Bhararas aus der Berichterstattung. Die FAZ war das schon zwei Tage raus, auch die Süddeutsche hatte sich längst aus der „Wechselstube der Unterwelt“ (SZ) verabschiedet.
Keiner von ihnen ist jemals zurückgekehrt, um zu schauen, was Budovsky macht, keiner hat nachgerechnet, dass sechs Milliarden in 55 Millionen Transaktionen um die Welt geschickte Dollar am Ende läppische 109 Dollar pro Transaktion ergeben – nicht eben die Größenordnung, die für prosperierende weltweite Großverbrechen sprechen. Nein, ganz wie es das dritte Grundgesetz der Mediendynamik nach einer Theorie des An-Institut für Angewandte Entropie der Bundeskulturstiftung in Halle an der Saale vorhersagt, ist auch der „größte Geldwäschefall aller Zeiten“ binnen kürzester Zeit dem grassierenden Themensterben in der deutschen Medienlandschaft zum Opfer gefallen.
3 Kommentare:
Noch besser: Wo ist die Berichterstattung der Leitmedien (plus Empörung plus TV-talkshows) zum Thema WestLB ?
Milliarden-Verlust durch "Kreativität" bei einer Karibik-Tochter.
Zudem: Während der HR beim Thema "Steuerfahnder-Affäre" und der BR bei "Mollath" schwer einen auf Journalismus machen, verteidigt der WDR ("Übertreibung", "Verzerrung") seine Patrone wie eine Löwin ihr Junges.
Grösste Geldwäsche aller Zeiten? Hahah ich sage nur, was ist mit der Euro Rettung mit Griechenland? Wird da nicht auch Geld gewaschen, hin und her geschoben. Aber eben die Medien sind alle gesteuert, wer liest sie denn noch? Solchen Schund kaufe ich schon lange nicht mehr.
Die können darüber nicht berichten, weil die Berichte über das Ozonloch so viel Platz brauchen.
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