Es ist nicht so, dass Sören Eismann es diesmal richtet. Der Außenverteidiger des HFC, zuletzt zuverlässig auf die Bank verbannt, hat jede Menge unglückliche Szenen im Spiel der Rot-Weißen gegen den FC Heidenheim. Und ganz am Ende sinkt Eismann sogar noch mit einem Krampf danieder und muss draußen behandelt werden, während seine Kollegen die doch noch losbrechende Schlussoffensive der seit sechs Spielen ungeschlagenen Torfabrik der 3. Liga abzuwehren versuchen. Es ist auch nicht so, dass Nico Kanitz, der große kleine alte Mann, der früher den Mannschaftskapitän gab, in der Zielgerade seiner acht Jahre währenden Halle-Karriere noch einmal das Ruder herumreißt. Oder das Anton Müller, als Regisseur geholt, doch seit Weihnachten endgültig von Neuzugang Björn Ziegenbein von der Zehner-Position verdrängt, gegen den FCH an seine erfolgreichsten Tage in Babelsberg anknüpft.
Und doch sind es diese drei Ersatzleute, die nach der kleinen Enttäuschungsserie der letzten Meisterschafts- und Pokalauftritte für Ruprecht, Ziegenbein und Lindenhahn auflaufen, die den Unterschied zu den zwischen Unglück und Unfähigkeit schillernden letzten Spiele machen. Halles Trainer Sven Köhler, in den vergangenen Wochen mit zum Teil erratischen Personalentscheidungen aufgefallen, hält an seiner Linie fest, das Unerwartete zu tun. Der Mann, der sein Traineramt eher durchführt als Entscheidungen durchdrückt, weiß, dass es nach mehr als 400 Minuten ohne eigenen Torerfolg wiedereinmal gilt, etwas gegen den Abstieg zu tun. Und er tut. Erstmals ist die Innenverteidigung ohne Verletzungsnot neu formiert, Toni Leistner steht dort anstelle des eigentlich gesetzten Steven Ruprecht. Und erstmals darf der zuletzt zunehmend enttäuschende Björn Ziegenbein das Spiel anfangs in Ruhe von der Bank anschauen.
Alle Voraussetzungen eigentlich für eine erneute Pleite. Denn Heidenheim startet, als wollten die Blau-Roten wirklich noch ernsthaft ins Aufstiegsrennen eingreifen. Es brennt lichterloh vor dem Tor von Darko Horvat, der HFC kommt vier Minuten lang nicht einmal über die Mittellinie. Dann aber ist plötzlich Kristian Kojola da und macht mit einem Kopfball fast das 1:0.
Aber eben nur fast, das hat hier Tradition. Ab der zehnten Minute hat der HFC die Gäste im Griff, die wollen nicht mehr nur nicht mehr nach vorn machen, die können nicht. Neben Marco Hartmann, der endlich mal wieder Präsenz zeigt, Bälle holt und seinen Körper einsetzt, und Maik Wagefeld, der nicht bloß diskutiert und ruft, sondern auch zustellt, rennt und grätscht, sind es ausgerechnet Nico Kanitz, Sören Eismann und der immens fleißige und bewegliche Anton Müller, die das Spiel an sich reißen. In der 22. Minute hat Eismann, der auf der rechten Seite fast auf Höhe der Mittellinie verteidigt, die Führung auf dem Kopf. In der 30. ist es Kanitz, der auf einem halben Meter Höhe mit einem Flugkopfball knapp vorbeizielt. Kurz vor der Pause legt Kanitz nach einer Dortmund-reifen Kombination mit Mast nach - sein straffer Schuss dreht sich allerdings kurz vor dem Dreiangel nach außen weg.
Eine Gala-Vorstellung der Aussortierten bis hierher, zur Halbzeit kann der Favorit von Glück sagen, dass es noch 0:0 steht. Und so ähnlich geht es weiter. Müller treibt den HFC an, Wagefeld schießt eine Ecke, Leistner trifft per Kopf die Latte. Das Leblose, Kopfhängende, das der Mannschaft noch bei der Pokalpleite in Halberstadt den Ruf einbrachte, innerlich zerrissen zu sein, ist fort, es wird gekämpft, gebissen und zuweilen sogar ordentlich Fußball gespielt.
Leider nicht oft genug und leider nicht in den richtigen Momenten. Wenn rechts außen Platz ist, kommt der Ball dort garantiert nicht hin. Und wenn er kommt, dann verspringt er.
Darauf aber kommt es gar nicht an. Ebensowenig auf die gelben Karten, die Schiedsrichter Tobias Christ regnen lässt, immer darauf bedacht, dass beide Mannschaften etwas abbekommen. Obwohl auch Heidenheim zu Chancen kommt und in der 51. Minute sogar ein Tor erzielt, das zur Erleichterung der 6081 Fans wegen Abseits nicht gegeben wird, bleibt der Gastgeber auch in der 2. Halbzeit lange bestimmend.
Das ändert sich erst, als Sven Köhler zuerst Marco Hartmann, dann Müller und schließlich auch noch Kanitz vom Platz nimmt und mit Philipp Zeiger, Björn Ziegenbein und Toni Lindenhahn drei neue Leute bringt. Eine Maßnahme, die nach hinten losgeht, denn jetzt kommt Heidenheim besser ins Spiel, während Halle meist damit beschäftigt ist, den Kopf irgendwie oben zu halten. Ziegenbein verspringen die Bälle, Zeiger steht mehrfach falsch. Und ist Lindenhahn wirklich auf dem Platz?
Die 6000 schauen immer öfter auf die Uhr, bis auf einen Versuch von Furuholm kommt nichts mehr aufs Tor der Gäste. Jetzt aber schalten sich die Fans ein und bitten um Verlängerung: Bengalische Feuer werden entzündet, Schiri Christ unterbricht. Erstmals überhaupt kommt lauter Protest gegen die Zündler von den Rängen - dort wissen alle, dass die fällige Strafe wieder vom Etat abgeknapst werden muss, der eigentlich für die Mannschaft gebracht wird.
Dann liegt Eismann mit seinem Krampf am Boden. Dann segelt Daniel Ziebig nach einer Abwehraktion an der Grundlinie in die Werbebande. Und dann ist es endlich vorbei und überstanden. Zu Buche steht eins dieser Unentschieden, das mit Glück hätte ein Sieg werden können und mit einer Prise Pech eine Niederlage. So ist es besser. Samstag kommt Osnabrück, der Tabellenvierte. Sören Eismann wird nach seiner 5. gelben Karte von der Tribüne zuschauen.
Spielbericht bei Fupa
Und doch sind es diese drei Ersatzleute, die nach der kleinen Enttäuschungsserie der letzten Meisterschafts- und Pokalauftritte für Ruprecht, Ziegenbein und Lindenhahn auflaufen, die den Unterschied zu den zwischen Unglück und Unfähigkeit schillernden letzten Spiele machen. Halles Trainer Sven Köhler, in den vergangenen Wochen mit zum Teil erratischen Personalentscheidungen aufgefallen, hält an seiner Linie fest, das Unerwartete zu tun. Der Mann, der sein Traineramt eher durchführt als Entscheidungen durchdrückt, weiß, dass es nach mehr als 400 Minuten ohne eigenen Torerfolg wiedereinmal gilt, etwas gegen den Abstieg zu tun. Und er tut. Erstmals ist die Innenverteidigung ohne Verletzungsnot neu formiert, Toni Leistner steht dort anstelle des eigentlich gesetzten Steven Ruprecht. Und erstmals darf der zuletzt zunehmend enttäuschende Björn Ziegenbein das Spiel anfangs in Ruhe von der Bank anschauen.
Alle Voraussetzungen eigentlich für eine erneute Pleite. Denn Heidenheim startet, als wollten die Blau-Roten wirklich noch ernsthaft ins Aufstiegsrennen eingreifen. Es brennt lichterloh vor dem Tor von Darko Horvat, der HFC kommt vier Minuten lang nicht einmal über die Mittellinie. Dann aber ist plötzlich Kristian Kojola da und macht mit einem Kopfball fast das 1:0.
Aber eben nur fast, das hat hier Tradition. Ab der zehnten Minute hat der HFC die Gäste im Griff, die wollen nicht mehr nur nicht mehr nach vorn machen, die können nicht. Neben Marco Hartmann, der endlich mal wieder Präsenz zeigt, Bälle holt und seinen Körper einsetzt, und Maik Wagefeld, der nicht bloß diskutiert und ruft, sondern auch zustellt, rennt und grätscht, sind es ausgerechnet Nico Kanitz, Sören Eismann und der immens fleißige und bewegliche Anton Müller, die das Spiel an sich reißen. In der 22. Minute hat Eismann, der auf der rechten Seite fast auf Höhe der Mittellinie verteidigt, die Führung auf dem Kopf. In der 30. ist es Kanitz, der auf einem halben Meter Höhe mit einem Flugkopfball knapp vorbeizielt. Kurz vor der Pause legt Kanitz nach einer Dortmund-reifen Kombination mit Mast nach - sein straffer Schuss dreht sich allerdings kurz vor dem Dreiangel nach außen weg.
Eine Gala-Vorstellung der Aussortierten bis hierher, zur Halbzeit kann der Favorit von Glück sagen, dass es noch 0:0 steht. Und so ähnlich geht es weiter. Müller treibt den HFC an, Wagefeld schießt eine Ecke, Leistner trifft per Kopf die Latte. Das Leblose, Kopfhängende, das der Mannschaft noch bei der Pokalpleite in Halberstadt den Ruf einbrachte, innerlich zerrissen zu sein, ist fort, es wird gekämpft, gebissen und zuweilen sogar ordentlich Fußball gespielt.
Leider nicht oft genug und leider nicht in den richtigen Momenten. Wenn rechts außen Platz ist, kommt der Ball dort garantiert nicht hin. Und wenn er kommt, dann verspringt er.
Darauf aber kommt es gar nicht an. Ebensowenig auf die gelben Karten, die Schiedsrichter Tobias Christ regnen lässt, immer darauf bedacht, dass beide Mannschaften etwas abbekommen. Obwohl auch Heidenheim zu Chancen kommt und in der 51. Minute sogar ein Tor erzielt, das zur Erleichterung der 6081 Fans wegen Abseits nicht gegeben wird, bleibt der Gastgeber auch in der 2. Halbzeit lange bestimmend.
Das ändert sich erst, als Sven Köhler zuerst Marco Hartmann, dann Müller und schließlich auch noch Kanitz vom Platz nimmt und mit Philipp Zeiger, Björn Ziegenbein und Toni Lindenhahn drei neue Leute bringt. Eine Maßnahme, die nach hinten losgeht, denn jetzt kommt Heidenheim besser ins Spiel, während Halle meist damit beschäftigt ist, den Kopf irgendwie oben zu halten. Ziegenbein verspringen die Bälle, Zeiger steht mehrfach falsch. Und ist Lindenhahn wirklich auf dem Platz?
Die 6000 schauen immer öfter auf die Uhr, bis auf einen Versuch von Furuholm kommt nichts mehr aufs Tor der Gäste. Jetzt aber schalten sich die Fans ein und bitten um Verlängerung: Bengalische Feuer werden entzündet, Schiri Christ unterbricht. Erstmals überhaupt kommt lauter Protest gegen die Zündler von den Rängen - dort wissen alle, dass die fällige Strafe wieder vom Etat abgeknapst werden muss, der eigentlich für die Mannschaft gebracht wird.
Dann liegt Eismann mit seinem Krampf am Boden. Dann segelt Daniel Ziebig nach einer Abwehraktion an der Grundlinie in die Werbebande. Und dann ist es endlich vorbei und überstanden. Zu Buche steht eins dieser Unentschieden, das mit Glück hätte ein Sieg werden können und mit einer Prise Pech eine Niederlage. So ist es besser. Samstag kommt Osnabrück, der Tabellenvierte. Sören Eismann wird nach seiner 5. gelben Karte von der Tribüne zuschauen.
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