Montag, 13. Mai 2013

Großer Andrang vor Gericht


Sieben Monate nach einer tödlichen Prügelattacke am Berliner Alexanderplatz müssen sich sechs mutmaßliche Schläger vor dem Landgericht in der Hauptstadt verantworten. Jonny K. war von "Unbekannten" (Stern) im Oktober 2012 mit Tritten und Schlägen so attackiert worden, dass er wenig später an Gehirnblutungen starb. Sein Tod hatte Entsetzen und eine neue Debatte über Jugendgewalt ausgelöst, die wenige Tage später allerdings bereits wieder beendet wurde, als sich herausstellte, dass die Täter doch nicht unbekannt waren .

Nur in der Türkei, wohin sich der Hauptverdächtige zwischenzeitlich geflüchtet hatte, ist die Ermordung des thailändischstämmigen Deutschen ein großes Thema geblieben. Am 10. März berichtete die führende Zeitung "Hürriet" zuletzt vor zwei Monaten brandaktuell über den Verdacht gegen den türkischstämmigen Onur U.. Als sich dann herausstellte, dass das öffentliche Interesse an dem länderübergreifenden Fall so groß sein würde, erstritt sich die größte türkische Zeitung natürlich vor dem Verfassungsgericht einen festen Platz für einen Berichterstatter, der zuvor nicht gewährt worden war.

Der Schwurgerichtssaal 500 im Berliner Landgericht Moabit ist schon vor Jahren zu einem Hochsicherheitstrakt umgebaut worden: Anstelle einer herkömmlichen Anklagebank gibt es an den Wänden beider Längsseiten zwei große Kabinen aus schusssicherem Glas. Hier haben schon hochgefährliche Terroristen und Schwerstkriminelle gesessen, jetzt aber kommen diese jungen Männer aus der Mitte der multikulturellen Gesellschaft. Mit dem Prozessauftakt heute kann die weltweite Öffentlichkeit den Angeklagten im Alter zwischen 19 und 24 Jahren erstmals ins Auge schauen. Sechs junge Männer, ordentlich gekleidet, scharf rasiert, fünf der Verdächtigen werden aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Doch das Monströse ihrer Tat, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft keinem Tötungsvorsatz folgte und auch keine fremdenfeindlichen Motive hatte, ist ihnen nicht anzusehen. Auch ein Freund des Opfers Jonny K. hatte vor dem Angriff so lange provoziert, bis er schwer verletzt liegen blieb.


Unter anderen Umständen wäre das ein Riesenthema, zumal es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Doch im Fall Jonny K. waren die Täter nicht nur betrunken, sondern auch wütend, wütend auf ein Land, das ihnen Integration verweigert, das ihren Glauben abschätzig behandelt und ihre Fähigkeiten nicht ausreichend fördert. Enttäuscht von den Nachstellungen direkt nach der Tat tauchte der 19-Jährige Onur U. monatelang in der Türkei unter, auch ein zweiter Verdächtiger flüchtete. Der türkische Botschafter, der im Prozess gegen die Nazi-Terrorgruppe NSU in München keinen festen Beobachterplatz zugewiesen bekommen hat, will deshalb auch zum Prozessauftakt in Berlin kommen. Alle Verdächtigen seien türkischstämmig, hieß es, deshalb sei es wichtig, dieser "Abrechnung mit einer beispiellosen Gewaltorgie" beizuwohnen. Auch der Menschenrechtsbeauftragte des türkischen Parlaments kündigte inzwischen sein Kommen an. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im türkischen Parlament, Volkan Bozkir, forderte derweil zusätzliche Plätze auch für türkische Diplomaten und Politiker im Gerichtssaal. „Wir würden es begrüßen, wenn unser Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat ungetrübt bliebe.“

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hahaha die Täter bekommen ganz sicher noch eine Erhöhung des HarzIV Satzes, und werden auf freien Fuss gesetzt da sie "Deutschlandgeschädigt" sind. Oh, habe gehört, dass man ihnen Schadenersatz ausbezahlt, damit ihre Ehre wiederhergestellt wird. Zudem wird Madame Merkel der Türkei offiziell ein U-Boot und mehrere Atombomben als Wiedergutmachung schicken. Und der Deutsche Michel (Grünen und Kohorten) werden jubilieren wie immer.

Anonym hat gesagt…

Unsere angehenden Kolonialherren werden sich schon jetzt darum kümmern, dass sich die Dhimmis in ihrem künftigen Protektorat „Almanya“, auch schön „konform“ verhalten. Insbesondere sind diesen (noch) indigenen Kartoffeln alle restlichen Nazi-Allüren, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Turkophobie, Islamophobie,etc. gründlich auszutreiben. Aber da können die neuen Herren beruhigt sein, ihre 5-te Kolonne, die linksgrünen GutmenschInnen sind in dieser Hinsicht sehr gelehrig. Sie werden sich in ihrem speichelleckerischen, vorauseilenden Gehorsam schon den Anweisungen vom Bosporus beugen.

Cordt hat gesagt…

Ich weiß mich mit Kenan Kolat und den beiden anonymen Kommentatoren in der Erwartung der Höchststrafe eins.
Die Umbenennung des Alexanderplatzes in Jonnyplatz halte ich jedoch nicht für angemessen.

Anonym hat gesagt…

In gewissem, zynischen Sinne sind der NSU- und Alexanderplatz-Prozess paradigmatisch für unsere tolle „Rechtskultur“ und hoffentlich wenigstens einigen Bundes-Micheln eine Lehre. – Denn während im ersten Fall mit Mords-Aplomb ein Schauprozess abgezogen wird, in dem wir vor der Welt wieder mal als Volk von unverbesserlichen Nazis vorgeführt werden, in dem die Fascho-Gene nach wie vor virulent sind, wird im zweiten eine vor „Milde und „Verständnis“ triefenden Soap stattfinden, in dem die Täter als die eigentlich wahren Opfer des faschistischen, repressiven, intolarenten Umfelds kredenzt werden, das die Bedauenswerten geradezu zwangsläufig zu der Tat drängten.

Dem Opfer wird man versuchen möglichst viel „Mitschuld“ in die Schuhe zu schieben, sprich, es habe an dem „nötigen Respekt“ vor den „herzallerliebsten Migranten“, ihren „Gewohnheiten“ und „Umgangsformen“ mangeln lassen.

Es ist offenbar wieder an der Zeit Exempel zu statuieren, neue Gesslerhüte zu installieren, den Bundes-Micheln mal wieder heftig zu zeigen, wo die Harke hängt. Denn sonst könnten sie ja evtl. aufmüpfig werden und gegen die €-Abzocke, gegen die Klima/Energiewende-Verarsche, gegen die immer penetrantere „Bereicherung“ zu maulen, oder gar rebellieren. Ergo gehört ihnen wieder mal das zu hart gewordene Rückgrat mit der Nazi-Keule weichgeprügelt, auf dass sie wieder brav, willig und gehorsam die Anweisungen ihrer Dressureliten schlucken.

Anonym hat gesagt…

@Cordt:

Umbenennung in Jonnyplatz ist schon deshalb unmöglich, weil in Berlin für Straßen bis auf Weiteres nur Frauennamen vergeben werden.

Anonym hat gesagt…

@Anonym -1

Oha, auch da schon Quotismus. - Na da hamwer ja ein Riesenfüllhorn von Namen verfügbar, wie
Ulrike Meinhoff,
Gudrun Ensslin,
Hilde Benjamin,
....
....

Sollte als Vergabekriterium immer noch historische Bedeutung in bildender Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Politik gelten, so hat unsere linksgrünfeministische Geschichtsklitterung aber noch einiges zu tun, um ihre Strassennamen-Quoten zu erfüllen.

eulenfurz hat gesagt…

@Anonym 6
Unfaßbar, in Berlün-Kreuzberg werden dank der PIRATEN-Partei schon Unisex-Toiletten für das dritte und vierte und fünfte Geschlecht eingerichtet, und die Stadt selbst krebst noch bei Frauennamen herum. Unisex-Straßennamen sind die Zukunft!

Man könnte auch gleich Jonnys Schwester Tina würdigen, etwa mit einem "Jonny-und-Tina-K.-Platz". Oder das Mehrheitsgesellschaftsopfer Onur U. läßt sich zur Onura umoperieren, dann könnte der Platz sogar nach ihm/ihr benannt werden.