Tapfer hat er gegen Banken und Manager, gegen Reiche, Italiener und Clowns Stellung bezogen und damit binnen weniger Wochen deutschlandweit alle Herzen im Sturm erobert. Verharrten die Umfragewerte der deutschen Sozialdemokratie noch Anfang Dezember letzten Jahres bei überschaubaren 30 Prozent, kam mit Steinbrück Bewegung in die Zahlen. Heute liegt die SPD bei sicheren 27 Prozent, Tendenz stabil. Mit der Übernahme der Wahlkampfleitung durch Andrea Nahles deutet die SPD zudem an, dass das noch längst nicht alles gewesen sein soll.
Allerdings droht nun schon neues Ungemach. Wieder ist es Peer Steinbrück, der seiner sieggewohnten Partei Ärger macht. Grund ist ausgerechnet seine Antrittsrede, die Historikern als Startschuß der Aufholjagd ins Kanzleramt gilt. Doch das Blog Peerplag schießt queer. In einer umfangreichen Analyse von Steinbrücks großer Kandidatenrede weisen die anonymen Plagiatsjäger dem aus dem Ruhestand ins Herausfordereramt gescheiterten ehemaligen Finanzminister und WestLB-Aufsichtrat zahlreiche angebliche Zitate ohne Urheberhinweis nach. dabei soll es sich nicht nur um kleinste Wortgruppen handeln, die nach dem neuen Leistungsschutzrecht benutzt werden können. Sondern zum Teil seien "ganze Gedankengänge, komplette Parolen und Ideen von nachhaltiger Schöpfungshöhe plagiiert worden.
Bei Steinbrück handele es sich, so die Ersteller der anonymen Studie, um einen "Guttenpeer", der etwa 43,7 Prozent seiner historischen Rede "geschavant" habe. So habe Steinbrück seine Forderung "wir wollen gleiche Löhne für Frauen und Männer" wortwörtlich aus einer Facebook-Gruppe abgeschrieben, die sich außerpolitisch für endgültige Angleichung von Männern und Frauen einsetzt. Die Forderung "keine Waffen in Krisenherde" hingegen zitierte Steinbrück aus einem Blogeintrag zum berühmten Grass-Gedicht "Was ich noch loswerden wollte".
Penibel haben die Plagiatsexperten die aufrüttelnde Ansprache des ehemaligen Ministerpräsidenten auseinandergenommen. Und festgestellt, dass "außer ein paar verbindendenen Plattheiten kaum ein eigener Gedanke enthalten ist" (Zitat Peerplag). So habe Steinbrück zum Beispiel gefordert, "wir dürfen diese Erwartung der Menschen nicht enttäuschen", dies aber sei ein nicht ausgewiesenes Zitat einer älteren Rede aus dem Europaparlament.
Noch schlimmer: Mit der Formulierung "damit muss Schluss sein!", die Steinbrück kategorisch ins Zentrum seiner Rede gestellt hatte, belieh der Sozialdemokrat sogar die politische Konkurrenz der Kanzlerpartei CDU, die sich in Brandenburg zur Frage der JuKuFa mit dem Satz "damit muss Schluss sein" positioniert hatte.
Keine Scham und ein völlig absentes Unrechtsbwusstsein attestieren die Prüfer dem Kandidaten. Steinbrück habe einer CSU-Ministerin die Ansicht zu verdanken, "Dispo-Zinsen von teilweise 14 Prozent seien höchst fragwürdig“, den Satz "Heute kämpfen wir gegen die Neonazis! besorgte er sich hingegen in einem linken Kulturzentrum. Die Erklärung, Politik sei dazu da, "allen Menschen eine gleiche Chance zu geben", verdankt Steinbrück hingegendem aktuellen Bundespräsidenten. Der hatte bereits im Jahr 2011, damals noch als Privatier, angeprangert, dass Antiglobalisierungsbewegungen wie die SPD "uns drängen, allen Menschen eine gleiche Chance zu geben".
Steinbrück macht ernst, ernst auch mit Zitaten, die weit über das vom Leistungsschutzrecht gedeckte Maß kurzer "Snippets" hinausgehen. Ganze Sätze reißt er in seiner fundamentalen Rede aus dem Zusammenhang. "Es ging und geht nach wie vor um Freiheit und Demokratie" hat er beispielsweise in einer Radiosendung aufgeschnappt. "Unsere Werte verändern sich nicht: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität" dagegen entnahm der Spitzenkandidat fast schon tolldreist einer Rede von Bundesklimakanzlerin Angela Merkel, die die exakte Reihenfolge der Grundwerte mit der ganzen Richtlinienkompetenz ihres Amtes genauso vorgeben hatte: "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität".
Selbst die Forderung Steinbrücks, "keine Waffen in Krisenherde" zu exportieren, scheint nach den Untersuchungen von PeerPlag keine originäre Idee des "AbschreiPeers" zu sein, wie die Anti-Abschreibaktivisten glauben. "Wir fanden auch diese Formulierung wortgleich in älteren Quellen", bestätigt das Redaktionskollektiv den Verdacht, Steinbrück wolle "auf den Schultern von Riesen ins Kanzleramt".
Solidarität mit den Schwachen: MehrPeer macht Druck
Allerdings droht nun schon neues Ungemach. Wieder ist es Peer Steinbrück, der seiner sieggewohnten Partei Ärger macht. Grund ist ausgerechnet seine Antrittsrede, die Historikern als Startschuß der Aufholjagd ins Kanzleramt gilt. Doch das Blog Peerplag schießt queer. In einer umfangreichen Analyse von Steinbrücks großer Kandidatenrede weisen die anonymen Plagiatsjäger dem aus dem Ruhestand ins Herausfordereramt gescheiterten ehemaligen Finanzminister und WestLB-Aufsichtrat zahlreiche angebliche Zitate ohne Urheberhinweis nach. dabei soll es sich nicht nur um kleinste Wortgruppen handeln, die nach dem neuen Leistungsschutzrecht benutzt werden können. Sondern zum Teil seien "ganze Gedankengänge, komplette Parolen und Ideen von nachhaltiger Schöpfungshöhe plagiiert worden.
Bei Steinbrück handele es sich, so die Ersteller der anonymen Studie, um einen "Guttenpeer", der etwa 43,7 Prozent seiner historischen Rede "geschavant" habe. So habe Steinbrück seine Forderung "wir wollen gleiche Löhne für Frauen und Männer" wortwörtlich aus einer Facebook-Gruppe abgeschrieben, die sich außerpolitisch für endgültige Angleichung von Männern und Frauen einsetzt. Die Forderung "keine Waffen in Krisenherde" hingegen zitierte Steinbrück aus einem Blogeintrag zum berühmten Grass-Gedicht "Was ich noch loswerden wollte".
Penibel haben die Plagiatsexperten die aufrüttelnde Ansprache des ehemaligen Ministerpräsidenten auseinandergenommen. Und festgestellt, dass "außer ein paar verbindendenen Plattheiten kaum ein eigener Gedanke enthalten ist" (Zitat Peerplag). So habe Steinbrück zum Beispiel gefordert, "wir dürfen diese Erwartung der Menschen nicht enttäuschen", dies aber sei ein nicht ausgewiesenes Zitat einer älteren Rede aus dem Europaparlament.
Noch schlimmer: Mit der Formulierung "damit muss Schluss sein!", die Steinbrück kategorisch ins Zentrum seiner Rede gestellt hatte, belieh der Sozialdemokrat sogar die politische Konkurrenz der Kanzlerpartei CDU, die sich in Brandenburg zur Frage der JuKuFa mit dem Satz "damit muss Schluss sein" positioniert hatte.
Keine Scham und ein völlig absentes Unrechtsbwusstsein attestieren die Prüfer dem Kandidaten. Steinbrück habe einer CSU-Ministerin die Ansicht zu verdanken, "Dispo-Zinsen von teilweise 14 Prozent seien höchst fragwürdig“, den Satz "Heute kämpfen wir gegen die Neonazis! besorgte er sich hingegen in einem linken Kulturzentrum. Die Erklärung, Politik sei dazu da, "allen Menschen eine gleiche Chance zu geben", verdankt Steinbrück hingegendem aktuellen Bundespräsidenten. Der hatte bereits im Jahr 2011, damals noch als Privatier, angeprangert, dass Antiglobalisierungsbewegungen wie die SPD "uns drängen, allen Menschen eine gleiche Chance zu geben".
Steinbrück macht ernst, ernst auch mit Zitaten, die weit über das vom Leistungsschutzrecht gedeckte Maß kurzer "Snippets" hinausgehen. Ganze Sätze reißt er in seiner fundamentalen Rede aus dem Zusammenhang. "Es ging und geht nach wie vor um Freiheit und Demokratie" hat er beispielsweise in einer Radiosendung aufgeschnappt. "Unsere Werte verändern sich nicht: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität" dagegen entnahm der Spitzenkandidat fast schon tolldreist einer Rede von Bundesklimakanzlerin Angela Merkel, die die exakte Reihenfolge der Grundwerte mit der ganzen Richtlinienkompetenz ihres Amtes genauso vorgeben hatte: "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität".
Selbst die Forderung Steinbrücks, "keine Waffen in Krisenherde" zu exportieren, scheint nach den Untersuchungen von PeerPlag keine originäre Idee des "AbschreiPeers" zu sein, wie die Anti-Abschreibaktivisten glauben. "Wir fanden auch diese Formulierung wortgleich in älteren Quellen", bestätigt das Redaktionskollektiv den Verdacht, Steinbrück wolle "auf den Schultern von Riesen ins Kanzleramt".
Solidarität mit den Schwachen: MehrPeer macht Druck
3 Kommentare:
Ich verstehe die Erregung nicht. Es sieht nach einer Normrede für überregional aktive politische Kader gemäß DIN aus. Alle Pflichtschlagworte sind enthalten, und bewährte Schlagwortkombinationen kann man einfach nicht neu erfinden. Das Kontroversenpotential der Rede ist unterkritisch und sie spricht zwar nicht allzuviele, aber dafür nicht die falschen an. Besser geht es nicht.
Am schlimmsten aber ist, daß SPD-Peer Artikel wie "der", "die" "das" benutzte, welche bereits Hitler verwendete.
Jedes Volk bekommt bekanntlich die Regierung, die es verdient. So ist die millionenfache mentale Ausdünstung der gehirngewaschenen Bundes-Hornvieh-Herde zu einer veritablen Lichtgestalt kondensiert, eben jennem unvergleichlichen Peer. Jedes seiner Worte, jeder Satz, jede Geste, jeder Affekt ist ergo eine Kristallisation all der tief ihm hornviehischen Seelengrund angesiedelten heissen Sehnsüchte und Wünsche.
Diktion, Phrasierung, Rhetorik kommt aus dem tiefsten Inneren des kollektiven Unbewussten bundesdeutscher Rinderscharen.
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